Agroforstprojekt Burundi

1. Burundi: Hintergründe zum Land und der bisherigen Zusammenarbeit mehr weniger

1.1 Zusammenarbeit mit Burundi

Die HFR arbeitet mit Burundi seit 2011 eng zusammen. Bereits damals wurde ein Memorandum of Understanding mit der Université du Burundi unterzeichnet. Von 2014 bis 2019 lief das von der Baden-Württemberg Stiftung geförderte Projekt zum Auf- und Ausbau der Kooperation der HFR mit der Université du Burundi in Bujumbura. Zwischen 2019 und 2021 wurde das vom Staatsministerium Baden-Württemberg und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg geförderte Projekt „Begleitforschung zum Aufbau von Agroforstsystemen in Burundi“ durchgeführt. Die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) übernahm hier­bei die Projektkoordination. Das MLR (Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg) förderte zusätzlich im Zeitraum von Oktober 2021 bis Dezember 2022 das Projekt „Living Income“.

Aufbauend auf den Vorgängerprojekten folgt nun das von 2022 bis 2024 genehmigte Projekt„Klima­schutzmaßnahmen in Burundi und Optimierung der dortigen Agroforstaktivitäten von kaffee-anbauenden Kleinbauernfamilien“, das vom Staatsministerium Baden-Württemberg gefördert wird.

Hintergrundinformationen zur bisherigen Kooperation mit dem baden-württembergischen Partner­land Burundi können auf der nachfolgenden HFR-Seite eingesehen werden.

1.2 Hintergründe zu Burundi

Burundi, einer der kleinsten Staaten Afrikas und einer der ärmsten Staaten weltweit, gehört durch seine Binnenlage ohne direkten Meereszugang (landlocked country) und durch seine erheblichen Entwicklungsdefizite zu den sogenannten LDCs (least developed countries), d.h. den am wenigsten entwickelten Ländern der Erde. Mit einem Human Development Index (HDI) von 0.426 (Rang 187 von 191 Ländern) liegt Burundi noch unter dem Durchschnitt der LDCs sowie der subsaharischen Länder. Zudem verzeichnete das Land im Jahr 2022 mit rund 238 US-Dollar, das niedrigste pro Kopf Brutto­inlandsprodukt (BIP) weltweit. Rund 72% der Bevölkerung leben unterhalb der internationalen Armuts­grenze (2,15 US-Dollar pro Tag) und ganze 64% müssen mit weniger als 0,88 US-Dollar pro Tag auskommen.

Karte: Lage Burundis in Afrika

Bild: Lage Burundis in Afrika, © Bahnmüller 2023

Diese gravierenden Entwicklungsprobleme trotz vergleichsweise günstiger naturräumlicher Ausgangs­bedingungen sind u.a. auf historische Ereignisse (langjähriger Bürgerkrieg), ein sehr hohes Bevölkerungswachstum sowie einen sehr geringen Bildungsgrad zurückzuführen. Die Analphabeten quote beträgt etwa 33% und lediglich 7% der Bevölkerung über 25 Jahre verfügen über eine höhere Schulbildung. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung jährlich um 2,7% (2022) und hat sich innerhalb der letzten 50 Jahre auf heute ca. 12,9 Mio. Einwohner verfünffacht. Aufgrund der geringen Größe Burundis (vergleichbar mit der Fläche Brandenburgs) zählt es mit einer Bevölkerungsdichte von 477 Einwohner pro km² zu einem der am dichtesten besiedelten Länder Afrikas. Nach Prognosen soll sich die Einwohnerzahl Burundis bis 2100 erneut mehr als verdreifachen und die Bevölkerungsdichte bis 2050 verdoppeln.

Durch seine Lage am Tanganyikasee (zweitgrößtes Süßwasserreservoir der Erde), relativ hohe Nieder­schläge und relativ fruchtbare Böden besitzt Burundi umfangreiche Wasserressourcen und prinzipiell gute Voraussetzungen für eine ertragreiche Landwirtschaft. Die dennoch bestehenden erheblichen Wassernutzungskonflikte sind sozioökonomischen und gesellschaftspolitischen Ursachen geschuldet und führen dazu, dass Burundi bereits heute unter erheblichem Wasserstress leidet. Der Teufelskreis, ausgelöst durch massive Armut, erhebliches Bevölkerungswachstum, fehlende finanzielle Mittel und technisches Know-how sowie eine seit Jahrzehnten andauernde politische Instabilität scheint kaum zu durchbrechen zu sein.

Landschaftsfoto mit kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Burundi

Die Landwirtschaft stellt das Rückgrat der burundischen Wirtschaft dar. Rund 91% der Bevölkerung sind im primären Sektor beschäftigt, der wiederum ca. 37% der Bruttowertschöpfung des Landes generiert. Hierbei ist Kaffee neben Gold das wichtigste Exportprodukt. Ein Großteil der landwirtschaftlichen Produktion ist von kleinbäuerlicher Subsistenzlandwirtschaft und Regenfeldbau geprägt. Das erhebliche Bevölkerungswachstum und die geringe Landesfläche führten dazu, dass die verfügbare landwirtschaftliche Fläche pro Person auf lediglich 0,12ha geschrumpft ist, was selbst bei intensiver Nutzung kaum zur Ernährungssicherung ausreicht. Fast jeder zweite Haushalt Burundis ist von Nahrungsmittel unsicherheit betroffen, zudem verzeichnet das Land eine der höchsten Raten chronischer Unterernährung von Kindern weltweit. 
Bild: Kleinbäuerliche Landwirtschaft in Burundi,
© Megerle 2011

Die prekäre wirtschaftliche Lage spiegelt sich auch in der Energieversorgung wieder. Nur 10% der Bevölkerung haben Zugang zu elektrischer Energie. Holz ist mit rund 90% die wichtigste Energiequelle des Landes.

Blick auf eine Abholzung in Burundi und eine Frau und ein Kind transportieren Zweige auf dem Kopf

Bild: Abholzung in Burundi, © Nkurunziza 2015 © Megerle 2015

Die Abhängigkeit von Holz als Energiequelle, die zunehmende Reduktion der verfügbaren land­wirtschaftlichen Fläche sowie das starke Bevölkerungswachstum führen zu einem erheblichen Druck auf die Naturressourcen Burundis. Das Land verzeichnete in den 1990er Jahren die höchste Abholzungs­rate weltweit und galt als „Weltmeister im Abholzen“. Zwischen 1990 und 2010 verlor das ursprünglich großflächig bewaldete Land rund 40,5% seiner Waldbedeckung, sodass im Jahr 2020 nur noch etwa 11% der Landesfläche bewaldet waren. Nur etwa die Hälfte dieser Fläche stellen ursprüngliche Primärwälder dar. Heutzutage führt das andauernde Bevölkerungswachstum, die Ab­hängigkeit von Holz und die Übernutzung der verbleibenden landwirtschaftlichen Flächen zu einem zunehmenden Vordringen in die verbleibenden Waldschutzgebiete. Die politische Instabilität fungiert als weiterer Treiber, da Gesetze und institutionelle Rahmenbedingungen zum Schutz der Natur­ressourcen fehlen oder nicht durchgesetzt werden. Ein weiterer Faktor ist das sehr niedrige Bildungs­niveau, was zu einem mangelnden Bewusstsein für die Problematik der Abholzung und deren Konse­quenzen führt.

Erosionsrisse bei Bujumbura und hohe Sedimentfracht durch Erosion in einem Fluß

Bild: Erosionsrisse bei Bujumbura und hohe Sedimentfracht durch Erosion, © Megerle 2011 & 2015

Burundis Regenreichtum, gepaart mit den durch Abholzung vegetationsarmen bis –freien Böden in dem von Steilhängen (Rift-Valley) gekennzeichneten Land, führen zu einer massiven Erosion bis hin zur totalen Degradation zum anstehenden Gesteinshorizont. Hier setzt ein zweiter Teufelskreis an, da das Wasser auf den erodierten Bereichen oberflächlich abfließt, Überschwemmungsschäden im Tief­land verursacht (u.a. verheerende Flutkatastrophe mit massiven Erdrutschen und zahlreichen Toten und Verletzten im Februar 2014), gleichzeitig eine verringerte Grundwasseranreicherung bewirkt und damit bereits zum Versiegen von Quellen beigetragen hat. Durch das Abschwemmen der fruchtbaren oberen Bodenschichten verringert sich die verfügbare landwirtschaftliche Fläche und die Boden­fruchtbarkeit weiter und verschärft so wiederum das Problem der Ernährungssicherung. Zudem gefährdet die Abholzung die künftige Energieversorgung der Bevölkerung, führt zum Verlust einzig­artiger Ökosysteme und zum Rückgang der Biodiversität und von Umweltleistungen. Nach Schätzungen der Weltbank im Jahr 2017 beliefen sich die jährlichen Gesamtkosten der Entwaldung in Burundi, durch den Verlust von Ökosystemleistungen, auf 3,4 Millionen US-Dollar.

