Aktuelle Projekte im Forschungsschwerpunkt Forst- und Holzwirtschaft

Ökobilanzieller Vergleich von Gebäuden der öffentlichen Hand aus Holz und aus mineralischen Baustoffen sowie Aufbereitung für kommunale Entscheider [ÖVERKOM] mehr weniger

Logo des Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz - BW und Logo der Holzbauoffensive - BW

Projektträger:     

Holzbau-Offensive Baden-Württemberg
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

Laufzeit:    

November 2021 bis Juni 2024

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Michael Rumberg
Prof. Dipl.-Ing. Architekt Ludger Dederich
 

Projektmitarbeiter/innen:

Dipl.-Ing. (Architektur) Holger Wolpensinger
M.A. Architektur Katja Zagrodnik

Beschreibung: 

Trotz steigender politischer Bemühungen den Holzbau zu fördern, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, stellt Holz als Baumaterial bei Nichtwohngebäuden immer noch eine Ausnahme dar. Es gibt auch kritische Stimmen, die die Nachhaltigkeit von Holzgebäuden anzweifeln. Bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand sind die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung daher immer wieder mit der Schwierigkeit konfrontiert, fachlich und wissenschaftlich gut begründete Argumente für und gegen den Holzbau vorzulegen, um Projekte in ihrer Kommune zu initiieren. 
Das Forschungsvorhaben stellt sich daher der Frage, wie Holzgebäude im direkten Vergleich mit mineralischen Bauten im ökobilanziellen Vergleich abschneiden und welche Argumente Entscheidungsträgern mitgegeben werden können. 
Für belastbare Ergebnisse wird dieser ökobilanzielle Vergleich anhand von fünf Gebäuden durchgeführt, die von Seiten der öffentlichen Hand bereits errichtet worden sind. Dabei werden Gebäude, die aus Holz gebaut wurden, mit Gebäuden aus mineralischen Baustoffen verglichen. Eine der beiden Varianten wird zu diesem Zweck in Form eines virtuellen Gebäudes abgebildet. Somit ist insgesamt das Ziel, zehn Basis-Ökobilanzen für Gebäude der öffentlichen Hand zu erstellen. Dabei werden vor allem Nichtwohngebäude, wie zum Beispiel Verwaltungsgebäude, Schulen, Bibliotheken oder Kindergärten ins Auge gefasst. Darüber hinaus sollen relevante Optionen zur Optimierung der Ökobilanz von Gebäuden herausgearbeitet und weitere Varianten berechnet werden. 

Transfer für den kommunalen Holzbau und Klimaschutz [TransKoHoKli] mehr weniger

Mittelgeber/Projektträger:

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR)

Laufzeit:

01.01.2024 bis 30.09.2024

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Bertil Burian / Prof. Dr. Dr. h.c. Bastian Kaiser

Projektmitarbeiter/innen:

Dipl. Ing. Forst (FH) Annette Müller-Birkenmeier
M. Sc. Margarethe Hergott

Beschreibung:

Das Projekt setzt auf dem Ideenaufruf „Holzbau als Bestandteil des kommunalen Klimaschutzes“ auf, in dem 18 Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Wege zu mehr Holzbau in der Kommune gefördert werden. Um die in den Projekten gesammelten positiven Erfahrungen und Ansätze zur Förderung des klimafreundlichen Bauens mit Holz auf kommunaler Ebene einer möglichst großen Allgemeinheit bekannt zu machen, soll der Wissens- und Erkenntnistransfer zwischen den 18 geförderten Kommunen systematisiert, die gewonnenen Erkenntnisse miteinander abgeglichen und so aufbereitet werden, dass sie auf andere Vorhaben übertragbar sind. Schließlich sollen geeignete Formate identifiziert werden, mit denen die allgemein wertvollen Erkenntnisse einer wachsenden Anwendungs-Community zugänglich gemacht werden können.

Entwicklung eines „alternativen Rettungswegkonzeptes“ für Gebäude und Aufstockungen in den GK 4 und 5 [ALREKO] mehr weniger

Logos: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

PROJEKTTRÄGER/ MITTELGEBER:

Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).

LAUFZEIT:

01.11.2023 bis 31.11.2025

PROJEKTVERANTWORTUNG:

Prof. Dipl.-Ing. (FH) Ludger Dederich
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg

PROJEKTPARTNER:

Prof. Dr.-Ing. Björn Kampmeier
Hochschule Magdeburg-Stendal

Prof. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß
Technische Universität Braunschweig
Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz 

PROJEKTMITARBEITER/IN:

M.Sc. Robert Westphal Hochschule Magdeburg- Stendal
B.Sc. Kathrin Zipperle Hochschule Rottenburg

BESCHREIBUNG:

