Praktikumssteckbriefe

RMW-Praktikantin Elena Springer bei der Richmond Vale Academy auf St. Vincent

Gruppenfoto mit Elena Springer

Die Richmond Vale Academy (RVA) ist eine NGO mit Sitz auf St. Vincent und den Grenadinen. Durch Umweltprojekte und Freiwilligenprogramme legt die RVA ihren Fokus auf die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Ich habe während meines Praxissemesters an einem sechsmonatigen Klimaprojekt teilgenommen, dass sich während meiner Zeit um die Anpflanzung von Mangroven, der Erstellung von Heimgärten und damit verbundenen Grauwassersystemen eingesetzt hat.

Das Programm ist in drei Phasen aufgeteilt:

  • In der ersten Phase eignet man sich Wissen über den Klimawandel und die Historie von St. Vincent an. Man bereitet einige Präsentationen auf Englisch vor, die man auf die eigenen Vorkenntnisse abstimmen kann.
  • In der zweiten Phase fokussiert man sich auf praktische Arbeit und das Arbeiten im Team. Zusammen haben wir beispielsweise Treppen für einen besseren Durchgang im Wald gebaut, einen Pflanzengarten angelegt oder einen Kanal am Strand gegraben, der für eine bessere Frischwasserversorgung der Mangroven sorgt.
  • In der letzten Phase lebt man im Team in den Gemeinden, um einen besseren Kontakt mit den Bewohnern vor Ort aufzubauen. Wir haben gemeinsame Workshops in den Dörfern, Öffentlichkeitsarbeit und Unterrichtseinheiten an den Schulen initiiert, um auf die Auswirkungen des Klimawandels und die Wichtigkeit der Mangroven aufmerksam zu machen.

Zusammenfassend habe ich durch das Praxissemester an der RVA erkannt, wie wichtig es ist, im Team zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Ich habe gelernt, eigene Ideen zu entwickeln und auch umzusetzen. Es war eine sehr gute Gelegenheit, Menschen in einem internationalen Kontext kennenzulernen und vor allem bekam ich einen Einblick, wie intensiv Mobilisationsarbeit und Umweltprojekte in einem außereuropäischen Land sein können.

RMW – Praktikant Marius Lück bei der Tractebel Hydroprojekt GmbH, Weimar

Marius Lück

In meinem Praxissemester bei der Tractebel Hydroprojekt GmbH habe ich viele Einblicke in die Arbeitsweise und die Aufgaben eines großen Ingenieurbüros erhalten.

Ich konnte in viele verschiedene Projekte und Tätigkeitsfelder der Wasserwirtschaft und des Hochwasserrisikomanagement Einblicke gewinnen. Durch die stets wechselnden Aufgaben der verschiedenen Projekte und wechseln in Büroarbeit und Praktischer Arbeit im Feld, wie Begehungen, Vermessungen und Kundenterminen war die Arbeit interessant und abwechslungsreich.

Die Aufgaben in den fünf Monaten waren die Gewässerbegehungen als Grundlage für die Erstellung von Gewässerunterhaltungsplänen sowie als Grundlage für die Einschätzung der Gefährdung einzelner Objekte, Mitarbeit bei Gewässervermessungen, sowie die Aufbereitung der Vermessungsdaten. Mitarbeit bei der Erstellung und Bearbeitung von hydronumerischen 2D-Modellen (Hydro_AS-2D/SMS) wozu die Erstellung eines Flussschlauchmodells, Bearbeitung DGM und Bruchkanten für die Vorlandmodellierung, Modellbereinigung und Ergebnisauswertung gehört.

Planungsleistungen in GIS (QGIS) zum Beispiel für die Vorbereitung von Vermessungsleistungen, Zusammenstellung und Aufbereitung von Geodaten und Ausweisung von Polderflächen. Die enge Verzahnung von Praxis und Theorie ist hierbei entscheidend für den Lernfortschritt.