Schlussendlich beschleunigt der Klimawandel durch verlängerte Trockenzeiten, Niederschlags­variabilität, sowie tendenziell häufigere Wetterextreme die hohe Vulnerabilität der Naturressourcen und der Bevölkerung in Burundi. Bis 2050 ist ein Anstieg der Durchschnittstemperaturen von 1,7 bis 3,0°C im Land prognostiziert. Veränderungen der Niederschläge sowie ausgedehnte Trockenzeiten gefährden die zu 98% von Regenfeldbau abhängige Landwirtschaft und somit die Ernährungs­sicherheit weiter. Aufgrund der hohen Abhängigkeit Burundis von Naturressourcen (Ernährungs­sicherung, Energie, Baustoffe, etc.) wurde Burundi daher als extrem vulnerabel gegenüber dem Klima­wandel eingestuft. Weiterführende Informationen zum Land und der Waldbewirtschaftung:

Agroforstanbau

affeeanbau in Monokultur (links) und mit agroforstlicher Nutzung (rechts) in Burundi

Bild: Kaffeeanbau in Monokultur (links) und mit agroforstlicher Nutzung (rechts) in Burundi, © Megerle 2020 & 2022

Um den Druck auf die noch bestehenden Waldflächen zu verringern und gleichzeitig die dringend notwendige inländische Produktion von Nahrungsmitteln zu steigern, müssen Formen der Mehrfach­nutzung gefunden werden, mit denen diese Ansprüche an die begrenzte Ressource Raum kombiniert werden können. Hierzu bieten sich sogenannte Agroforstsysteme an.

Standortangepasste „Multifunktionsbäume“ (= Baumarten, bei denen sowohl das Holz als Bauholz und Energieholz genutzt werden kann, deren Blätter und Rinde für Tiere, v.a. Ziegen, als Nahrung dienen können und die Früchte für die menschliche Ernährung) werden in lockerer Form angepflanzt, so dass als Unterwuchs kleinere Sträucher (z.B. Kaffee sowie Beeren) sowie Gemüse und Hackfrüchte angebaut werden können.

Kaffee-Agroforstanbau in Burundi

Agroforstlicher Kaffee-Anbau, Kaffee und andere Zwischenkulturen (links) & Kaffeepflanze (rechts)

Bild: Agroforstlicher Kaffee-Anbau, Kaffee und andere Zwischenkulturen (links) & Kaffeepflanze (rechts) - Kommune Giheta, Burundi, © Windbühler 2020

Kaffee war lange Zeit nahezu das einzige Exportprodukt Burundis. Kleinbauernfamilien, die Kaffee anbauten, mussten ihren Lebensunterhalt aus den Verkaufserlösen dieses Kaffees bestreiten. Preis­schwankungen am Weltmarkt oder Ernteausfälle wirkten sich daher direkt auf die Ernährungs­situation der kaffeeanbauenden Familien aus. Seit einigen Jahren ist es Genossenschaften nun erlaubt, die Vermarktung ihres produzierten Kaffees selbst zu übernehmen. Das 2012 gegründete Genossenschafts­konsortium COCOCA, ein Zusammenschluss von 36 Kaffeebauernkooperativen, übernimmt den Export des genossenschaftlich produzierten Kaffees.

Der Projektpartner WeltPartner eG arbeitet bereits seit einigen Jahren mit der burundischen Organi­sation COCOCA bezüglich einer Fair Trade Zertifizierung zusammen. Seit 2016 beriet WeltPartner zwei Fair Trade zertifizierte Genossenschaften von COCOCA zur zusätzlichen Umstellung auf öko­lo­gischen Landbau, um den Kleinbauern durch biologische und Fair Trade Zertifizierung, ein besseres und stabileres Einkommen zu verschaffen.

Initiiert durch die HFR und WeltPartner startete 2019 das Projekt zum Auf- und Ausbau der Agro­forstsysteme auf insgesamt 16 weitere Kooperativen. Die agroforstwirtschaftliche Beratung der Genossenschaften wurde durch Naturland e.V. unterstützt, während die wissenschaftliche Begleit­forschung von der HFR in Kooperation mit der Université du Burundi übernommen wurde.

2. Projekt „Klimaschutzmaßnahmen in Burundi und Optimierung der dortigen Agroforstaktivitäten von kaffee-anbauenden Kleinbauernfamilien „Klibuka“ 2022 bis 2024“ mehr weniger

PROJEKTFÖRDERUNG:

Logo: Staatsministerium BW

Staatsministerium Baden-Württemberg – gefördert durch Mittel des Landes Baden-Württemberg

LAUFZEIT:

2022 – 2024 (mit gepl. Verlängerung bis Ende 2027)

PROJEKTTRÄGER:

Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR)
Schadenweilerhof
72108 Rottenburg am Neckar

Faculté d'Agronomie et de la Bio-Ingénierie (FABI) Université du Burundi
Campus Mutanga B.P.:
2940 Bujumbura-Burundi

PROJEKTVERANTWORTUNG:

Prof. Dr. Heidi Elisabeth Megerle
Professur für Angewandte Geographie und Planung
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
T. +49 7472/951-243
M. megerle@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

PROJEKTMITARBEITER:

M.Sc. Jannis Bahnmüller
T. +49 7472/951-174  
M. bahnmueller@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

PROJEKTPARTNER:

WeltPartner eG
Franz-Xaver-Honer Straße 7/1
88213 Ravensburg-Erlen
Thomas Hoyer

KURZBESCHREIBUNG:

Agroforstfläche mit Kaffeesträuchern bei Giheta, Burundi, ©Megerle 2022

Bild: Agroforstfläche mit Kaffeesträuchern bei Giheta, Burundi, © Megerle 2022

Kaffeeanbau in Agroforstsystemen stellt eine höchst effektive Maßnahme dar, um auf den winzigen Flächen der burundischen Kleinbauernfamilien den Ertrag nachhaltig zu erhöhen, die Ernährungssi­cherheit, den Klimaschutz und die Biodiversität zu verbessern sowie die wichtigen Ressourcen Boden und Wasser zu schützen. Durch die angestrebte bzw. teilweise schon bestehende Bio-Anbau und Fairtrade- Zertifizierung des Kaffees soll dessen Vermarktung zusätzlich verbessert werden.

Im Rahmen der Vorgängerprojekte wurden bereits auf den Parzellen von über 11.000 Kleinbauern­familien in 18 Kooperativen der burundischen Organisation COCOCA nahezu 420.000 Schattenbäume und zusätzlich rund 31.000 Bananenstauden gepflanzt und sowohl durch natur-, als auch gesellschafts­wissenschaftliche Forschung begleitet. Es ist geplant, den Agroforstanbau künftig auf insgesamt 36 Kooperativen auszuweiten.

Die wissenschaftliche Begleitforschung fokussiert sich hierbei auf folgende Schwerpunkte:

Übergeordnet: Anlage einer Versuchsfläche zu kontrollierten Messungen und Untersuchungen auf dem Gelände der Université Burundi.

Arbeitspaket 1: Klimaschutzmaßnahmen durch CO2-Speicherung und waldbauliche Leistungen von Schattenbäumen.

Arbeitspaket 2: Natürliche Insektizide zur Bekämpfung des Anthestia-Käfers im Kaffeeanbau.

Arbeitspaket 3: Agroökonomische Aspekte zur Verbesserung der sozioökonomischen Situation und der Ernährungssicherheit der Kleinbauernfamilien.

Neben den genannten Zielen wird das Projekt zur Stärkung der Forschung an der HFR und der Uni­versität Burundi, der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Förderung der burun­dischen Doktorandenschule beitragen. Zudem soll die Kooperation zwischen burundischen und deut­schen Bildungseinrichtungen gefördert werden und ein Transfer der Forschungsleistungen statt­finden.

Short description in English

PROJECT FUNDING:

Logo: Staatsministerium BW

DESCRIPTION:

Coffee production in agroforestry systems is a highly effective measure to sustainably increase yields, improve food security, foster climate and biodiversity protection, and safeguard the important resources soil and water, on the tiny plots of Burundian smallholder families. The intended or partly already existing organic and Fairtrade certification of the coffee should additionally improve its marketing.

In the course of the previous projects, almost almost 420,000 shade trees and an additional 31,000 banana plants were planted on plots of more than 11,000 smallholder families in 18 cooperatives of the Burundian organisation COCOCA. This was accompanied by both natural and social science research. In the future, it is planned to expand the agroforestry cultivation to a total of 36 cooper­atives.

The accompanying scientific research focuses on the following main areas:

Overarching: Establishment of an experimental plot for controlled measurements and research on the site of the Université Burundi.

Working package 1: Climate protection measures through CO2 sequestration and forestry services of shade trees.

Working package 2: Natural insecticides for the control of the Anthestia beetle in coffee production.

Working package 3: Agro-economic aspects to improve the socio-economic situation and food secu­rity of smallholder families.

In addition to the above-mentioned objectives, the project will contribute to the strengthening of re­search at HFR and the University of Burundi, the training of young scientists and the promotion of the Burundian doctoral school. In addition, cooperation between Burundian and German educational institutions will be promoted and a transfer of research services will be carried out.