Aufgrund des großen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum sind insbesondere die innerstädtischen Ballungsräume auf Maßnahmen der Nachverdichtung angewiesen. In den hochverdichteten Bereichen wird durch die Schließung von Baulücken und die Bebauung rückwärtiger Grundstücke auf die Effekte der Urbanisierung reagiert. Weitere bauliche Möglichkeiten sind der nachträgliche Dachgeschossausbau und die Aufstockung von Bestandsbauten. Hierbei bietet sich die Holzbauweise aufgrund ihres günstigen Verhältnisses aus Masse zu Tragfähigkeit, den Wärmedämmeigenschaften und kurzen Bauzeiten an. Ein Hindernis der beschriebenen Nachverdichtung ist jedoch häufig die Lösung der Rettungswegsituation. 
Durch die Belegung öffentlicher Straßen kann es in einer ohnehin dicht bebauten Innenstadt zu einer erheblichen Verschlechterung der Bedingungen zur Sicherstellung des zweiten Rettungsweges über das Gerät der Feuerwehr kommen. Diese Variante fällt ebenfalls bei erreichen der Hochhausgrenze von 22 m Gebäudehöhe weg. 
Um eine sichere Rettung zu gewährleisten, soll innerhalb des Forschungsvorhabens untersucht werden, mit welchen Maßnahmen ein Treppenraum als einziger Rettungsweg ertüchtigt werden muss, ohne auf die vollständige Ausbildung eines Sicherheitstreppenraums nach MHHR angewiesen zu sein. Außerdem sollen der zweite bauliche Rettungsweg, sowie der Sicherheitstreppenraum für Hochhäuser, mit den bereits vorhandenen Vorschlägen aus Berlin und Hamburg für einen „Sicherheitstreppenraum light“ als möglicher Lösungsvorschläge überprüft werden. 
Dabei sollen Rettungsweglösungen unter Berücksichtigung realistischerer Brandszenarien entwickelt werden, mit denen eine sichere und wirtschaftliche Ausführung von Rettungswegen in mehrgeschossigen Wohngebäuden ermöglicht wird, ohne das bauordnungsrechtliche Sicherheitsniveau abzusenken. Zum anderen sollen Lösungen für die Optionen innerstädtischer Nachverdichtung durch Aufstockungen erarbeitet werden. Im Rahmen des geplanten Forschungsvorhabens werden daher für typische Wohnungsgrundrisse und –konfigurationen, sowie veränderliche Brandlasten und Ventilationsverhältnisse, die Brandverläufe untersucht. Die Untersuchungen erfolgen zunächst numerisch und anschließend experimentell.
Auch wenn in den letzten Jahren eine Trendwende bei Bauaufsichtsbehörden und Feuerwehren erkennbar ist, wird die Sicherheit des mehrgeschossigen Holzbaus in Bezug auf die brandschutztechnischen Aspekte immer noch kritisch hinterfragt. Aus diesem Grund wird innerhalb des Forschungsprojekts Wert auf einen engen Informationsaustausch gelegt, um eine frühzeitige Akzeptanz der Forschungsergebnisse zu gewährleisten.
 

Seegras als Rohstoff und die Integration in zeitgemäße Herstellungsprozesse für (Bau-)Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen - Machbarkeitsstudie [SeeRoMa] mehr weniger

Logos: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.


Mittelgeber/Projektträger:

Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR).

Laufzeit:

01.07.2023 bis 30.04.2024

Projektverantwortung:

Prof. Dipl.-Ing. (FH) Architekt AKNW Ludger Dederich

Projektpartner:

Das Projekt wird vom Institut für nachhaltiges Ressourcenmanagement (INR), vertreten durch FDIR. Dipl.-Forstwirt Norbert Wagemann, unterstützt.

Projektmitarbeiter/innen:

M.Sc. Melissa Christ

Beschreibung: 

Bereits am 01.07.2023 startete das Projekt SeeRoMa „Seegras als Rohstoff – Machbarkeitsstudie“ unter der Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Ludger Dederich. Das übergeordnete Ziel dieses Forschungsprojektes besteht darin, Treibsel, das ohne primären Verwendungszweck als natürlicher, pflanzlicher Abfall an den Küsten von Nord- und Ostsee anfällt, in Produktionsprozesse einzubringen und eine Vermarktbarkeit zu generieren. Um dieses Aufkommen nutzbar zu machen, muss dafür ein Markt gefunden werden, damit die auf Seegras basierenden Produkte als Alternative zu konventionellen Produkten eingesetzt werden können.
Vorrangiges Ziel ist es, eine Entscheidungsgrundlage für Marktakteure zu erarbeiten, die detailliert beschreibt, welche Rahmenbedingungen gegeben sein müssen, um Seegras als Rohstoff durch Weiterverarbeitung einer Wertschöpfungskette hinzuführen zu können. In einem Folgeprojekt wird das zentrale Thema die detaillierte Entwicklung von Prozessen und Techniken für die Aufnahme am Strand, die Aufbereitung sowie die Herstellung von konkreten Seegrasprodukten sein.
Die Machbarkeitsstudie umfasst auf der Bereitstellungsseite vor allem eine detaillierte Untersuchung des Aufkommens von Seegras entlang der Küsten von Nord- und Ostsee, einen generischen Vertragsentwurf zur geregelten Bereitstellung des Seegrases durch Kommunen sowie eine Kostenaufstellung für die einzelnen Parteien entlang der Wertschöpfungskette. Für die Absatzseite werden der Mengenbedarf zur Markteinführung sowie die technischen Ansprüche von Abnehmern untersucht, um die regionalen Verwertungschancen evaluieren zu können. 
Das primäre Ziel besteht darin, Seegras als geregeltes Bauprodukt für das Bauwesen anzubieten. Dazu sollen Unternehmenspartner für den Herstellungsprozess und die Markteinführung der Seegrasprodukte sowie kommunale Partner für die Bereitstellung des Rohstoffes gewonnen werden.

„Holzknecht“ oder „Klimaretter“? - Entstehung und Veränderung waldbezogener Werte und des (zukünftigen) beruflichen Rollenverständnisses von Forststudierenden mehr weniger

Logos: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

“Woodcutter” or “climate saver” - self-image and future role concept of forestry students

Projektträger:

FNR

Laufzeit:

Oktober 2022 – April 2024

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Stefanie Steinebach

Projektpartner:

FVA – Baden-Württemberg

Projektmitarbeiter/innen:

Leonard Sauter, B.Sc.