Ich konnte einen erheblichen Erfahrungsgewinn in der Datenauswertung mit Excel erreichen, durch die Berechnung von Scheitellaufzeiten, Retentionsberechnungen, Ermittlung von Abflussvolumina für Hochwasserrückhaltebecken, Diverse Nachweise für Polder und Auswertung von Ergebnissen aus 2D-Modellierungen.

Mit der Wahl der Praktikumsstelle für mein Praxissemester war ich sehr zufrieden. Ich wurde freundlich von den Kolleginnen und Kollegen aufgenommen und betreut. Die Stadt Weimar ist definitiv ein Highlight, auch wenn der soziale Aspekt innerhalb des Unternehmens und der Stadt durch die Coronasituation natürlich leiden musste.

RMW – Praktikant Jan Timo Walter im Regional Office der UNESCO für Lateinamerika und die Karibik im Bereich des International Hydrological Programme (IHP)

Jan Timo Walter

Die UNESCO, als eine selbstständige Organisation der Vereinten Nationen, befasst sich mit der Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur sowie der Kommunikation und Information. Sie hat ihren Hauptsitz in Paris, unterhält weltweit jedoch noch weitere „Regional Offices“, welche jeweils für eine bestimmte Region zuständig sind. Das „Regional Office“ für Lateinamerika und die Karibik in Uruguay mit ungefähr 40 Mitarbeitern unterteilt sich in verschiedene Büros, die jeweils einen bestimmten Bereich (z.B. Bildung, Kultur, etc.) mit Bezug zur Region abdecken. Die Arbeit besteht vor allem in der Gewährleistung und im Ausbau einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit in der Politik, als auch den verschiedenen Umwelt- und Grundlagenwissenschaften und der Technik.

Das International Hydrological Programme (IHP) ist das einzige Programm mit einem umfassenden Ansatz zur Wasserthematik innerhalb des Systems der Vereinten Nationen und wird in Uruguay von 5 Mitarbeitern bearbeitet, die verschiedene regionale und lokale Initiativen - v.a. im Dialog mit den nationalen Komitees der Länder der Region – durchführen.

Meine Aufgaben während meines sechsmonatigen Praktikums unterteilten sich in drei Bereiche:

  1. Internationales Projekt „Smart Water Management“: Ich wirkte an einem wissenschaftlichen Projekt der Focus Group on Smart Water Management (FG-SWM) der International Telecommunication Union (ITU) mit, welches zum Ziel hat, die Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie aufzuzeigen, um zum verbesserten Management von Wasser beitragen zu können (z.B. Detektionstechnologien im Wasser). Während meines Praxissemesters erstellte ich drei Dokumente – sowohl mit Bezug zu Stakeholdern und deren Projekten im Bereich des Smart Water Managements als auch zu evtl. auftretenden Herausforderungen – für einen Bericht, welcher unter anderem Beiträge der Oxford University, IBM und der World Meteorological Organization (WMO) umfassen wird. Während des Projektes nahm ich zudem an verschiedenen E-Meetings der FG-SWM teil, um mich über Aspekte des Projektes mit den involvierten Akteuren austauschen zu können (Website der FG-SWM);
  2. Betreuung des wissenschaftlichen Journals „Aqua-LAC“: Während der gesamten Zeit meines Praxissemesters war ich eigenständig dafür verantwortlich, das wissenschaftliche Journal „Aqua-LAC“ des IHP zu leiten, welches zum Ziel hat, wissenschaftliche Aspekte unter einem ganzheitlichen Ansatz vorzustellen, die in direktem Bezug zur Ressource Wasser stehen. Meine Arbeit bestand sowohl in der Kontaktaufnahme zu Autoren und Gutachtern von wissenschaftlichen Artikeln und der Fehleranalyse dieser, als auch im Aufbau und der Pflege der Website des Journals. Des Weiteren nahm ich an verschiedenen Besprechungen zwischen Professoren und Personal des IHP teil, mit dem Zweck, wissenschaftlichen Austausch zu betreiben (Website des Journals „Aqua-LAC“);
  3. Praktische Mitarbeit im Büro: Ich war stets an verschiedenen administrativen Tätigkeiten beteiligt, welche vom Erstellen von Präsentationen und Broschüren, und der Webseiten- und Datenbankpflege bis hin zur Organisation einer Veranstaltung der UNESCO über Wissenschaft für Schüler einer Uruguayischen Schule reichte. 