Brève description en Français

FINANCEMENT DU PROJET:

Logo: Staatsministerium BW

Ministère d'État du Bade-Wurtemberg - soutenu par des fonds du Land de Bade-Wurtemberg

LA DESCRIPTION:

La culture du café dans des systèmes agroforestiers constitue une mesure extrêmement efficace pour augmenter durablement le rendement des petites exploitations agricoles des familles de petits paysans burundais, pour améliorer la sécurité alimentaire, la protection du climat et la biodiversité, et pour protéger les ressources importantes que sont le sol et l'eau. La certification biologique et le commerce équitable du café doit en outre améliorer sa commercialisation afin d’augmenter sensible­ment le revenu des petits exploitants agricoles en milieu rural burundais.

Dans le cadre des projets précédents, près de 420.000 arbres d'ombre et environ 31.000 bananiers supplémentaires ont déjà été plantés sur les parcelles de plus de 11.000 familles de petits paysans regroupés dans 18 coopératives de l'organisation burundaise COCOCA (Consortium des Coopératives Caféicoles) et accompagnés par des recherches en sciences naturelles et sociales. Il est prévu d'étendre à l'avenir la culture agroforestière à 36 coopératives au total.

La recherche scientifique d'accompagnement se concentre sur les points forts suivants:

Supérieur: Installation d'une parcelle expérimentale pour des mesures et des analyses contrôlées sur le site de l'Université du Burundi.

Package de travail 1: Mesures de protection du climat par le stockage de CO2 et performances sylvi­coles des arbres d'ombrage.

Package de travail 2: Insecticides naturels pour la lutte contre le scarabée Anthestia dans la culture du café.

Package de travail 3: Aspects agro-économiques pour améliorer la situation socio-économique et la sécurité alimentaire des familles de petits exploitants.

Outre les objectifs mentionnés, le projet contribuera au renforcement de la recherche à l'HFR et à l'université du Burundi, à la formation de la relève scientifique et à la promotion de l’Ecole Doctorale de l’Université du Burundi. En outre, la coopération entre les établissements d'enseignement burun­dais et allemands sera encouragée et un transfert des prestations de recherche aura lieu.

2.1 Projektziele

Übergeordnetes Ziel des Projektes ist der Aufbau funktionierender Agroforstsysteme in Kaffee-Anbauflächen in Burundi. Aufbauend auf dem erfolgreichen ersten Teil des Agroforstprojekts wird die natur- und sozialwissenschaftliche Begleitforschung fort­geführt und ausgeweitet. Im Rahmen der Vorgängerprojekte wurden bereits auf Parzellen von über 11.000 Kleinbauernfamilien in 18 Kooperativen der burundischen Organisation COCOCA nahezu 420.000 Schattenbäume und zusätzlich rund 31.000 Bananenstauden gepflanzt. Der Projektpartner WeltPartner wird die Umstellung zu Agroforstanbau auf letztendlich 36 Kooperativen ausweiten.

Die Einführung von Kaffee Agroforstsystemen stellt effektive Maßnahme dar um auf den winzigen Flächen der burundischen Kleinbauernfamilien den Ertrag nachhaltig zu erhöhen und somit die Ernährungs­sicherheit zu schützen. Gleichzeitig leisten die Systeme einen wirkungsvollen Beitrag zum Klima-, Erosions- und Biodiversitätsschutz, erhöhen die Wasserverfügbarkeit und steigern durch Diversifizierung der Anbauprodukte die Resilienz der Kleinbauernfamilien gegenüber sozio­ökonomischen oder klimatischen Schocks. Durch die biologische und Fairtrade Zertifizierung des Kaffees soll dessen Vermarktung verbessert und simultan durch Produktion zusätzlicher Markt­früchte die Einkommenssituation der Kleinbauernfamilien optimiert werden. Dies soll nicht zuletzt auch die Bleibeperspektive junger Menschen erhöhen und zur Reduktion der Land-Stadt-Wanderung und des Migrationsdrucks beitragen. Durch erfolgreiche Beispiele sollen schlussendlich Multi­plikatoreneffekte erzielt werden.

Um den Effekt der Agroforstsysteme auf die genannten Projektziele zu evaluieren, wurden drei Schwerpunkte definiert, auf die sich die wissenschaftliche Begleitforschung im aktuellen Projekt­zeitraum fokussiert:

Übergeordnet: Anlage einer Versuchsfläche für kontrollierte Messungen und Untersuchungen 

Um einen standardisierten Versuchsaufbau zur Messung relevanter Parameter (CO2- Speicherung, Schattenwirkung, mikroklimatische Effekte, Bodenfruchtbarkeit, Wasserspeicherung, Nährstoff­verfügbarkeit, Wirkung Bio-Insektizide, etc.) zu gewährleisten stellt die Université Burundi auf dem Gelände in Gitega Zege ein Versuchsgelände zur Verfügung. Hierauf werden 18 Versuchsflächen mit verschiedenen Kaffee Agroforstsystemen gepflanzt. Diese Versuchsanlage soll neben Forschungs­zwecken auch in die Lehre am Standort Gitega eingebunden werden.

Agroforstliche Versuchsfläche in Gitega - Kaffeesträucher in Kombination mit Bananen (oben links), Cedrela serrulata (oben rechts), Avocado (unten links) und Ficus thonningii (unten rechts)

Bilder: Agroforstliche Versuchsfläche in Gitega - Kaffeesträucher in Kombination mit Bananen (oben links), Cedrela serrulata (oben rechts), Avocado (unten links) und Ficus thonningii (unten rechts), © Universität Burundi 2023

Arbeitspaket 1: Klimaschutzmaßnahmen durch CO2- Speicherung und waldbauliche Leistungen von Schattenbäumen

Durch Integrierung von Bäumen in die Kaffeeplantagen kann die CO2- Speicherfähigkeit des Systems erhöht und so nebenbei ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Allerdings liegen für die in Burundi einsetzbaren Arten (u.a. Grevillea, Albizia, Neem, Ficus, Bananenstauden) kaum Daten vor. Diese sollen im Arbeitspaket 1 generiert werden. Hierbei soll ein besonderer Fokus auf dem CO2- Bindungspotential von Bananenstauden liegen, da diese ein Grundnahrungsmittel in Burundi dar­stellen, bereits in hoher Zahl gepflanzt wurden und sich gut für den Einsatz in Agroforstsystemen eignen.

Seit Juni 2023 hat Jannis Bahnmüller die Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HFR über­nommen. Seine Dissertation wird er in Kooperation mit der Universität Tübingen (Prof. Dr. Volker Hochschild, Geographisches Institut) zu diesem Themenkomplex ausarbeiten.

Ergänzend werden in diesem Arbeitspaket dendrometrische Daten der Bäume erfasst und deren mikro­klimatische Effekte in Bezug auf die Koproduktion mit Kaffee (Boden- & Luftfeuchtigkeit, Boden- & Lufttemperatur, transmittiertes Licht, etc.) analysiert. Zudem wird der Düngewert der ver­schiedenen Schattenbäume untersucht.

Arbeitspaket 2: Natürliche Insektizide zur Bekämpfung des Anthestia-Käfers im Kaffeeanbau

Da chemische Insektizide im biologischen Anbau verboten sind, soll im Arbeitspaket 2 der Anbau, die Herstellung und die Wirkung biologischer Insektizide, insbesondere gegen den Anthestia-Käfer, näher untersucht werden. Hierbei werden in Zusammenarbeit mit dem Institut des Sciences Agro­nomiques du Burundi (ISABU) verschiedene Pflanzen mit natürlicher insektizider Wirkung (z.B. Neem, Thitonia, etc.) angebaut und deren Inhaltsstoffe im Labor analysiert und extrahiert. Die Wirkungs­fähigkeit der Bio-Insektizide auf den Anthestia-Käfer wird anschließend unter Labor- und Real­bedingungen (Feldversuch) am Standort ISABU Kayanza untersucht. An der Universität Burundi wird hierfür eine Promotionsstelle geschaffen.

Versuchsgelände der ISABU in Kayanza (oben links & unten) und Bild einer Anthesia Wanze (oben rechts)

Bilder: Versuchsgelände der ISABU in Kayanza (oben links & unten) und Bild eines Anthesia Käfers (oben rechts), © Megerle 2020 & 2022

Arbeitspaket 3: Agroökonomische Aspekte zur Verbesserung der soziökonomischen Situation und Ernährungssicherheit der Kleinbauernfamilien

Die Integration von Bäumen und Bodenpflanzen in die Kaffeeproduktion bietet neben der Ernährungs­sicherung das Potential zusätzliches Einkommen durch den Verkauf weiterer Anbau­produkte zu generieren. In Arbeitspaket 3 sollen daher die Möglichkeiten zum Anbau und der Ver­marktbarkeit weiterer Verkaufsprodukte von Schattenbäumen (Früchte, Insektizide, etc.) und weiterer Bodenpflanzen (Gewürze, Heilpflanzen, etc.) untersucht werden. Außerdem sollen die Er­gebnisse des Projektes „Living Income“ einfließen.