Beschreibung:

Die aktuellen ökologischen und gesellschaftlichen Veränderungen stellen eine große Herausforderung für die Forstwirtschaft der Zukunft dar. Die gesellschaftliche Rolle der Wälder mit Ökosystem- und Gemeinwohlleistungen gewinnt zunehmend an Bedeutung gegenüber der Holzproduktion, der bisherigen Kernaufgabe im Selbstverständnis von Forstleuten.
Diesen Veränderungen müssen sich auch die Studierenden der Forstwirtschaft an deutschen Hochschulen stellen. Das Projekt „Holzknecht oder Klimaretter“ geht deshalb der Frage nach, inwieweit angehende Förster:innen in ihrem Studium auf die erweiterten und sich wandelnden Anforderungen vorbereitet werden und wie die Studierenden diesen Wandel erleben. Konkret fragen wir danach, wie im Studium das Rollenverständnis als Förster:in entsteht, wie sich waldbezogene Wertehaltungen formen und wie mit Wissensbeständen angrenzender Disziplinen umgegangen wird.
Die aus dieser Forschung gewonnenen Erkenntnisse können dazu beitragen, Ansatzpunkte in der forstlichen Ausbildung zu identifizieren, die Wertehaltungen und das Selbstbild beeinflussen. Dadurch kann eine Auseinandersetzung von Studierenden und Lehrenden der Forstwirtschaft mit sich ändernden waldbezogenen Werten und Rollenbildern angestoßen werden. Durch die Vermittlung angepasster und zeitgemäßer Werte in der Ausbildung kann ein Wertewandel und eine Aktualisierung des Rollenverständnisses forstlicher Tätigkeiten auch innerhalb forstlicher Organisationen angestoßen werden.

Ongoing ecological and societal changes confront forestry with increasing challenges. Forests should contribute to public welfare (e.g. human recreation and health issues) and provide ecosystem services (e.g. mitigate climate change and secure biodiversity) rather than only provide wood. In contrast the task of wood production has been paramount in the self-understanding of German foresters over centuries.
In practice, the gap between societal demands on the forest and the self-understanding of foresters leads to increasing conflict in the goals and strategies of forest management.
In this study we aim to investigate the self-image and role concept of forestry students and how they might conflict with future tasks of foresters. Our hypothesis is, that self-images and role concepts of future foresters are largely formed and consolidated during university education. We investigate what kind of forest related values exist among forestry students at the beginning of their studies and if and how these are transformed during the course of the study. As forest related values are inseparably related to the self-image and role concepts of forester, this study can contribute to detect how self-images and role concepts of foresters are constituted during forestry education as so called “second socialization”. The results of this study can help to adjust forest curricula the way it contributes to self-images of future foresters that is in line with future tasks to meet societal demands on forests.

Weitere Informationen:

https://www.fva-bw.de/top-meta-navigation/fachabteilungen/stabsstelle-gesellschaftl-wandel/aktuelle-projekte/studiwerte

ConFoBi (Conservation of Forest Biodiversity in Multiple-Use Landscapes of Central Europe) mehr weniger

Logo: DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft

Teilprojekt B10: Light a limiting resource for diurnal butterflies in forests


Projektträger:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Laufzeit:    

01.05.2022 - 31.03.2025 (35 Monate)

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Thomas Gottschalk

Projektpartner:

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Projektmitarbeiter/innen:

M.Sc. Simon Heitzler

Beschreibung:

ConFoBi ist ein von der DFG gefördertes Graduiertenkolleg (GRK) an der Universität Freiburg mit dem Ziel wissenschaftlichen Nachwuchs durch ein strukturiertes Promotionsprogramm für Führungspositionen innerhalb und außerhalb der Wissenschaft zu qualifizieren. Hierbei erforscht das Graduiertenkolleg wie wirksam strukturerhaltende Maßnahmen wie die Anreicherung von Habitatbäumen und Totholz für den Erhalt der Biodiversität in Wirtschaftswäldern sind, und wie Biodiversitätsschutz effektiv in andere Waldfunktionen integriert werden kann. Dabei wird eine Vielzahl von Taxa und Strukturelementen in insgesamt 16 Projekten im Schwarzwald untersucht. Eines dieser Projekte, das Projekt B10 „Light - a limiting resource for diurnal butterflies in forests” (Licht - eine limitierende Ressource für Tagfalter der Wälder) ist an der HFR angesiedelt und beschäftigt sich mit Tagfaltern und ihrer Abhängigkeit von Licht in Wäldern.

ConFoBi is a DFG-funded research training group (GRK) at the University of Freiburg with the aim of qualifying young scientists for leading positions within and outside of science through a structured doctoral program. In this context, the Research Training Group investigates how effective structure-preserving measures such as the enrichment of habitat trees and deadwood are for the conservation of biodiversity in commercial forests, and how biodiversity conservation can be effectively integrated into other forest functions. A wide range of taxa and structural elements are being studied in 16 projects in the Black Forest. One of these projects, the project B10 "Light - a limiting resource for diurnal butterflies in forests" is located at the HFR and deals with diurnal butterflies and their dependence on light in forests.

