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Von der Streuobstwiese in die Flasche oder in die Bag-in-Box

Veröffentlicht am: 09. Mai 2016

Im Rahmen des Faches Tourismusmarketing nahmen 34 Studierende des Bachelorstudiengangs „Nachhaltiges Regionalmanagement“ die Markenführung im Kontext der regionalen Produktevermarktung unter die Lupe.

Siegfried Zenger mit Studierenden in den Streuobstwiesenbeständen am Schönbuch Trauf

Unter Führung von Siegfried Zenger, Leiter der Regionalentwicklung im Landkreis Böblingen, erhielten die Studierenden nicht nur Einblicke in die Besonderheiten der Streuobstwiesenbestände am Schönbuch Trauf, sondern konnten auch mit Vertretern des Obst- und Gartenbauvereins Mönchberg e.V. diskutieren.

Dabei ging es insbesondere um die Herausforderung, die regionalen Streuobstwiesenbestände einerseits zu pflegen, andererseits die Obstbestände wirtschaftlich verwerten zu können: „In obstreichen Jahren ist es für die Eigentümer von Streuobstwiesenbeständen kaum rentabel, Birnen, Kirschen oder Äpfel zu ernten oder zur Weiterverarbeitung zu bringen“, so Uwe Braitmaier, Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins. Um dennoch einen Anreiz zu setzen, wurde in Herrenberg-Mönchberg eine Bag-in-Box-Anlage errichtet: „Seit es diese Anlage und unser Aufpreismodell gibt, über das den Obstlieferanten ein fester Basisbetrag garantiert wird, ist es für Viele wieder attraktiver geworden, ihre Streuobstwiesen zu bewirtschaften“ ergänzt Siegfried Zenger.

Dass die Wertschätzung für regionale Obsterzeugnisse wieder steigt, spürt auch Günter Schanz. Er stellt hochwertige Destillate insbesondere aus alten, heimischen Birnen- und Apfelsorten her: „Mein Anliegen ist es, Sorten wie Nägelesbirne, Bogenäckerin und Wahlsche Schnapsbirne zu verarbeiten und damit ihren Bestand zu sichern“ so Günther Schanz. „Mir ist wichtig, authentische Sorten für unsere Region hier zu fördern“.

Insgesamt erhielten die Studierenden einen durchgängigen Einblick von der Streuobstwiese, über die Herstellung regionaler Produkte bis hin zur letzten Wertschöpfungsstufe, der regionalen Marke. Dabei wurde deutlich, dass regionale Produktemarken nicht nur gegenüber den Kunden genau platziert werden müssen, sondern dass es auch eines ständigen und intensiven Innenmarketings braucht, um die Vielzahl an beteiligten Betrieben und Leistungsträger zu koordinieren.