Avocado- (links) und Chilipflanze (rechts) in Burundi

Bilder: Avocado- (links) und Chilipflanze (rechts) in Burundi, © Megerle 2022

Neben den genannten Zielen soll das Projekt ebenfalls zur Stärkung der Forschung an der HFR und der Universität Burundi, der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Förderung der burundischen Doktorandenschule beitragen. Zudem soll die Kooperation zwischen burundischen und deutschen Bildungseinrichtungen gefördert und ein Transfer der Forschungsleistungen stattfinden.

3. Projekt „Living Income: Ausreichendes Familieneinkommen über Agroforstsysteme, Fair Trade und Bio-Anbau in Burundi? 2021 bis 2022“ mehr weniger

PROJEKTFÖRDERUNG:

Logo: Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

LAUFZEIT:

2021-2022

PROJEKTTRÄGER:

Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR)
Schadenweilerhof
72108 Rottenburg am Neckar

PROJEKTVERANTWORTUNG:

Prof. Dr. Heidi Elisabeth Megerle
Professur für Angewandte Geographie und Planung
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
T. +49 7472/951-243
M. megerle@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

PROJEKTPARTNER:

Université du Burundi
Campus Mutanga B.P.:
2940 Bujumbura-Burundi
Prof. Dr. Sanctus Niragira

WeltPartner eG
Franz-Xaver-Honer Straße 7/1
88213 Ravensburg-Erlen
Thomas Hoyer

Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.
Kleinhaderner Weg 1
82166 Gräfelfing
Dr. Christina Weber

Kaffeekooperative COCOCA

KURZBESCHREIBUNG:

Aufnahme bei einer kleinbäuerlichen Familie (links) und Verkauf eigener Produkte durch Klein-bäuerinnen (rechts)

Bilder: Aufnahme bei einer kleinbäuerlichen Familie (links) und Verkauf eigener Produkte durch Klein­bäuerinnen (rechts), © Megerle 2022

Das Projekt „Living Income“ baute direkt auf dem laufenden Agroforstprojekt auf und ergänzte dieses durch weiterführende sozioökonomische Forschung auf den Kaffee-Agroforstflächen des burundischen Kooperativen-Verband COCOCA. Insbesondere ökonomische Aspekte spielen für die burundischen Kleinbauernfamilien bei der Akzeptanz von Agroforstsystemen eine entscheidende Rolle. Um die ökologisch vorteilhaften Agroforstprojekte langfristig attraktiv für die beteiligten Klein­bauernfamilien zu gestalten, war die Analyse möglicher Einkommenslücken daher essenziell.

Aktuell besteht eine Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen und dem für einen „angemessenen Lebensstandard“ notwendigen Einkommen der Kleinbauernfamilien (sog. Living Income). Im Unter­schied zum marktbasierten Fairtrade-Konzept, welches zu einem Mindest- oder Grundpreis einen fairen Aufschlag (meist 10-15%) hinzurechnet, ist das Living Income Konzept einkommensbasiert und berechnet den Bedarf eines Haushaltes entlang eines speziellen „Korbs“ von Dienstleistungen und Waren.

Dies ist in der kleinbäuerlichen Kaffeeerzeugung Burundis wichtig, da die Erlöse des Kaffee-Verkaufs selbst bei Fairtrade Zertifizierung, aufgrund der winzigen Anbauflächen (und des daraus resultierenden geringen Erntevolumens), Problemen in den Lieferketten und teilweise fehlendem Know-how in der Erstverarbeitung, nicht immer genügen, um ein ausreichendes Familieneinkommen zu generieren.

Die wesentlichen wissenschaftlichen Fragestellungen waren daher:

  1. Definitorische Abgrenzung und Berechnung des tatsächlichen sowie des erforderlichen Familien­einkommens (Living Income) für burundische Kleinbauernfamilien, die Kaffee als Marktprodukt anbauen.
  2. Identifizierung der Faktoren, die das erzielte Einkommen positiv oder negativ beeinflussen.
  3. Entwicklung von Maßnahmen, um Herausforderungen und Risiken, die das Familien­einkommen negativ beeinflussen, weitest möglichst zu reduzieren.

Weitere Ziele des Projektes waren unter anderem die Förderung der Selbstorganisation, Mitsprache und Weiterbildung der Erzeugergruppen zum Thema Wirtschaftlichkeit ihrer Agroforstsysteme.

Short description in English

PROJECT FUNDING:

Logo: Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW

Ministry of Rural Areas and Consumer Protection Baden- Württemberg

DESCRIPTION:

The Living Income project built directly on the ongoing agroforestry project and complemented it with further socioeconomic research on the coffee agroforestry areas of the Burundian cooperative association COCOCA. Economic aspects in particular play a crucial role for Burundian smallholder families in their acceptance of agroforestry systems. Consequently, an analysis of possible income gaps was essential to ensure that the ecologically beneficial agroforestry projects remain attractive to the participating smallholder families in the long term.

Currently, there is a gap between the actual income and the income necessary for an "adequate standard of living" (so-called Living Income) of the smallholder families. In contrast to the market-based Fairtrade concept, which adds a fair margin (usually 10-15%) to a minimum or basic price, the Living Income concept is income-based and calculates the needs of a household along a specific "basket" of services and goods.

In Burundi's smallholder coffee production, this is important because the revenues from coffee sales, even with Fairtrade certification, are not always high enough to generate a sufficient family income due to the tiny farming plots (and the resulting low harvest volume), problems in the supply chains and, in some cases, a lack of know-how in first-stage processing.

The main scientific objectives were therefore:

  1. Definition and calculation of the actual as well as the required family income (Living Income) for Burundian smallholder families growing coffee as a market product.
  2. Identification of the factors that positively or negatively affect the obtained income.
  3. Development of strategies to reduce the challenges and risks that negatively affect the family income as much as possible.

Further objectives of the project were, i.a., the promotion of self-organization, participation and further education of the producer groups regarding the economic viability of their agroforestry systems.

Brève description en Français

FINANCEMENT DU PROJET:

Logo: Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW

Ministère de l'espace rural et de la protection des consommateurs Bade-Wurtemberg

LA DESCRIPTION:

Le projet "Living Income" s'est directement appuyé sur le projet agroforestier en cours et l'a complété par des recherches socio-économiques plus approfondies sur les surfaces agroforestières de café de l'association de coopératives burundaise COCOCA (Consortium des Coopératives Caféicoles). Les aspects économiques, en particulier, jouent un rôle décisif dans l'acceptation des systèmes agroforestiers par les familles de petits exploitants agricoles burundais. Afin de rendre les projets agroforestiers écologiquement avantageux attrayants à long terme pour les familles de petits exploitants impliquées, il était donc essentiel d'analyser les éventuels déficits de revenus.

Actuellement, il existe un écart entre le revenu réel des familles de petits exploitants et le revenu nécessaire pour avoir un "niveau de vie décent" (Living Income). Contrairement au concept de com­merce équitable basé sur le marché, qui ajoute un supplément équitable (généralement 10-15%) à un prix minimum ou de base, le concept de revenu vital est basé sur le revenu et calcule les besoins d'un ménage en fonction d'un "panier" spécifique de services et de biens.

En effet, même avec la certification Fairtrade, les recettes de la vente de café ne suffisent pas toujours à générer un revenu familial suffisant en raison des minuscules surfaces cultivées (et de la faible production qui en résulte), des problèmes dans les chaînes d'approvisionnement et du manque partiel de savoir-faire dans la première transformation de la production agricole.

Les principales questions scientifiques étaient donc les suivantes:

  1. Délimitation et calcul du revenu familial réel et du revenu familial nécessaire (Living Income) pour les familles de petits paysans burundais qui cultivent le café comme produit de marché.
  2. Identifier les facteurs qui influencent positivement ou négativement le revenu généré.
  3. Développer des mesures visant à réduire autant que possible les défis et les risques qui ont une influence négative sur le revenu familial.

Les autres objectifs du projet étaient, entre autres, de promouvoir l'auto-organisation, la participation et la formation continue des groupes de producteurs sur le thème de la rentabilité de leurs systèmes agroforestiers.

4. Projekt „Begleitforschung zum Aufbau von Agroforstsystemen in Burundi 2019 bis 2021" mehr weniger

PROJEKTFÖRDERUNG:

Logo: Staatsministerium BW

Staatsministerium Baden-Württemberg

Logo: Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

PROJEKTKOORDINATOR:

Logo: sez - Stiftung Entwicklungszusammenarbeit BW

Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg

LAUFZEIT:

2019-2021

PROJEKTTRÄGER:

Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR)
Schadenweilerhof
72108 Rottenburg am Neckar

Faculté d'Agronomie et de la Bio-Ingénierie (FABI) Université du Burundi
Campus Mutanga B.P.:
2940 Bujumbura-Burundi

PROJEKTVERANTWORTUNG:

Prof. Dr. Heidi Elisabeth Megerle
Professur für Angewandte Geographie und Planung
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
T. +49 7472/951-243
M. megerle@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

PROJEKTMITARBEITERIN:

B.Sc. Sarah Windbühler

PROJEKTPARTNER:

WeltPartner eG
Franz-Xaver-Honer Straße 7/1
88213 Ravensburg-Erlen
Thomas Hoyer

Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.
Kleinhaderner Weg 1
82166 Gräfelfing
Manfred Fürst

KURZBESCHREIBUNG

Das Gesamtziel dieses Projektes war der Aufbau funktionierender Agroforstsysteme auf den Kaffee-Anbauflächen der Kleinbauernkooperative COCOCA in Burundi, sowie die wissenschaftliche Begleit­forschung hierzu. Diese wurde von der Faculté d'Agronomie et de la Bio-Ingénierie (FABI) und der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) übernommen.