Link:

confobi.uni-freiburg.de

 

DIALOG – Zwischen Vorurteilen und Kooperation - Neue Ansätze zur Kommunikation im Waldumbau mehr weniger

Logos: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

Projektträger:     

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)

Laufzeit:

01.09.2022 – 31.08.2024

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Thorsten Beimgraben
Prof. Dr. Christoph Schurr

Projektpartner:

Fachhochschule Erfurt
re:member – Wandel mitgestalten

Projektmitarbeiter/innen:

M.Sc. Sebastian Rappold
B.A. / B.Sc. Luisa Kurzenhäuser

Beschreibung:

Das angewandte Forschungsprojekt „DIALOG – Zwischen Vorurteilen und Kooperation - Neue Ansätze zur Kommunikation im Waldumbau“ wird als Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg (Projektleitung), der Fachhochschule Erfurt sowie dem Unternehmen re:member – Wandel mitgestalten aus Potsdam durchgeführt. Es wird vom Förderprogramm nachwachsende Rohstoffe vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre.
Das Forschungsvorhaben wurde unter dem Druck der Trockenjahre 2018, 2019 und 2020 und den damit verbundenen starken Waldschäden entwickelt. Aufgrund von Dürre und Borkenkäferkalamitäten infolge des Klimawandels sind ca. 160,5 Millionen m3 Kalamitätsholz auf einer Fläche von etwa 245.000 ha angefallen. Der Begriff des Waldsterbens 2.0 ist seither immer wieder zu vernehmen. Da der Klimawandel immer weiter fortschreitet, besteht dringender Handlungsbedarf. Da die Entscheidungen in der Forstwirtschaft nicht nur für wenige Jahre Gültigkeit haben, sondern mitunter für hunderte von Jahren gefällt werden, soll ein intensiver Blick auf die nachrückenden Generationen von Waldbewirtschaftern und Jägern geworfen werden. Hier besteht mit einer Anzahl von aktuell 385.000 Jägern und ca. zwei Millionen Waldbesitzern ein enormes Potential, um die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu meistern.
Zwischen diesen beiden Gruppen bestehen allerdings seit langer Zeit Konflikte. Die Akteure vertreten oft feste, manchmal sogar gegensätzliche Standpunkte und sind selten bereit, sich auf Kompromisse einzulassen. Waldbewirtschafter wollen Wildschäden durch Abschüsse von Schalenwild reduzieren, um strukturreiche und klimaangepasste Mischwälder aufzubauen. Jäger hingegen sehen sich als „Anwälte des Wildes“. Darüber hinaus werden die Ansprüche der Gesellschaft an das Ökosystem Wald stets größer und es kommt zu konkurrierenden Zielsetzungen. Auf der einen Seite steht der Waldbau. Dieser kollidiert oftmals mit dem Streben nach größerer Biodiversität sowie der energetischen Nutzung durch Holz bzw. Windkraft. Weiterhin bestehen Spannungen in Hinblick auf die Erholungsleistung des Waldes und die Wildbewirtschaftung. Da es sich bei Wald um ein Multi-Stakeholder-Umfeld handelt, wird es schwierig werden, gemeinsame Lösungsansätze zu finden. Solche sind bisher kaum zu erkennen. Aufgrund des zeitlichen Handlungsdruckes werden Kompromisse unumgänglich sein. Es gilt daher zu verhindern, dass einzelne Akteure ausschließlich eigene Interessen verfolgen. Die zukünftigen Aufgaben können nur durch gemeinschaftliches Handeln gelöst werden.

Die Untersuchungen werden anhand von Interviews und diversen Fragestellungen in sozialen Medien durchgeführt. Die schwerpunktmäßige Analyse erfolgt beim Schalenwildmanagement in Bezug zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Dabei werden sechs Bundesländer vom Südwesten Deutschlands bis in den Nordosten betrachtet. Es handelt sich um die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die Fragestellungen richten sich direkt an die Jäger und Waldbewirtschafter.

Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Wissen praxisnah zu generieren und anzuwenden. Die Leistungsfähigkeit von jungen Waldbewirtschaftern und Jägern soll durch die Stärkung und den Aufbau von gegenseitigen Beziehungen gesteigert werden. Hierdurch wird eine Verbesserung der waldbaulichen Situation angestrebt. In diesem Zusammenhang soll erforscht werden, welche Erwartungen aktuell an den Wald bestehen und mit welchen Erwartungen zukünftig zu rechnen ist. Weiterhin werden mögliche vorhandene Vorurteile sowie Kooperationsmöglichkeiten der Akteure herausgearbeitet. Als Ergebnisse sind ein Handlungsleitfaden „Kommunikation in Waldumbauprojekten“ sowie ein Schulungskonzept „Strategische Kommunikation für forstliche Akteure“ vorgesehen.

Laub als Dämmstoff [LauDästo] mehr weniger

Logos: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen; Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Zukunft Bau

Projektträger:

Dieses Projekt wurde gefördert durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen aus Mitteln der Zukunft Bau Forschungsförderung.

Laufzeit:

01.09.2022 bis 01.08.2025

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Marcus Müller

Projektmitarbeiter/innen:

B.Sc. Christina Zwanger

Beschreibung:

Jedes Jahr fallen in deutschen Städten und Gemeinden große Mengen an Laub an. Dieses gesammelte Laub wird bisher kaum einer höherwertigen stofflichen Nutzung zugeführt. Meist wird es bisher entweder kompostiert oder thermisch verwertet.
Im Projekt soll zunächst ein geeigneter Aufbereitungsprozess entwickelt werden, um Laub, das von den Gemeinden gesammelt wird, weiter zu einem Einblasdämmstoff zu verarbeiten. Dazu gehört unter anderem die Trocknung, Reinigung von Fremdstoffen und Zerkleinerung. Grundlegende Eigenschaften des Materials wie beispielsweise der Schwermetallgehalt, das Feuchteaufnahme und –abgabeverhalten sollen dabei untersucht werden. Je nach Ergebnis der Voruntersuchungen wird das zerkleinerte Laub zusätzlich mit verschiedenen Additiven behandelt, um die Anforderungen, welche an Einblasdämmstoffe gestellt werden, zu erfüllen. Wichtige Eigenschaften, die in diesem Zuge geprüft werden, sind unter anderem: Wärmeleitfähigkeit, Wärmedurchlasswiderstand, Setzmaß und die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl.
Aufbauend auf die Entwicklung des Einblasdämmstoffes soll geprüft werden, ob sich das Material zu einem Plattendämmstoff weiterverarbeiten lässt. Unter Zugabe von geeigneten Bindemitteln und Additiven wird eine Rezeptur zur Herstellung von Dämmstoffplatten entwickelt. Diese werden dann auf alle für Dämmstoffplatten relevanten Eigenschaften hin untersucht.
Ein weiterer Bestandteil des Projekts wird die Untersuchung der potentiellen Ressourcen und Verfügbarkeit von Laub sein, um die Möglichkeit einer späteren industriellen Nutzung einschätzen zu können. Abschließend wird die Ökobilanz des neuen Dämmstoffs untersucht.