RMW – Praktikant Christian Wolfram im Bayerischen Landesamt für Umwelt in der Abteilung „Gewässerkundlicher Dienst“

Christian Wolfram

Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) ist die zentrale Fachbehörde für Umwelt- und Naturschutz, Geologie und Wasserwirtschaft in Bayern. Die Kernkompetenz liegt in der Erhebung und der Bewertung von Daten über den Zustand der Umwelt in Bayern. Daraus werden Ziele, Strategien und Planungen für eine nachhaltige Nutzung und Sicherung der Umwelt entwickelt und den Behörden, Kommunen, der Politik, Wirtschaft und der Öffentlichkeit bereitgestellt. Am LfU arbeiten über 1.000 Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker, Labor- und Verwaltungskräfte. Das LfU erstreckt sich über mehrere Standorte, von den Alpen bis in den äußersten Norden Bayerns, in Hof.

Hier absolvierte ich mein Praxissemester in der Abteilung des gewässerkundlichen Diensts in den Referaten „Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)“ und „Ökologie der Fließgewässer“.

Weiter Infos unter: www.lfu.bayern.de

Meine Aufgaben während meines sechsmonatigen Praxissemester unterteilen sich in drei Bereiche:

  1. Projektbegleitung: Ein Hauptteil zu bearbeitender Fragestellungen wird in Form spezifischer und budgetierter Projekte innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens (meist 1-3 Jahre) bearbeitet. Während meiner Zeit im LfU unterstützte ich zwei Projekte. Zum einen die Erfolgskontrolle von gewässerbaulichen Maßnahmen an Fließgewässern zur Erreichung eines guten ökologischen Zustands im Rahmen der WRRL und zum anderen ein Versauerungs-Monitoring zur Bewertung säurebildender Emissionen aus der Atmosphäre und ihren Auswirkungen in Böden und Gewässern. Gute Kenntnisse in Excel, Word und Access werden vorausgesetzt da es eine Vielzahl von Daten zu verarbeiten gilt. Weiterhin verfasst man regelmäßig Berichte und dokumentiert die Ergebnisse. Außerdem sind Dienstreisen zu Fachgesprächen und Videokonferenzen mit anderen Abteilungen notwendig.
  2. Planungs- und Organisationsaufgaben: Zum Abschluss großer Projekte werden die Ergebnisse auf Tagungen präsentiert. Hier ist es wichtig kommunikative Fähigkeiten mitzubringen um bspw. Einladungen an die Referenten zu verschicken, eigene Vorträge zu halten, Tagesabläufe zu planen und Materialien und Informationen mit anderen Abteilungen für einen reibungslosen Ablauf auszutauschen.
  3. Praktische Arbeiten: Datenerhebungen und Vor-Ort-Untersuchungen im Gelände sind eher die Ausnahme. Dennoch ist es manchmal notwendig sich ein genaues Bild von dem Untersuchungsgegenstand zu machen. Im Rahmen meines Praxissemesters nahm ich Wasserproben im Gelände und bestimmte diese anschließend im Labor. Weiterhin war eine Gewässerbegehung mit Bestandsaufnahme zu bereits erfolgten Maßnahmen und Rücksprache mit den Flussmeistern Bestandteil meines Praktikums.