Neben dem übergeordneten Ziel, fokussierte sich die Begleitforschung auf folgende Schwerpunkte:

  1. Wissenschaftliche Begleitung und Beratung
  2. Erheben empirischer Daten zur Evaluation des Agroforstprojektes
  3. Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses
rojektübergabe auf der Messe Fair Handeln 2019. V.l.n.r. Hans Barthelme (Naturland), Thomas Hoyer (WeltPartner), Prof. Dr. Heidi Megerle (HFR), Ministerialdirektorin Grit Puchan (MLR), Philipp Keil (SEZ), Staatsministerin Theresa Schopper (Staatsministerium), ©SEZ: Muna Hassaballah.

Bild: Projektübergabe auf der Messe Fair Handeln 2019. V.l.n.r. Hans Barthelme (Naturland), Thomas Hoyer (WeltPartner), Prof. Dr. Heidi Megerle (HFR), Ministerialdirektorin Grit Puchan (MLR), Philipp Keil (SEZ), Staatsministerin Theresa Schopper (Staatsministerium), ©SEZ: Muna Hassaballah.

Short description in English

PROJECT FUNDING:

Logo: Staatsministerium BW

State Ministry of Baden-Württemberg

Logo: Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW

Ministry of Rural Areas and Consumer Protection Baden-Württemberg

PROJECT COORDINATOR:

Logo: sez - Stiftung Entwicklungszusammenarbeit BW

Baden-Württemberg Foundation for Development Cooperation (SEZ)

DESCRIPTION:

The overall objective of this project was the establishment of functioning agroforestry systems on the coffee-growing areas of the smallholder cooperative COCOCA in Burundi, as well as the accompany­ing scientific research. The latter was carried out by the Faculté d'Agronomie et de la Bio-Ingénierie (FABI) and the University of Applied Forest Sciences Rottenburg (HFR).

In addition to the overall objective, the accompanying research focused on the following main areas:

  1. Scientific monitoring and consulting
  2. Collection of empirical data for the evaluation of the agroforestry project
  3. Training of young scientists

Brève description en Français

FINANCEMENT DU PROJET:

Logo: Staatsministerium BW

Ministère d'État du Bade-Wurtemberg

Logo: Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW

Ministère de l'espace rural et de la protection des consommateurs Bade-Wurtemberg

COORDINATEUR DE PROJET:

Logo: sez - Stiftung Entwicklungszusammenarbeit BW

Fondation de la Coopération pour le Développement de Bade-Wurtemberg (SEZ)

LA DESCRIPTION:

L'Objectif global de ce projet était la mise en place des systèmes agroforestiers fonctionnels sur les exploitations caféicoles des coopératives membres de COCOCA au Burundi, sur base des résultats de la recherche scientifique. Cette recherche est promue par la Faculté d'Agronomie et de Bio-Ingénierie (FABI) de l'Université du Burundi et la Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR).

Outre l’objectif global, le projet se concentre sur les points suivants:

  1. Conseils et accompagnement scientifique pour améliorer le revenu des exploitants agricoles ruraux
  2. Collecte de données empiriques pour l'évaluation du projet agroforestier
  3. Formation de la relève scientifique (Masters et Doctorants)

4.1. Projektziele

Landschaftsaufnahme in Burundi (links), Projektbesichtigung mit Prof. Dr. Bernadette Habonimana, Promotionsstudent Soter Ndihokubwayo, sowie zwei lokalen Führern (rechts)

Bilder: Landschaftsaufnahme in Burundi (links), Projektbesichtigung mit Prof. Dr. Bernadette Habonimana, Promotionsstudent Soter Ndihokubwayo, sowie zwei lokalen Führern (rechts), © Megerle 2011 & 2020.

Neben dem übergeordneten Ziel des Aufbaus funktionierender Agroforstsysteme, fokussierte sich die wissenschaftliche Begleitforschung auf folgende Teilziele:

1. Wissenschaftliche Begleitung und Beratung

Durch den langjährigen Bürgerkrieg, die desolate Bildungssituation im Land sowie die überwiegend sehr junge Bevölkerung gingen tradierte Kenntnisse zu optimalen Anbaubedingungen zunehmend verloren. Die wissenschaftliche Begleitforschung konzentrierte sich daher auf wesentliche natur- sowie gesellschaftswissenschaftliche Fragestellungen zu Agroforstsystemen – siehe folgende Ab­schnitte.

2. Empirische Daten zur Evaluation des Agroforstprojektes

Obgleich Agroforstprojekte generell als eine der besten Möglichkeiten einer nachhaltigen landwirt­schaftlichen Nutzung in sehr dicht besiedelten tropischen Ländern gelten, liegen in Burundi bislang nur wenige umfassende wissenschaftliche Untersuchungen vor, die diese generellen Aussagen mit konkreten empirischen Daten belegen könnten. Die wissenschaftliche Begleitforschung bot daher eine einmalige Chance, den Aufbau eines Agroforstsystems von Beginn an wissenschaftlich zu evaluieren. Über die Erhebung der Ausgangsbedingungen konnten u.a. Vergleiche zu Auswirkungen auf den Erosionsgrad, die Bodenbeschaffenheit, die Wasserinfiltrationsrate, sowie zur Akzeptanz dieser Anbauform bei den beteiligten Kleinbauern gewonnen werden. Dies ermöglichte auch Aus­sagen zu den Effekten eines solchen Projektes auf die Ernährungssicherheit der beteiligten Klein­bauernfamilien sowie die regionalökonomische Wertschöpfung und mögliche Sekundäreffekte sowie Multiplikatorenwirkungen.

groforstliche Fläche und Doktorand Soter Ndihokubwayo - Region Gitega, Burundi (links). Befragung bei einem Kleinbauern - Region Ngozi, Burundi (rechts)

Bilder: Agroforstliche Fläche und Doktorand Soter Ndihokubwayo - Region Gitega, Burundi (links). Befragung bei einem Kleinbauern - Region Ngozi, Burundi (rechts), © Windbühler 2020.

Wesentliche wissenschaftliche Fragestellungen hierbei waren: Analyse der Wassersituation sowie der Nährstoffgehalte in einem Agroforstsystem mit Kaffeeanbau, inklusive der Empfehlung der am besten geeigneten Baumarten unter Berücksichtigung möglicher Konkurrenzeffekte um Wasser und Nährstoffe. Entwicklung der einzelnen Komponenten eines solchen Agroforstsystems. Evaluation, inwieweit ein solches Agroforstsystem die Ernährungssicherheit und Livelihoods der beteiligten Klein­bauern verbessert. Akzeptanzanalyse, in welcher Form die beteiligten Kleinbauern das Projekt akzep­tieren und in welcher Form sie kooperieren.

Erste Ergebnisse wurden veröffentlicht:

Ndihokubwayo, S., Havyarimana, T., Windbühler, S., Niragira, S., Habonimana, B., Kaboneka, S., & Megerle, H. E. (2021). Farmers’ Perception of Coffee Agroforestry Systems in an Area Targeted for Organic Certification in Burundi. East African Journal of Forestry and Agroforestry, 3(1), 40-53.

3. Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Burundi hat eine hohe Analphabetenrate, v.a. im ländlichen Raum und bei Frauen. Insgesamt haben lediglich knapp 300 Personen in Burundi erfolgreich eine Dissertation abgeschlossen. Der Alters­schnitt dieser Personen liegt bei Mitte bis Ende 50. Gleichzeitig werden viele der momentan an der Universität tätigen ProfessorInnen in absehbarer Zeit in Ruhestand treten. Die Nachbesetzung dieser Stellen mit qualifiziertem Personal ist daher sehr schwierig bis unmöglich, was die Negativeffekte im Bildungssystem weiter verstärkt.

Bislang war es in Burundi nicht möglich, eine Doktorarbeit zu schreiben. Voraussetzung war der Erhalt eines Stipendiums und die Anfertigung dieser Arbeit im Ausland (v.a. Belgien und Frankreich). Alle beteiligten KollegInnen haben daher im Ausland promoviert. 90% der Burundier, die im Ausland promovieren, kehren nicht in ihre Heimat zurück, was zu einem weiteren Verlust von dringend be­nötigtem Humankapital führt. Diesem Trend soll mit der Doktorandenschule entgegengewirkt werden. Aussichtsreiche KandidatInnen erhalten die Möglichkeit, in Burundi zu promovieren. Im Ver­lauf ihrer Promotion sind ein bis zwei Auslandsaufenthalte (v.a. Europa) eingeplant, um vom dortigen Know-how, aber auch z.B. den wesentlich besseren Laboreinrichtungen, etc. zu profitieren. Bislang haben im Rahmen des Projektes bereits mehrere burundische Studierende ihre Masterarbeiten, sowie eine NAREM-Studentin aus Rottenburg ihre Bachelorarbeit angefertigt. Zudem wurden von burundischer Seite bisher zwei Promotionsstellen innerhalb des Projektes vergeben. Diese inter­kulturelle Zusammenarbeit der NachwuchswissenschaftlerInnen eröffnet vielfältige Perspektiven.