Fotocollage: Grüne Hainbuchenblätter am Baum. Braune, trockene Blätter am Boden. Skizze vom Querschnitt einer Wand.

Deliberative Kommunikation für erholungsbasierte Nutzungskonflikte im Wald [DeKko4Rest] mehr weniger

Logos: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

Projektträger:

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)

Laufzeit:    

01.09.2022 – 31.08.2025

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Monika Bachinger

Projektpartner:

Hochschule der Medien Stuttgart (HDM)
Bodensee-Stiftung

Projektmitarbeiter/innen:

M.Sc. Patricia Harprecht
M.Sc. Manuel Hafner

Beschreibung:

Die Erholung in Wäldern ist als Common Pool Ressource (CPR) mit den Problematiken der Übernutzung und der Nutzungskonflikte konfrontiert. Die Forschung zu CPRs zeigt, dass erfolgreiche Lösungen auf kollektiver Verantwortungsübernahme, Selbstverpflichtung und Gruppenbeziehungen basieren, die selbst wiederum Ergebnis deliberativer Kommunikationsprozesse sind. Das vorliegende Projekt stellt deliberative Kommunikation zwischen den Akteurinnen und Akteuren im Konfliktfeld „Erholungsnutzung Waldes“ in den Mittelpunkt. Das Projekt leistet über einen Mix an quantitativen sowie qualitativen Methoden a) die Identifikation von Konflikttypen, b) die Analyse der biophysischen, sozioökonomischen und institutionellen Voraussetzungen dieser Konflikte, c) die Identifikation der kommunikativen „Konfliktarena“ im Sinne von konfliktbezogenen Diskursen, und d) die Identifikation von Ansprüchen und Wertehaltungen von Erholungsnutzenden im Wald sowie von Konfliktwahrnehmung und bisherigen Lösungsansätzen. Auf Basis dieser Informationen wird das Projekt über vier Kommunikationskampagnen e) deliberative Kommunikationslösungen entwickeln und die Akteurinnen und Akteure im Konfliktfeld „Erholungsnutzung Wald“ befähigen, deliberative Kommunikationsprozesse zu initiieren und durchzuhalten. Alle Arbeitsschritte dieses Projektes werden medial begleitet. Das Projekt erreicht auf diese Weise bereits während der Laufzeit gesellschaftliche Wirkung über die multimediale Einbindung der Öffentlichkeit, fachlicher Akteure und Studierender. Eine Kurzbeschreibung zum Projekt können Sie auch hier herunterladen | PDF.

Logos der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und der Hochschule der Medien und der Bodenseestiftung

Jagd in Eigenregie als ein Element zur Bewältigung von Tierseuchengroßereignissen [regiejagd] mehr weniger

Projektträger:     

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

Laufzeit:    

11/2021 bis 10/2023

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Thorsten Beimgraben

Projektmitarbeiter/innen:

Luisa Kurzenhäuser

Beschreibung:

Bei Ausbruch eines Tierseuchenereignisses ändern sich die jagdlichen Rahmenbedingungen für die am Jagdbetrieb Beteiligten grundsätzlich. Je nach Lage des Reviers innerhalb des Seuchengebiets können für Jagdpächter einschneidende und zeitaufwendige Maßnahmen in Kraft treten, die nicht jeder Pächter erfüllen kann oder möchte. Sichere und konstante Organisationsformen bei Seuchenausbruch, aber auch schon im Vorfeld des Seuchenauftritts, sind jedoch ein wesentlicher Aspekt bei der erfolgreichen Prävention und Bekämpfung. Deshalb soll untersucht werden, inwieweit und in welchen Fällen die Bejagung in Eigenregie als Organisationsmodell eine sinnvolle Alternative zur Verpachtung eines Jagdbogens darstellen kann. Dabei sollen insbesondere folgende Punkte bearbeitet werden:

  • Bestimmung von Anzahl und räumlicher Verteilung bestehender Regiejagdbetriebe in Baden-Württemberg
  • Gründungsumstände, -vorgänge und -widerstände
  • Betriebswirtschaftliche Betrachtungen zu Zielsetzungen, Wirtschaftlichkeit und Wildschadensregelungen
  • Untersuchung von üblichen, aber auch besonderen Organisationsstrukturen
  • Identifizierung von Best-Practice Beispielen, innerhalb und außerhalb Baden-Württembergs
  • Befragung von Schlüssel-Akteuren, insbesondere Flächeneigentümern, Jagdorganisatoren und Jagenden

Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen für den erfolgreichen Aufbau und Betrieb von Regiejagdmodellen abgeleitet werden, sowohl allgemein, als auch im speziellen Fall eines Seuchenausbruchs.

