Interdisziplinäre Exkursion in die Südalpen vom 27. Mai bis 3. Juni 2018
Veröffentlicht am: 09. Juli 2018
Am 27. Mai starteten 37 Studenten*innen, überwiegend aus dem Studiengang Forstwirtschaft - darunter vier Gaststudenten aus Japan - , aber auch aus den Studiengängen Nachhaltiges Regionalmanagement und Ressourcenmanagement Wasser, begleitet von den Profs. Stefan Ruge und Dr. Rainer Luick sowie den Forstkollegen Lorenz Truffner, Winfried Seitz und Thomas Lehn zu einer einwöchigen Exkursion nach Südtirol, ins Trentino und in die Belluneser Dolomiten.
Am Nachmittag des Anreisetags stand der Besuch des Ötzi-Museums in Bozen auf dem Programm mit einer sehr interessanten Führung. Die folgenden drei Tage verbrachte die Gruppe im Vinschgau, einer der trockensten Regionen im gesamten Alpenraum.
Im Forstinspektorat Schlanders erläuterten örtliche Forstkollegen entlang einer Tageswanderung den Aufbau und die Aufgaben des Forstdienstes in Südtirol, die Waldbehandlung und Holznutzung im hochalpinen Lärchen-Zirbelwald, Lawinenverbauung, Schutzwaldsanierung und Almwirtschaft. Eine Besonderheit stellen die Waale dar, das uralte Bewässerungssystem in dieser trockenen Region. Abgerundet wurden diese Tage mit einer geführten Besichtigung der Churburg.
Im Nationalpark Stilfser Joch wurden die Zielsetzung und Konzeption präsentiert und die Themen Klimawandel, Gletscherrückgang und Stellungen des Gebirgskriegs 1914/18 behandelt.
Besonders originell und auch preisgünstig war die Unterkunft in einer Zivilschutzanlage in Mustair mit Selbstverpflegung.
Den zweiten Schwerpunkt bildete das Trentino, wo die Gruppe im Naturpark Paneveggio-Pale di San Martino Einblicke in die forstliche Bewirtschaftung im Interessenskonflikt aus wirtschaftlicher Nutzung, Schutzwald und der Erholungsfunktion erhielt. Ein Highlight war die Produktion von Klangholz, einem Premiumprodukt aus sehr gleichmäßig und langsam gewachsener Fichte.
Den Abschluss bildete eine ganztägige geführte Wanderung im Nationalpark Bellunser Dolomiten mit den Schwerpunkten Fauna und Flora in verschiedenen Höhenstufen.
Abschließend lässt sich festhalten, dass es eine hochinteressante, lehrreiche Exkursion bei überwiegend gutem Wetter war, auf der viele Aspekte der multifunktionalen Waldbewirtschaftung auf der Südalpenseite behandelt wurden und bei der die Teilnehmer*innen einen guten Überblick über Landschaftsgeschichte, Kultur und aktuelle Themen erhielten.
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