5. Projektbeteiligte mehr weniger

Prof. Dr. Heidi Elisabeth Megerle
Dipl. Geographin; Promotion und Habilitation am Geographischen Institut der Universität Tübingen Seit 2009 Professur für Angewandte Geographie und Planung an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg; Studiengangleitung B.Sc. Ressourcenmanagement Wasser (siehe https://www.hs-rotten­burg.net/hochschule/ansprechpersonen/professorinnen/prof-dr-habil-heidi-elisabeth-megerle/).

Bild: Prof. Megerle

Forschungsschwerpunkte: Human- und Angewandte Geographie; Raum- und Umweltplanung, Länd­licher Raum, nachhaltige Regionalentwicklung, Tourismus, Entwicklungszusammenarbeit. Leitung der diversen Burundi-Projekte der HFR seit 2014.

2011 erste Reise mit der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) nach Burundi; seither weitere drei Reisen und regelmäßige Kontakte nach Burundi, Mitglied des Burundi-Akteursnetzwerks Baden-Württemberg.



Prof. Dr. Sebastian Hein
Dipl. Forstwirt, Promotion und Habilitation an der Universität Freiburg i.Br., seit 2008 Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, Professur für Waldbau und Waldwachstum, zuvor 2003 Gastprofessur an der Ecole National du Génie Rural des Eaux et des Forêts (ENGREF/ AgroParisTech) in Nancy/ Frank­reich und im Jahr 2006 Vertretungsprofessur an der University of Wisconsin – Stevens Point/ USA.

Forschungsschwerpunkte: Ökologie, Wachstum, Nachhaltigkeit und Wertleistung von Wäldern, inter­nationale Forstwirtschaft, Agroforstsysteme, u.a. key notes, Vorträge und Vorlesungen in USA, Japan, Frankreich, Finnland und Neuseeland; Kurzzeitberater GIZ/GTZ in der Dominikanischen Republik, > 150 inter-/nationale nicht/begutachtete Veröffentlichungen (siehe: https://www.research­gate.net/profile/Hein_Sebastian), Gutachter in Forschungsprogrammen der EU (ERA), in Deutschland (BMBF, DAAD) und diversen Bundesländern (FVA) sowie der Russischen Föderation und zahlreichen internationalen Zeitschriften (incl. Hrsg.), Mitglied im Fachgremium Biodiversität des Landes Baden-Württemberg.



M.Sc. Jannis Bahnmüller
Absolvent des Bachelorstudienganges Ressourcenmanagement Wasser (B.Sc.) an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg. Danach Masterabschluss (M.Sc.) des internationalen Studiengangs Agricultural Sciences and Resource Management in the Tropics and Subtropics (ARTS) an der Uni­versität Bonn. Masterarbeit zum Thema „Land use/ cover transformation and its impact on the hydrological cycle in the Upper Irrawaddy River Basin (Myanmar) between 1990 and 2014“.

Seit 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Klibuka. Künftig Promotion innerhalb des Themen­komplexes „CO2 Bindungspotential durch Kaffee-Agroforstanbau von Kleinbauernfamilien in Burundi“ in Kooperation mit der Universität Tübingen (Prof. Dr. Volker Hochschild, Geographisches Institut).

Seine Dissertation wird er in Kooperation mit der Universität Tübingen (Prof. Dr. Volker Hochschild, Geographisches Institut) zu diesem Themenkomplex ausarbeiten.



B.Sc. Sarah Windbühler

Sarah Windbühler

Absolventin des Bachelorstudiengangs „Nachhaltiges Regionalmanagement“ an der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg und ehemalige Mitarbeiterin im Projekt „Begleitforschung zum Aufbau von Agroforstsystemen in Burundi 2019 bis 2021“.

Verschiedene Auslandsaufenthalte, darunter Praktikantin in einem Waisenhaus in Burkina Faso (Westafrika), sowie vierwöchiger Aufenthalt in Burundi zur Datenerfassung für die Bachelorarbeit im März 2020.

 



Prof. Dr. Bernadette Habonimana
Diplom in Agrarwissenschaften, Universität von Burundi in Bujumbura. Promotion in Agrar­wissenschaften mit Spezialisierung auf Forstwirtschaft an der Katholischen Universität Löwen (Belgien) im Jahr 2000. Ordentliche Professorin für Forstwirtschaft an der Fakultät für Agrar­wissenschaften der Universität von Burundi in Bujumbura; Gastprofessorin für Agroforstwirtschaft und Management natürlicher Ressourcen an der Universität Butare (Ruanda) von 2002 bis 2004, Dekanin der Fakultät für Agrarwissenschaften von 2002 bis 2006.

Prof. Dr. Bernadette Habonimana

Leiterin der Abteilung für Umweltwissenschaften und -technologien von 2012 bis 2020. Leiterin des Forschungszentrums CRAVE (Centre de recherche en Sciences des productions végétales, animales et environnementales) seit Mai 2022. Hauptforschungsgebiete: Waldschutz, Biodiversität und Agro­forstwirtschaft. Teilnahme an und persönliche Beiträge zu internationalen wissenschaftlichen Kon­ferenzen in Zentral-, Ost- und Westafrika. Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des wissenschaftlichen Bulletins des Office Burundais pour la Protection de l'Environnement (OBPE).

Beratungstätigkeiten in den Bereichen Wassereinzugsgebietsmanagement, Erhaltung der Bio­diversität und Umweltverträglichkeitsprüfungen; Vorsitzende der Association Burundaise pour les Etudes d'Impacts Environnementales (ABEIE).



Prof. Dr.-Ing. Sanctus Niragira
Nach seinem Abschluss als Agraringenieur absolvierte Prof. Dr. Niragira einen Masterstudiengang in Ernährungswissenschaften, Wirtschaft und Management und promovierte anschließend in Agrar­ökonomie an der Universität Gent (Belgien). Seine Doktorarbeit verfasste er über Kleinbauern und Ernährungssicherheit in Burundi.

Prof. Dr. Sanctus Niragira

Seit Dezember 2016 arbeitet er als Wissenschaftler und außerordentlicher Professor an der Uni­versität von Burundi. Von 2019 bis 2020 war er Berater im Bureau d'Etudes Stratégiques im Kabinett des Präsidenten der Republik Burundi und von 2021 bis 2022 Rektor der Universität. Von September 2022 bis Oktober 2023 war er Minister für Umwelt, Landwirtschaft und Viehzucht (MINEAGRIE) in Burundi. Im Projekt ist er für den sozialwissenschaftlichen Teil der Begleitforschung zuständig.



M.Sc. Soter Ndihokubwayo
Masterabschluss „Water resources“ an der katholischen Universität Louvain (Belgien) 2010. Abschlussarbeit über die Modellierung der Wasserscheide des Flusses Mpanda (Burundi).

M.Sc. Soter Ndihokubwayo

Seit 2019 Doktorand an der Doktorandenschule der Université du Burundi. Promotion über Boden­wasser- und Nährstoffdynamiken bei Agroforstsystemen im Kaffeeanbau des Zentralplateaus von Burundi. Unterrichtet an der Université du Burundi in Agroklimatologie, Bodenphysik, Allgemeine Hydrologie und GIS.



M.Sc. Audace Niyonzima
Masterabschluss „Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft“ an der Universität Burundi. Abschlussarbeit zum Thema "Potenzial der land­wirtschaftlichen Intensivierung zur Verbesserung der Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit ländlicher Haushalte in Burundi“.

M.Sc Audace Niyonzima

Seit 2022 Promotion zum Thema „Sustainable living income and rural household resilience for food and nutrition security in Burundi“ an der Doktorandenschule der Universität von Burundi im Kompetenzzentrum für Ernährungswissenschaften EANSI (East African Nutritional Sciences Institute). Zudem Assistenzprofessor an der Universität von Burundi an der Fakultät für Agrarwissenschaften und Biotechnologie innerhalb des Fachbereiches Agrarwirtschaft.

Forschungsschwerpunkte: Ernährungssicherheit und Klimawandel.

6. Neuigkeiten mehr weniger

6.1. Neuigkeiten 2022 bis 2024 – „Klimaschutzmaßnahmen in Burundi und Optimierung der dortigen Agroforstaktivitäten von kaffee­anbauenden Kleinbauernfamilien“

Neuigkeiten 2023

  • Dezember 2023: Promotionsstudent Audace Niyonzima nimmt an der UN-Klimakonferenz in Dubai 2023 (COP28) teil.