Habitatmanagement für Lichtwaldarten auf der Schwäbischen Alb mehr weniger

Projektträger:     

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg - Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt

Laufzeit:

01.07.2022 – 31.12.2024

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Thomas Gottschalk

Projektpartner:

ForstBW, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg

Projektmitarbeiter/innen:

M.Sc. Heiko Hinneberg

Beschreibung:

Die Mehrzahl der auf lichte Waldlebensräume spezialisierten Tier- und Pflanzenarten sind stark rückläufig und in ihrem Bestand gefährdet. Tagfalter sind in besonderem Maß von diesem Rückgang betroffen. Neben dem Fehlen von Großherbivoren und der gestiegenen atmosphärischen Stickstoffdeposition ist eine veränderte Waldbewirtschaftung für die Bestandsrückgänge verantwortlich. Durch die flächige Bewirtschaftung als Dauerwald ist das Lückensystem des Waldes für den Erhalt überlebensfähiger Schmetterlingspopulationen heute vielerorts unzureichend. Eine letzte Bastion für seltene Lichtwaldschmetterlinge ist die Schwäbische Alb. Dort sollen - basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus dem Forschungsprojekt „Nachhaltige Waldwirtschaft zur Förderung von Lichtwaldarten unter besonderer Berücksichtigung des Blauschwarzen Eisvogels“ - Maßnahmen zur Förderung von Lichtwaldarten umgesetzt und evaluiert werden. Die Maßnahmen umfassen motormanuelle Auflichtungen an Waldrändern, entlang von Wegböschungen und an Sonderstandorten. In ausgewählten Beständen kommen auch Kleinkahlhiebe auf rotierenden Flächen als Instrument zur Habitatschaffung zum Einsatz. Das Projektgebiet umfasst die Landkreise Alb-Donau, Esslingen, Göppingen, Heidenheim und Reutlingen. Die Maßnahmenumsetzung wird durch Informationsangebote für die Öffentlichkeit begleitet, die Erfahrungen aus dem Projekt münden in einen Leitfaden zur Herstellung und Pflege lichter Waldbiotope.

Fotos von verschidenen Tagfaltern: Silberfleck-Perlmuttfalter, Graubindiger Mohrenfalter, Bergkronwicken-Widderchen, Feuriger Perlmutterfalter, Blauschwarzer Eisvogel, Braunfleckiger Eisvogel, Schlüsselblumen-Würfelfalter, Schwarzer Apollofalter

Urwälder in (Mittel-)Europa – Verantwortung übernehmen für das Europäische Naturerbe [UrwaldVerantwortung] mehr weniger

Logo: gefördert durch DBU - Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Logo: Heidehof Stiftung

Respect for the last remaining European  virgin forests

Projektträger:

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) & Heidehofstiftung

Laufzeit:

2021 - 2024

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Rainer Luick

Projektpartner:

EURONATURE Foundation

Projektmitarbeiter/innen:

Matthias Schickhofer & Ion Holban

Beschreibung:

In Deutschland gibt es schon lange keinen Urwald mehr und selbst alte und sehr naturnahe Wälder haben nur einen kleinen Anteil an unseren Waldflächen. Insgesamt haben kaum noch 2% der europäischen Wälder (ohne Russland) Urwaldcharakter. Bezogen auf die EU liegen sicher 70% in den rumänischen Karpaten. Das sind zwischen 100 000 und 150 000 Hektar, eine genaue Inventur gibt es nicht.
Bei (Ur)Waldzerstörung denken wir oft an die Tropenwälder im Amazonasgebiet oder auf Borneo. Im Falle von Rumänien ist es im Grunde vor unserer Haustür. In Rumänien gibt es selbst in Schutzgebieten, wie in Nationalparken, großflächige legale und illegale Holzeinschläge. Seit dem EU Beitritt Rumäniens 2007 sind mindestens 100 000 Hektar Urwälder und sicher mehr als 200.000 Hektar sehr naturnahe Wälder, meist im großflächigem Kahlhieb, abgetrieben worden.
Die Urwälder und die alten naturnahen Wälder in den Karpaten sollten, nein müssen, uns auch in Deutschland interessieren, denn große Mengen des billigen Holzes oder den daraus hergestellten Produkten aus Urwäldern und sehr alten Wäldern landen auch auf den deutschen Märkten. Auch wir in Deutschland haben somit eine Verpflichtung, Verantwortung für den Schutz dieses wichtigen europäischen Naturerbes zu übernehmen. Zwar gibt es auch in Rumänien (in Theorie) Normen für den Schutz dieser Wälder, doch mangelt es an Umsetzung, Kontrolle und an Sanktionen. Dazu zählt auch die Verweigerung, die Erstellung eines vom Parlament schon vor Jahren beschlossenen Nationalen Katalogs als nationale Aufgabe zu sehen.  
Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg plant, aufbauend auf den Erfahrungen eines Vorgängerprojektes (mit Förderung der DBU) und in Kooperation mit weiteren Partnern, das Engagement zum Schutz der letzten großflächigen europäischen Urwälder fortzusetzen. Damit kann ein weiterer wichtiger Beitrag zur Sicherung von unersetzlichem europäischem Naturerbe geleistet werden. Das Projekt soll auch Motivation sein, Impulse auslösen und Best-practise Empfehlungen bereitstellen für notwendiges Engagement von anderen Akteuren. Im Detail sind folgende Teil-Vorhaben geplant:

  1. Identifizierung und Kartierung ökologisch und wissenschaftlich besonders wichtiger Urwaldgebiete als Vorschläge zur Aufnahme in den Nationalen Katalog der Urwälder und Quasi-Urwälder für Rumänien.
  2. Organisation und Durchführung eines Methodenworkshops zur Vermittlung von Know-how zur Kartierung und zum Monitoring von (Ur)Waldrefugien für forstlich / ökologisch kompetente rumänische WissenschaftlerInnen.
  3. Entwicklung von Wertschöpfungs-Konzeptionen und Initiierung von Prozessen in ländlichen Regionen / Kommunen mit großen Urwaldanteilen. Ziel ist, Bewusstsein zu vermitteln und Optionen aufzeigen, wie Urwälder und sehr naturnahe Wälder auch durch „forstliches Nichtstun“ wirtschaftlich interessant sein können.

