Zurück zur Übersicht

Biodiversität am Spitzberg

Veröffentlicht am: 14. März 2018

Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg startet Projekt zu Biodiversität und Naturschutz am Spitzberg

Der Spitzberg westlich von Tübingen ist einer der markantesten Berge im Landkreis Tübingen und deutschlandweit als Biodiversitätshotspot bekannt. Geprägt ist er durch ein warmes Klima und durch eine alte Kulturlandschaft mit Weinanbau, Streuobstwiesen, Trockenmauern, schafbeweideten Wiesen und Wald. In dieser Kulturlandschaft ist eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt vorzufinden mit zum Teil landes- und bundesweit bedeutsamen Vorkommen. Hierfür sind zum Teil langjährige Naturschutzmaßnahmen unterschiedlicher Akteure verantwortlich, die in beeindruckender Weise zeigen, welchen Beitrag Naturschutz zum Erhalt der Kulturlandschaft leisten kann. In 2018 startet ein Team von 40 Experten, um umfangreiche Erfassungen die Tier- und Pflanzenwelt und Studien zu Naturkunde, Naturschutz und Landnutzung durchzuführen. Projektinitiator Prof. Dr. Thomas Gottschalk erhofft sich so, neue Erkenntnisse zur Natur am Spitzberg zu gewinnen. Ich bin sehr froh, dass sich neben vielen Kollegen aus der Hochschule für Forstwirtschaft, auch Mitarbeiter der Universität Tübingen und der Naturkundemuseen Stuttgart und Karlsruhe bereit erklärt haben, sich an dem Projekt zu beteiligen, so Prof. Gottschalk. Erstmals werden die Tagfalter und Widderchen des Spitzberges erfasst und seit vielen Jahrzehnten sollen erstmals wieder Säugetiere, Nachtfalter, Schnecken und Heuschrecken untersucht werden. Die letzten umfangreichen Erfassungen dieser Tiergruppen liegen zum Teil mehr als 50 Jahre zurück. Wir wollen nicht nur wissen, wo welche Arten vorkommen sondern auch möglichst wo sich die höchsten Individuendichten befinden. Aus diesem Grund werden die Bestände der Vogel- und Tagfalter auf Basis einer Rastererfassung ermittelt. Hierfür wurde der Spitzberg in 37 Raster eingeteilt. Wer sich über das Vorkommen einiger bereits erfasster Arten am Spitzberg informieren möchte, kann dies über folgenden Link machen: http://185.64.114.27/webmaps/forschung/biodiversitaet_spitzberg.html

Die Landnutzung am Spitzberg hat sich in den letzten 100 Jahren stark verändert, das wird sich auch im Artenspektrum bemerkbar machen. Ziel des Projektes ist es daher diese Veränderungen aufzuzeigen, herauszufinden wo sich ein Großteil der Arten befindet und welchen Beitrag der Naturschutz leisten kann, um einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten.

Die Ergebnisse des Projektes sollen in einem neuen Buch zum Spitzberg einfließen, dessen Herausgabe für 2019 geplant ist. An diesem Buch beteiligen sich 25 Autoren. Das letzte umfangreiche Buch zum Spitzberg liegt über 50 Jahre zurück, so Herausgeber Prof. Gottschalk. Die Vielfalt der Beiträge des geplanten Buches reicht von der Nutzungs- und Landschaftsgeschichte, der Geschichte der Unterschutzstellung, sowie der Dokumentation der Biodiversitätsmuster anhand ausgewählter Tier- und Pflanzengruppen bis hin zur touristischen Bedeutung des Spitzberges.

Kontakt:

Prof. Dr. Thomas Gottschalk
Professur für Naturraum- und Regionalentwicklung
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg
Schadenweilerhof, 72108 Rottenburg
Tel.: 07472 / 951-249 Mobil: 0170 / 9553770

Thomas Gottschalk
Prof. Dr. habil. Thomas Gottschalk

Professur für Naturraum- und Regionalentwicklung

T. +49 7472/951-249
F. +49 7472/951-200
M.gottschalk@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

Raum: 203, Barockbau

Sprechzeiten

während der Vorlesungszeiten möglichst nach Vereinbarung über E-Mail