Bild: Promotionsstudent Audace Niyonzima auf der COP28 in Dubai © Niyonzima 2023

  • November 2023: Der Projektpartner WeltPartner eG feiert 35-jähriges Bestehen im Schwörsaal in Ravensburg. Bei den Feierlichkeiten, unter anderem mit Grußworten von Bundes­minister Cem Özdemir, stand auch der Partnerschaftskaffee aus dem Agroforstprojekt in Burundi im Fokus.
Präsentation des Agroforstprojektes auf der Feier zum 35-jährigen Bestehen der WeltPartner eG

Bild: Das Agroforstprojekt auf der Feier zum 35-jährigen Bestehen der WeltPartner eG, © Megerle 2023

  • November 2023: Teilnahme von Prof. Dr. Heidi Megerle und Jannis Bahnmüller an der Pre­miere des von der SEZ geförderten Films „Facing New Realities – Wie sich der Klimawandel im Herzen Afrikas auswirkt“ in Stuttgart.  
  • Oktober 2023: Besuch von Prof. Dr. Heidi Megerle beim Friedensforum in Freiburg.
Prof. Dr. Heidi Megerle auf dem Friedensforum in Freiburg

Bild: Prof. Dr. Heidi Megerle auf dem Friedensforum in Freiburg, © Megerle 2023

  • Juni 2023: Delegationsreise deutscher PolitikerInnen und VertreterInnen aus Wirtschaft, Wissen­schaft, Zivilgesellschaft, Städten und Gemeinden, Schulen und Hochschulen in Burundi. Ziel der Reise ist, die seit 2015 ruhenden offiziellen Beziehungen zwischen Burundi und Baden-Württemberg wiederzubeleben. Neben politischen Vertretern des Landes Baden-Württemberg und der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ), ist auch der Projektpartner WeltPartner durch Thomas Hoyer vertreten (siehe dazu Internet­seite des Landes Baden-Württemberg: https://www.baden-wuerttem­berg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/staatssekretaer-hoogvliet-auf-delegations­reise-in-burundi und Artikel in der Kontextwochenzeitung: https://www.kontextwochenzei­tung.de/schaubuehne/642/vesperbrettle-in-der-kaffee-plantage-8969.html. Das Agroforst­projekt wird der Delegation an der Université du Burundi sowie vor Ort präsentiert.
  • Juni 2023: Jannis Bahnmüller wird als wissenschaftlicher Mitarbeiter und künftiger Promotionsstudent im Projekt „Klibuka“ eingestellt.
  • Februar 2023: Der Abschlussbericht des Projektes „Living Income: Ausreichendes Familien­einkommen über Agroforstsysteme, Fair Trade und Bio-Anbau in Burundi?“ wird fertigstellt und dem Fördergeber übergeben.

Neuigkeiten 2022

  • Dezember 2022: Die Verlängerung des Agroforstprojektes mit dem Projekttitel „Klimaschutz­maßnahmen in Burundi und Optimierung der dortigen Agroforstaktivitäten von kaffee­anbauenden Kleinbauernfamilien“ wird genehmigt.
  • November 2022: Geplanter Vortrag von Prof. Dr. Heidi Megerle auf der Swiss Geoscience Meeting in Lausanne zum Thema „Agroforestry systems as a contribution to sustainable mountain development“, musste krankheitsbedingt leider entfallen.
  • September 2022: Projektreise von Prof. Dr. Heidi Megerle nach Burundi zur Abstimmung und Vorbereitung des Projektantrages

6.2. Neuigkeiten 2021 bis 2022 – „Living Income: Ausreichendes Familien­einkommen über Agroforstsysteme, Fair Trade und Bio-Anbau in Burundi?“

Neuigkeiten 2022

  • Dezember 2022: Das Projekt „Living Income: Ausreichendes Familieneinkommen über Agro­forstsysteme, Fair Trade und Bio-Anbau in Burundi?“ endet.
  • November 2022: Eine weitere Masterarbeit an der Université du Burundi innerhalb des Living Income Projektes wird erfolgreich abgeschlossen. Die Betreuung übernahm erneut Prof. Dr. Sanctus Niragira. Der Titel der Arbeit lautete: „Efficience et efficacité technique des caféiculteurs et leur impact sur le revenu vital des ménages ruraux au Burundi“.
  • Oktober 2022: Zum Tag des Kaffees berichtet Prof. Dr. Heidi Megerle im Reutlinger General­anzeiger vom aktuellen Agroforst und Living Income Projekt in Burundi.
  • August 2022: Eine Masterarbeit an der Université du Burundi innerhalb des Living Income Projektes wird erfolgreich abgeschlossen. Die Betreuung übernahm Prof. Dr. Sanctus Niragira. Der Titel der Arbeit lautete: „Ecart entre le revenu vital et le revenu réel des ménages ruraux et son implication sur la sécurité alimentaire et nutritionnelle au Burundi“.
  • August 2022: Auf dem WFTO Summit (Konferenz der World Fair Trade Organization) in Berlin berichtet Thomas Hoyer von der Weltpartner eG vom Agroforst-Projekt in Burundi.
  • An der Université du Burundi wird ein Doktorand für das Projekt „Living Income“ ausgewählt. Der Titel der Promotion lautet „Sustainable living income and rural household resilience for food and nutrition security in Burundi“.

Neuigkeiten 2021

  • Oktober 2021: Das Projekt „Living Income: Ausreichendes Familieneinkommen über Agro­forstsysteme, Fair Trade und Bio-Anbau in Burundi“ startet.

6.3. Neuigkeiten 2019 bis 2021 – „Begleitforschung zum Aufbau von Agroforstsystemen in Burundi“

Neuigkeiten 2020

  • Oktober 2020: Abschluss einer Masterarbeit an der Université du Burundi innerhalb des Pro­jektes mit dem Titel „Etude du potentiel de la promotion du cafe d’ombre sur la rentabilite et durabilite des exploitations cafeieres au Burundi“. Die Arbeit wurde durch Prof. Dr. Sanctus Niragira betreut.
  • August 2020: Sarah Windbühler schließt ihre Bachelorarbeit zum Thema „Akzeptanz von agroforstwirtschaftlichen Systemen im Kaffeeanbau bei kleinen Landwirtschaftsbetrieben in Burundi“ erfolgreich ab. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Heidi Megerle und Prof. Dr. Sanctus Niragira. Aus den Ergebnissen der Bachelorarbeit wird in Kooperation mit den burundischen KollegInnen ein Artikel verfasst, der 2021 publiziert wird.
  • Juni 2020: Das Projekt wurde ausgewählt, auf der Woche der Umwelt in Berlin dem Bundes­präsidenten präsentiert zu werden. Aufgrund der Corona Pandemie wird die Präsentation leider abgesagt.
  • April 2020: Die ersten Zwischenergebnisse sollen auf der Messe Fair Handeln vorgestellt werden. Die Messe wird wegen Corona abgesagt.
  • März/April 2020: Vierwöchiger Aufenthalt von Sarah Windbühler, Studentin der HFR im Fach Nachhaltiges Regionalmanagement, in Burundi zur Datenerfassung im Rahmen der Bachelor­arbeit zur Akzeptanzanalyse von Agroforstsystemen der burundischen Kleinbauern.
as Team der Erhebungen für die Bachelorarbeit von Sarah Windbühler (v.l.n.r.): Doktorand Soter Ndihokubwayo, Bachelorstudentin Sarah Windbühler, Masterstudent Tharcisse Havyarimana, Masterstudent Audace Niyonzima – Kommune Giheta, Burundi

Bild: Das Team der Erhebungen für die Bachelorarbeit von Sarah Windbühler (v.l.n.r.): Doktorand Soter Ndihokubwayo, Bachelorstudentin Sarah Windbühler, Masterstudent Tharcisse Havyarimana, Masterstudent Audace Niyonzima – Kommune Giheta, Burundi, © Windbühler 2020

oter Ndihokubwayo und Sarah Windbühler in einer Siedlung in der Komune Giheta, Burundi

Bild: Soter Ndihokubwayo und Sarah Windbühler in einer Siedlung in der Komune Giheta, Burundi, © Windbühler 2020

  • März 2020: Zweiwöchiger Aufenthalt von Prof. Dr. Megerle in Burundi und Ruanda mit Besichtigung der agroforstwirtschaftlichen Versuchsflächen des Doktoranden Soter Ndihokubwayo, sowie der Agroforstversuchsflächen der Universitäten Koblenz-Landau und Butare in Ruanda, die bereits seit mehr als 30 Jahren bestehen und daher mögliche Entwicklungen sehr gut aufzeigen können.
rof. Dr. Pascal Nkurunziza (Université du Burundi) und Dr. Marco Harbusch (Universität Koblenz-Landau) auf den Agroforstversuchsflächen in Butare (Ruanda)

Bild: Prof. Dr. Pascal Nkurunziza (Université du Burundi) und Dr. Marco Harbusch (Universität Koblenz-Landau) auf den Agroforstversuchsflächen in Butare (Ruanda), © Megerle 2020

Neuigkeiten 2019

  • Sommer 2019: Die burundischen KollegInnen zusammen mit Muna Hassaballah (SEZ) und Anne Hessenland (Naturland) besichtigen die Flächen von COCOCA.