Downloads:    

Weiterführende Informationen:

Klimaanfälligkeit der Douglasie im Wald des 22. Jhdts – Wuchsdynamik, Klimasensitivität und Risikoabschätzung mehr weniger

Logo: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft & CHARTA FÜR HOLZ 2.0

Laufzeit:  

01.09.2021 – 31.08.2024

Projektträger:

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. / Waldklimafonds
https://www.waldklimafonds.de/ 


Teilvorhaben 2 : Ökophysiologie und Stressanfälligkeit der Douglasie entlang eines ozeanisch-kontinentalen Klimagradienten in Deutschland ("Doug-Goes-Risk")

Projektleiter des Teilvorhabens 2:

Prof. Dr. Sebastian Hein 

Projektmitarbeiter:

Dr. Viviana Horna (horna@hs-rottenburg.de)
Göran Spangenberg

Kooperationspartner und Leiter des Verbundvorhabens:

Dr. Alexander Land
Universität Hohenheim, Institut für Biologie (190a)
AG Dendroklimatologie

Beschreibung: 

Die bereits heute alarmierenden Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wälder erfordern auf den verschiedensten Ebenen waldbauliche Maßnahmen um die Widerstandsfähigkeit und Toleranz der Wälder gegenüber Trockenstress zu erhöhen. Eine Möglichkeit ist hierbei die vermehrte Verwendung nicht einheimischer Arten, welche von Natur aus an trockene Bedingungen angepasst sind. Von besonderem Interesse ist dabei die Douglasie (Pseudotsuga menziesii [Mirb.] Franco), die im Westen der USA heimisch ist und dort auch Phasen mit Sommertrockenheit toleriert. Da sie sehr wuchsstark ist, wird sie seit langem in Deutschland angebaut und bedeckt nach Angaben des Bundesministerium für Ernährung bereits heute ca. 2% des deutschen Waldes.
Für den Anbau der Douglasie in Europa fehlen jedoch noch belastbare ökophysiologisch und somit kausal belegte Informationen über deren Toleranz gegenüber saisonaler Trockenheit. Das Forschungsvorhaben „Doug-Goes-Risk“ soll diese Kenntnislücke schliessen. 
Ziel des  Projektes ist die Bestimmung der witterungs- und bodenfeuchtespezifischen Trockenstressanfälligkeit der Douglasie und deren Auswirkung auf den saisonalen Stammzuwachs und Wasserhaushalts im ozeanisch-kontinentalen Klimagradienten in Deutschland. Dabei sollen konkrete Grenzwerte der der tolerierten Feuchteverhältnisse und Temperatur für Wachstumsinduktion- und Hemmung sowie Frost- und Trockenstress ermittelt werden.
Hierzu werden an vier Standorten entlang eines Klimagradienten in Deutschland an jeweils zehn Douglasien der Stammwasserfluss, die Stammradialveränderung und die Kambialtemperatur kontinuierlich erfasst. Gleichzeitig werden die Bodenfeuchten in zwei Tiefen und das Standortklima gemessen. Die synoptische Analyse der physiologischen und klimatischen Parameter erlaubt dann die Abschätzung der Trockenheitssensitivität der Douglasie.

Projektstand:

Gegenwärtig läuft die Installation und der Test der Messensorik an den ausgewählten Standorten in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg (Rammert), Bayern und Brandenburg. Der Messbeginn ist für März 2022 vorgesehen.
 

Ca. einhundertjährige Douglasie am Standort in Nordbayern (Limmersdorfer Forst)  mit automatischem Radial-Dendrometer  und Kambialtemperatursensor (links am Stamm) sowie einem Datenlogger (rechts).

Ca. einhundertjährige Douglasie am Standort in Nordbayern (Limmersdorfer Forst)  mit automatischem Radial-Dendrometer  und Kambialtemperatursensor (links am Stamm) sowie einem Datenlogger (rechts).

Links:

English:
The already alarming effects of climate change on our forests require silvicultural measures at multiple levels in order to increase the resilience and tolerance of forests to drought stress. One possibility is the intensified use of non-native species that are naturally adapted to dry conditions. Of particular interest is Douglas-fir (Pseudotsuga menziesii [Mirb.] Franco), a native tree species from western North America that tolerates periods of summer drought in that region. Douglas fir has long been cultivated in Germany because it is very fast growth. According to the German Federal Ministry of Food and Agriculture, Douglas fir already  covers about 2% of the German forests.

For the cultivation of Douglas fir in Europe, however, there is still a lack of reliable ecophysiological and thus substantiated causal information on its tolerance to seasonal drought. The research project "Doug-Goes-Risk" aims to fill this knowledge gap.

The objectives of this projec are:

  • to determine the weather- and soil moisture-specific drought stress susceptibility of Douglas-fir and the effect on seasonal stem growth and water balance along an oceanic-continental climate gradient in Germany, and 
  • to identify concrete threshold values of tolerated humidity and temperature conditions for growth induction and inhibition.

For this purpose, stem water flow, stem radial change and cambial temperature will be continuously recorded at four locations along a climatic gradient in Germany on ten Douglas fir trees. At the same time, soil water content at two depths and site climate will be measured. The synoptic analysis of the physiological and climatic parameters allows the estimation of the drought sensitivity of Douglas fir.

