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Naturpark Schönbuch erarbeitet neues Besucherleitsystem

Veröffentlicht am: 05. Oktober 2015

Am 30.09.2015 fand im Schloss Bebenhausen in Kooperation mit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg die Auftaktveranstaltung für das Projekt „Modellhafte Entwicklung eines Besucherleitsystems für den Naturpark Schönbuch“ statt.

Der Einladung ins Schloss Bebenhausen waren neben der Forstverwaltung die Vertreter der Schönbuchgemeinden, der Kreise, der Regierungspräsidien Tübingen und Stuttgart, der Regionalverbände und zahlreicher Verbände gefolgt. Wandervereine, Waldbesitzer, Naturschutzverbände, die Jägerschaft und Vertreter des Tourismus informierten sich über das anstehende Projekt.

In seiner Begrüßung erläutert der Vorsitzende des Naturparks, Martin Strittmatter die Motivation für die Veranstaltung: „Das Besucherleitsystem des Schönbuchs ist den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen und muss dringend den veränderten Nutzungen angepasst werden.“ Deshalb solle zusammen mit der Hochschule Rottenburg in einem Forschungsprojekt unter Leitung der Professoren Rainer Wagelaar und Dr. Monika Bachinger ein modellhaftes Vorgehen für ein neues Konzept entwickelt werden.

Den beteiligten Gruppen wurden erste Informationen zu Ablauf und Organisation des Projekts vermittelt. Im Anschluss konnten die etwa 60 Beteiligten ihre eigenen Erfahrungen mit dem Schönbuch als Erholungsraum einbringen. In einer lebhaften Diskussion wurden Stärken und Schwächen der bisherigen Situation und Prioritäten für das neue Besucherleitsystem diskutiert. Einig war man sich, dass der Naturpark Schönbuch ein besonders schönes, wertvolles aber auch ein sehr sensibles Stück Natur ist, das auch nicht durch ein „zu-Viel“ an Wegen und Beschilderung gefährdet werden darf.

Das neue Besucherleitsystem soll nicht im stillen Kämmerlein am Reißbrett festgelegt werden, sondern in einem dynamischen Prozess möglichst alle Nutzergruppen und Interessenvertreter mit einbeziehen. Dabei, so stellt Strittmatter klar, soll nicht nur die Freizeitnutzung des Schönbuchs optimiert werden, sondern auch der wertvolle Naturraum in seiner Ursprünglichkeit geschützt werden. Im Mittelpunkt der Arbeiten steht neben der Wegebearbeitung mit Hilfe von Geographischen Informationssystemen (GIS) vor allem die Zusammenarbeit und Vernetzung der Mitwirkenden. Mit Hilfe der Beteiligten sollen in zwei Workshops die Anliegen der verschiedenen Nutzer herausgearbeitet und Lösungen für Konflikte gefunden werden.

Informationen zum Projekt sowie die Präsentation der Veranstaltung erhalten Sie unter www.naturpark-schoenbuch.de

Hintergrundinformationen: 1972 wurde das Kerngebiet des Schönbuchs zum ersten der heute sieben Naturparke in Baden-Württemberg erklärt. Der Schönbuch ist eines der größten geschlossenen Waldgebiete Süddeutschlands und besitzt den größten Waldanteil (86%) aller Naturparke in Baden-Württemberg. Er dient als Naherholungsgebiet für die Regionen Stuttgart und Neckar-Alb, wird jährlich von ca. vier Millionen Besuchern genutzt und wurde 2014 bundesweit zum „Waldgebiet des Jahres“ ernannt.