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„Pflanzengallen – hochspezialisierte Pflanze-Tier-Interaktionen“

Veröffentlicht am: 03. April 2018

Vortrag am Mittwoch, 11. April 2018 von Dr. Alexandra Kehl, Kustodin am Botanischen Garten der Universität Tübingen um 19 Uhr s.t. in der Aula der HFR.

Foto: © A. Kehl

Fotos: © A. Kehl

Pflanzengallen wie Schlafapfel, Kartoffel- oder Ananasgalle können recht auffällig sein und sind aufmerksamen Spaziergängern sicher schon einmal begegnet. Es handelt sich um Wucherungen an Pflanzen, die von anderen Organismen wie Bakterien, Pilzen oder Tieren ausgelöst werden. Spannend dabei ist, dass diese Organismen es verstehen, die Wachstumsprozesse ihrer Wirtspflanze umzuprogrammieren, so dass sich die erregerspezifische Galle entwickelt. Sie dienen ihren Bewohnern als Herberge, Nahrungsquelle und Schutz vor Fraßfeinden.

Warum ist diese spezielle Lebensweise entstanden? Was genau passiert eigentlich bei der Gallbildung und wie eng ist diese Interaktion tatsächlich? Auf diese und ähnliche Fragen wird im Vortrag eingegangen.

Aber auch Aspekte der Evolution dieser sehr speziellen Lebensweise, der Nutzung von Pflanzengallen, sowie die Bedeutung der Pflanzengallen-Erreger als Schädlinge werden beleuchtet.

Ein genauerer Blick in die faszinierende Welt der Pflanzengallen offenbart nicht nur eine beeindruckende Vielfalt an Formen und Strukturen, sondern auch eine unglaubliche Vielfalt an Organismen, die diese Gebilde entstehen lassen.

Alexandra Kehl studierte an der Universität Bayreuth Biologie mit Hauptfach Pflanzenökologie und begann während dieser Zeit, aktiv an der Bildungsarbeit im Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth mitzuarbeiten. Im Jahr 2006 erfolgte die Promotion im Bereich Pflanze-Tier-Interaktionen. Nach Mitarbeit in Drittmittelprojekten zu Biodiversitätsdatenbanken und Dozententätigkeit an einer Berufsfachschule ist Alexandra Kehl seit 2011 Kustodin am Botanischen Garten der Universität Tübingen.