Bilder: Gruppenfotos bei der Projektbesichtigung, © Muna Hassaballah SEZ 2019

  • An der Universität von Bujumbura werden ein Doktorand und der erste Masterstudent aus­gewählt.
  • Zusammen mit Prof. Bernadette Habonimana und Prof. Dr. Sanctus Niragira werden die Ver­suchsflächen ausgewählt und erste Befragungen der Kleinbauern durchgeführt.
  • April 2019: Das Projekt „Begleitforschung zum Aufbau von Agroforstsystemen in Burundi“ wird durch den Fördergeber bewilligt.  
  • März 2019: Kongress „Hidden Hunger“ an der Universität Hohenheim mit eigenem Burundi-Panel. Grußworte und Einleitung durch Ministerialdirektorin Grit Puchan (MLR Baden-Württemberg).
Kongress Hidden Hunger, Burundi-Panel an der Universität Hohenheim

Bilder: Kongress Hidden Hunger, Burundi-Panel an der Universität Hohenheim, © SEZ 2019

  • Das Projekt „Wissenschaftliche und organisatorische Zusammenarbeit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und der Université du Burundi in Bujumbura“ endet im Sommer 2019

7. Öffentlichkeitsarbeit mehr weniger

Kommende Veranstaltungen

  • Januar 2024: Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Gesellschaft für Erd- und Völker­kunde zu Stuttgart e.V. präsentiert Prof. Dr. Megerle am 12.01.2024 das Agroforstprojekt im Linden-Museum Stuttgart unter dem Titel „Burundi: Zukunftsperspektiven für das ärmste Land der Erde?“ (https://www.gev-stuttgart.de/events/burundi/)

Abgeschlossene Veranstaltungen

  • Oktober 2023: Vortrag von Jannis Bahnmüller im Forschungsseminar der Geoinformatik Tübingen zum Agroforstprojekt und seiner Promotion.
  • Oktober 2023: Prof. Dr. Heidi Megerle präsentiert das Projekt „Bridging the Digital Gender Gap – Water Resource Management digital and gender sensitive“ bei BWS. Hierbei wird auch das Burundi Projekt erwähnt.
  • Juli 2023: Als Teil der Veranstaltungsreihe “Wälder – globale Perspektiven” des Weltladen Marburg, präsentierte Prof. Dr. Heidi Megerle am 14.07.2023 das Agroforstprojekt Burundi als mögliche Lösungsstrategie gegen die massive Abholzung im Land | PDF.
  • Juli 2023: An der Fotokampagne der WeltPartner eG nahmen bislang rund 2.000 Personen teil, wodurch künftig 8.000 weitere Bäume im Agroforstprojekt gepflanzt werden können.
Bilder der Fotokampagne der WeltPartner eG. Neben zahlreichen Teilnehmenden waren auch Staatsministerin Claudia Roth (unten links) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (oben rechts) vertreten

Bilder: Fotokampagne der WeltPartner eG. Neben zahlreichen Teilnehmenden waren auch Staatsministerin Claudia Roth (unten links) und Ministerpräsident Winfried Kretschmann (oben rechts) vertreten. © Claudia Masur 2023, © WeltPartner eG 2023

  • Mai 2023:  Die Fotokampagne des Projektpartners WeltPartner eG kommt an die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg. 
  • Februar 2023: Fotokampagne der Ravensburger Fairtrade Genossenschaft WeltPartner auf der “Mundologia-Messe” in Freiburg mit dem Schauspieler Klaus J. Behrendt. Ziel der öffentlichkeitswirksamen Kampagne war den fair+bio Partnerschaftskaffee und das erfolg­reiche Agroforstprojekt ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu Rücken. Teilnehmende ließen sich in einer Fotobox fotografieren. Für jedes Foto werden künftig vier Bäume im Agroforst­projekt gepflanzt.
Margret Halder und Thomas Hoyer (WeltPartner eG) mit Schauspieler Klaus J. Behrendt (links) und die Burundi Fotokampagne auf der BW-Burundi Konferenz (rechts). V.l.n.r. Astère Hatungimana (Burundische Diaspora in Deutschland e.V.), Anna Leicht und Nadine Elghonimy (SEZ)

Bilder: Margret Halder und Thomas Hoyer (WeltPartner eG) mit Schauspieler Klaus J. Behrendt (links) und die Burundi Fotokampagne auf der BW-Burundi Konferenz (rechts). V.l.n.r. Astère Hatungimana (Burundische Diaspora in Deutschland e.V.), Anna Leicht und Nadine Elghonimy (SEZ), © WeltPartner eG 2023

  • Februar 2023: Auf der Biofach, der weltweit größten Biomesse in Nürnberg stellten Dr. Christina Weber und der burundischen Doktorand Audace Nyionzima auf dem Wissen­schaftsforum die Ergebnisse des Living Income Projektes unter dem Titel „From Fair Price and Premium to Living Income – New strategies in organic Fair Trade“ vor. Zudem wurden die Projektergebnisse mit Dr. Jutta Kister, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Eichstätt, diskutiert.
V.l.n.r. Dr. Christina Weber, Audace Nyionzima, Dr. Jutta Kister auf der Biofach in Nürnberg

Bild: V.l.n.r. Dr. Christina Weber, Audace Nyionzima, Dr. Jutta Kister auf der Biofach in Nürnberg, © Megerle 2023

  • September 2020: Im Rahmen der Veranstaltung „Amahoro Burundi“ – Eine Foto-Wander­ausstellung über die Partnerschaft des Landes Baden-Württemberg mit Burundi“ hielt Prof. Dr. Megerle am 15.09.2020 den Eröffnungsvortrag an der Volkshochschule Reutlingen zur Situation Burundis und dem Agroforstprojekt (der Reutlinger Generalanzeiger Berichtete am 22.09.2020; siehe auch: https://weltlaeden.de/reutlingen/neuigkeiten/)
  • April 2019: Vortrag zu Burundi im Fachgebiet Wasserstress-Management bei Kulturpflanzen in den Tropen und Subtropen der Universität Hohenheim

8. Publikationsliste mehr weniger

  • Ndihokubwayo, S.; Niyongabire, R.; Kaboneka, S.; Habonimana, B.; Megerle, H. (2023): Qualité agrochimique des litières des arbres d’ombrage du caféier et réponse de la culture de soja à leur application sur un ferralsol acide du Burundi. Afrique Science. 23(3) (2023) 14 – 24
  • Publikation des Kooperationspartners Naturland e.V.: Weber, C.; Kerbeck, F. (2022): Living Income Forschungsprojekte 2021 von Naturland In: Forum Fairer Handel (Hrsg.): Living Incomes und Living Wages im Fairen Handel, S. 16-17
  • Ndihokubwayo, S., Havyarimana, T., Windbühler, S., Niragira, S., Habonimana, B., Kaboneka, S., & Megerle, H. (2021). Farmers’ Perception of Coffee Agroforestry Systems in an Area Targeted for Organic Certification in Burundi. East African Journal of Forestry and Agroforestry, 3(1), 40-53. https://doi.org/10.37284/eajfa.3.1.352
  • Ndihokubwayo, S.; Havyarimana, T.; Niragira; S.; Habonimana, B.; Kaboneka, S.; Megerle, H. (2021): Etat des lieux de l’intégration des arbres d’ombrage et des cultures vivrières dans les caféières au Burundi: cas des plateaux centraux. Poster beim Forum Academia-Public-Private-Partnership (APPP) an der INSP, Bujumbura, 24.-26. Juni 2021
  • Megerle, H.; Niragira, S. (2020): The Challenge of Food security and the Water – Food – Energy – Nexus: Case Study Burundi. In: Biesalski HK (Hrsg.): Hidden Hunger and the Transformation of Food Systems. How to Combat the Double Burden of Malnutrition? World Rev Nutr Diet. Basel, Karger, 2020, vol 121, pp. 183-192 (DOI:10.1159/000507488)
  • Habonimana, B.; Megerle, H.; Hein, S. (2018): Wald und Waldbewirtschaftung in Burundi. Teil 1: Naturraum, Waldtypen und Forstgeschichte des zentralafrikanischen Landes In: Holzzentralblatt, 144 Jg., Nr. 19, S. 456-458 sowie https://www.waldwissen.net/de/lernen-und-vermitteln/weltforstwirtschaft/der-wald-in-burundi-teil-1
  • Megerle, H.; Nkurunziza, P.; Hein, S.; Habonimana, B. (2018): Wald und Waldbewirtschaftung in Burundi. Teil 2: Die verschwundenen Wälder von Burundi und die Folgen der hohen Entwaldungsraten In: Holzzentralblatt, 144 Jg.; Nr. 25, S. 588-589 sowiehttps://www.wald­wissen.net/de/lernen-und-vermitteln/weltforstwirtschaft/der-wald-in-burundi-teil-2
  • Megerle, H.; Nkurunziza, P.; Rau, F. (2017): Wasserstress trotz Wasserreichtum – Ökonomisch bedingte Wasserknappheit am Beispiel Burundis In: Geo-Öko, XXXVII, S. 5-30