TheForestCleanup: Entwicklung innovativer Wuchshüllen aus NaWaRo & Konzepte zur Vermeidung von Plastikakkumulation im Wald mehrweniger

Logos: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft & CHARTA FÜR HOLZ 2.0

TheForestCleanup: Development of innovative treeshelters made of renewable resources & concepts to avoid plastic accumulation in the forest

Projektträger:

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. / Waldklimafonds https://www.waldklimafonds.de/

Laufzeit:

01.03.2020 – 28.02.2023

Projektverantwortung:

Prof. Dr. Sebastian Hein (Leitung des Gesamtvorhabens) und Prof. Dr. Michael Rumberg

Projektpartner:

Tecnaro, Gesellschaft zur industriellen Anwendung Nachwachsender Rohstoffe mbH/ www.tecnaro.de 
Sachsenröder GmbH & Co. KG/ www.sachsenroeder.com 
Schoeller Technocell GmbH & Co. KG/ www.felix-schoeller.com 
Hohenstein Institut für Textilinnovation gGmbH/ www.hohenstein.de 

Assoziierter Partner:

Innonet Kunststoff TZ Horb GmbH & Co. KG/ www.innonet-kunststoff.de/

Projektmitarbeiter/innen:

Yannic Graf
Projektkoordination
graf@dont-want-spam.hs-rottenburg.de 

Dr. Silke Feifel
Ökobilanzierung
feifel@dont-want-spam.hs-rottenburg.de 

Anton Schnabl
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
schnabl@dont-want-spam.hs-rottenburg.de 

Beschreibung: 

Plastikprodukte stehen als in der Umwelt meist persistente Partikel in öffentlicher Kritik. Wuchshüllen und Wuchsgitter (Abk. WH, meist aus PE, PP, HDPE, PVC) spielen dabei mit Neuausbringung im zweistelligen Millionenbereich in der Waldbewirtschaftung in Deutschland eine sehr bedeutsame Rolle, sowie durch ein Vielfaches an nicht wieder eingesammelten WH. Dabei lassen die Verwendung seltener Baumarten im Klimawandel, der Waldumbau in stabile Mischbestände und die kostengünstige Wiederbewaldung nach klimabedingten Sturmereignissen, stark steigende Einsatzzahlen erwarten. Das Vorhaben [TheForestCleanup] zielt daher auf den strategischen Auf- und Rückbau von WH: Im strategischen Aufbau werden innovative WH entwickelt mit den Eigenschaften: (1) hergestellt aus nachwachsenden (Holz-)Rohstoffen (Substitution), (2) unter Labor- und Waldbedingungen zertifiziert und vollständig biologisch abbaubar, (3) mindestens funktionsgleich zu bisherigen WH und (4) in der Ökobilanz besser. Basierend auf Vorstudien von Werkstoffproben, werden in einer Produktchallenge Compounds für Unternehmen zur Extrusion und Konfektionierung von Prototypen zu Verfügung gestellt. Versuchsanordnungen im Labor und Wald an ausgewählten Orten Deutschlands, Erfahrungen aus Aufbau, Monitoring, statistischer und ökobilanzieller Analyse, fließen in das Reengineering zur Optimierung von Werkstoffen und Prototypen ein bis zu einem Produkt unmittelbar vor Serienreife. Im strategischen Rückbau werden technische und sozioökonomische Konzepte entwickelt, zum Umgang mit nicht entfernten Plastik-WH. Die Rahmenbedingungen von WH werden in bundesweiter Betrachtung des Systems Waldwirtschaft-Mensch analysiert: bzgl. Bilanzierung von Verwendungszahlen, Entsorgung und Kosten, Kundenpräferenzen, öffentliche & forstbetrieblich-interne Kommunikationskonzepte, Recht, forstlicher Förderpraxis und Beschaffungswesen. Die Integration von forstlichen Stakeholdern sichert einen erfolgreichen Innovationsprozess und ermöglicht Umsatz und Beschäftigung.

English:
Plastic products are under criticism for producing persistent particles in the environment. In forest estates throughout Germany tree shelters (abbr. TS, mostly made of PE, PP, HDPE, PVC) are amounting to a two-digit Million of newly installed items/y. Such plastic products play a significant role as many are not collected but often remain in the forest. In the future the use of tree species that are more resistant to the climate change however being rare and thus highly susceptible to browsing, the conversion of pure, even-aged into mixed and stable forests as well as low-cost reforestation after large-scale storm events will lead to an even higher need for TS in forestry. The project [TheForestCleanup] thus aims at both (A) constructing new and (B) removing of old TS from the forest. Requirements to innovative TS are: (1) made of renewable resources, (2) certified and fully biodegradable proven by test in labs and under real forest conditions, (3) at least as functional as classical TS and (4) finally with a better LCA compared to TS to date on the market. (A) A product challenge is organised where companies for extrusion and assembling of prototypes can apply. Laboratory tests, experimental plots on selected forest sites across Germany as well as advanced statistical analysis and finally LCA in feedback to the construction process will optimise a product immediately before series readiness. (B) Removal of old plastic TS will include setting up technical and socio-economic concepts followed by their implementation in forest estates. The framing conditions of TS are analysed at the whole country level considering the forest-people system comprehensively: drawing up a balance sheet (including disposal), costs, customer preferences, public & forestry-internal communication, legal aspects, government funding and rules for public procurement. Finally integrating forest stakeholders will ensure a successful innovation and improve turnover and employment in the forest-bioeconomy sector.

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