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Waldsterben. Saurer Regen. Katalysator.

Veröffentlicht am: 24. Oktober 2023

Ist das wirklich schon 40 Jahre her?

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Im Herbst 1983 fanden sich in Freudenstadt besorgte Bürgerinnen und Bürger zu einer „Aktionskonferenz“ zusammen. Sie fassten ihre Befürchtungen im eingängigen Begriff „Waldsterben“ zusammen. Der Begriff war danach jahrelang in den Medien und durchaus umstritten. Was ist daraus geworden? Was ist geblieben? Was haben wir darauf gelernt? Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) verbindet den Rückblick auf die 80er Jahre mit Einblicken in die heutigen Wälder und Ausblicken auf deren Zukunft. Sie lud dazu am 8. November Zeitzeugen, Naturschützer, Forstleute und interessierte Bürgerinnen und Bürger in die Festhalle nach Rottenburg ein.

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen schlugen Anfang der 1980er Alarm: Saurer Regen bedrohte Fichten und Tannen in ganz Mitteleuropa. Der Spiegel titelte: "Der Wald stirbt". Andere waren sich sicher – „Erst stirbt der Wald. Dann stirbt der Mensch!“ Besonders im Schwarzwald ließ sich eine Umweltkatastrophe bis dahin unbekannten Ausmaßes beobachten. Aus diesem Grunde fand 1983 in Freudenstadt die erste bundesweite Aktionskonferenz gegen das Waldsterben statt. Die dadurch angestoßene öffentliche Debatte blieb nicht ohne Folgen: Durch die Rauchgasentschwefelung in Kraftwerken sowie durch die Einführung von bleifreiem Benzin und der Katalysatortechnik sollte dem Wald geholfen werden.

Wie geht es dem Wald heute, 40 Jahre später? Welche Folgen der Luftverschmutzung von damals sind immer noch spürbar? Und vor allem: Welche Lehren und Erfahrungen bei der Bewältigung der damaligen Schäden können bei den Herausforderungen des Klimawandels heute hilfreich sein? Was braucht der Wald heute angesichts der globalen Klimaerwärmung, um morgen auch noch zu überleben? Was ist vom Wald, wie wir ihn kennen, überhaupt noch zu retten? Die Ratlosigkeit vieler Waldbesitzenden, Waldnutzenden und Waldbesuchenden wächst angesichts von Trockenheit und Käferbefall. Die Debatten über die Interessen der Holzwirtschaft und den Erhalt der ökologischen Funktionen im Wettlauf gegen die Zeit nehmen an Fahrt auf und zugleich an Vehemenz, Emotionalität und Polemik zu.

Die Hochschule stellte sich genau diesen drängenden Fragen und lud interessierte Bürgerinnen und Bürger am Mittwoch, 8. November in die Festhalle Rottenburg ein, sich über die Antworten auf diese Fragen zu informieren und mit damals aktiven Zeitzeugen, mit Forstleuten sowie mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Studierenden ins Gespräch zu kommen.

In drei Vorträgen gaben die Professoren Dr. Sebastian Hein und Dr. Jürgen Schäffer von der HFR erste Antworten auf die oben gestellten Fragen. Diese wurden, moderiert von Susanne Henn, Umweltredakteurin des SWR, anschließend im Podium diskutiert.

Aufzeichnung der Veranstaltung

Podcast SWR

Vorträge