RMW – Praktikantin Naemi Walter im South Australian Murray Darling Basin Natural Resourcemanagement Board im Bereich des Sustainable Irrigation Program

Naemi Walter

Das South Australian Murray Darling Basin Natural Resourcemanagement Board (SAMDB) ist eine staatliche Behörde welche sich aus einer Partnerschaft zwischen dem südaustralischen „Department of Environment, Water and Natural Resources“ und dem „Natural Resources Management Board“ entwickelt hat. Diese beschäftigt sich mit dem nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen im Murray-Darling Flussbecken. Die 70 000 km2 große Region ist eines der bedeutendsten Landwirtschaft- und Naturschutzgebiete Australiens. Das SAMDB arbeitet u. a. mit den regionalen Landwirten zusammen, um eine nachhaltige Landwirtschaft und effektiven Naturschutz zu gewährleisten. Mein Praktikum führte ich im Sustainable Irrigation Program durch. Dieses befasst sich mit der nachhaltigen Nutzung der Wasserressourcen des Flusses Murray. Da Australien zu den trockensten Kontinenten der Welt gehört, ist die Bewässerung eine der wichtigsten Faktoren der Landwirtschaft. Der Fluss ist der längste Australiens und fließt durch drei Staaten hindurch, in welchen die ansässige Landwirtschaft von der Bewässerung abhängig ist. Das Sustainable Irrigation Program hilft bei der Planung neuer Bewässerungsinfrastruktur mit verschiedenen Angeboten und Projekten. Meine Aufgaben während meines 6 monatigen Praktikums waren Mitarbeit im Büro, Betreuung des Wetterstationen-Projekts und mein eigenes Projekt „ Best Practice Natural Resource Management on Organic Farming Properties“.

Mehr Infos: http://www.naturalresources.sa.gov.au/samurraydarlingbasin/home

RMW- Praktikantin Victoria Knappe bei der Lebendigen Luppe Leipzig

Victoria Knappe

Unter dem Namen „Lebendige Luppe“ wurde 2012 in Leipzig ein Projekt zur Revitalisierung des nordwestlichen Leipziger Auwaldes ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Auwald wie jeder andere. Durch seine unmittelbare Lage in Siedlungsnähe und seine Ausdehnung, ist er einzigartig in ganz Europa. Im Bereich des Binnendeltas der Flüsse Weiße Elster, Luppe und vieler weiterer Leipziger Flüsse, entsteht seit Jahrhunderten, aufgrund der natürlichen Vorgänge von Hoch- und Niedrigwässern eine Auenlandschaft, welche als Naherholung und Naturerlebnis direkt „vor der Haustüre“ dient. Aber auch die weiteren Ökosystemleistungen eines Auwaldes sind seit geraumer Zeit bekannt. Aufgrund von Siedlungswachstum und Hochwasserschutz, wurden im Bereich des Leipziger Flussnetzes enorme wasserbauliche Maßnahmen vorgenommen. Hierdurch trocknete der Auwald immer weiter aus. Vorhaben des Projektes ist es, alte Flussläufe wiederzubeleben und zu einem Fließgewässer zu verbinden. Daneben soll vor allem den Bürgern, eine Wertschätzung dieser wertvollen Naturlandschaft, seiner hohen Artenvielfalt als auch der Nutzen für den Menschen selbst näher gebracht werden.

Weitere Infos: http://www.lebendige-luppe.de/ 

Wie auch die Struktur dieses Projektes, gliederte sich mein 6 monatiges Praxissemester in mehrere verschiedene Bereiche.

  1. Umweltbildung: Veranstaltungen u.a. speziell für Kinder, Lehrheft für Pädagogen
  2. Öffentlichkeitsarbeit: Pressespiegel, Adventskalender mit Auenspezifischen Flusssteckbriefen, Bildbearbeitung, Veranstaltungen
  3. Mitarbeit im allg.: Recherchen, Verfassen und Gendern von Artikeln, Vegetationsaufnahmen im Projektgebiet, Besprechungen mit Projektpartnern, Veranstaltungskalender    
Heidi Elisabeth Megerle
Prof. Dr. habil. Heidi Elisabeth Megerle

Studiengangsleitung

M.bsc.wassermanagement@dont-want-spam.hs-rottenburg.de