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Saubere Holzverbrennung in Holzöfen

Veröffentlicht am: 30. März 2023

Erster Feldversuch zur Langzeit-Wirkung von Feinstaubabscheidern startet an der HFR

Gruppenfoto v. l. n. r.: Julian Drewes (HFR), Daniel Jud (OekoSolve), Claudia Schön (TFZ), Tobias Ulbricht (DBFZ), Florian Empl (HFR), Mario König (DBFZ), Nico Opitz (TFZ), Stefan Pelz (HFR), Hans Hartmann (TFZ)

Erstes Treffen der Projektpartner in Straubing v. l. n. r.: Julian Drewes (HFR), Daniel Jud (OekoSolve), Claudia Schön (TFZ), Tobias Ulbricht (DBFZ), Florian Empl (HFR), Mario König (DBFZ), Nico Opitz (TFZ), Stefan Pelz (HFR), Hans Hartmann (TFZ)

Heizen mit Holz stellt einen wichtigen Pfeiler der Wärmewende dar, besonders nachdem durch den Angriffskrieg auf die Ukraine die Gasversorgung und somit die tragende Säule der deutschen Wärmeversorgung ins Wanken geraten ist. Die Nachfrage nach Brennholz ist in den letzten Monaten drastisch gestiegen. Im Kontext dieser Entwicklung ist die Holzenergie jedoch auch vermehrt in Kritik geraten. Polarisierende Statements wie „nichts verbrennt dreckiger und klimaschädlicher als Holz“ oder „wir verheizen unsere Wälder“ sind nicht selten zu hören, entsprechend besorgniserregend sind öffentliche Reaktionen. Auf der anderen Seite wurden in den letzten Jahren rigide gesetzliche Forderungen an die Luftreinhaltung und somit auch höhere Anforderungen an Holzöfen gestellt. Betroffene Betreiber und an der Holzenergie interessierte Endverbraucher stellen sich zurecht die Frage, wie bereits vorhandene und neu angeschaffte Öfen die anspruchsvollen aktuellen und künftigen Grenzwerte einhalten können.

Diese Frage steht im Mittelpunkt des Projekts „LangEFeld“, dass die HFR zusammen mit den renommierten Holzenergie Forschungsinstitutionen Technologie- und Förderzentrum (TFZ), Straubing und dem Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ), Leipzig sowie drei führenden Herstellern von elektrostatischen Abscheidern ins Leben gerufen hat. Es geht um ein Langzeit-Monitoring von 30 Abscheidern an Einzelraumfeuerungsanlagen, also ein Realbetrieb in Haushalten. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Projektbewilligung erfolgte über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR).

Die 30 Elektroabscheider werden in den Haushalten sowie an Prüfständen der beteiligten Institutionen installiert, um deren Langzeittauglichkeit unter realen Bedingungen zu untersuchen und zu bewerten. Dabei sollen mögliche Alterungseffekte der Elektroabscheider sowie u.a. die Wirksamkeit, d.h. die Abscheideeffizienz untersucht werden. Zusätzlich werden verschiedene Messmethoden zur Bestimmung der Partikelanzahl und Partikelgrößenverteilung in den Prüfständen miteinander verglichen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen der Überarbeitung der DIN SPEC 33999 zur korrekten Vermessung von Abscheidern. Zudem werden Empfehlungen an Praxisanwender hinsichtlich des Betriebs, der Betriebssicherheit und der Vermeidung von Fehlbedienungen erarbeitet. Weitere Untersuchungen sollen u.a. genauere Informationen über den notwendigen Umgang mit abgeschiedenen Stäuben liefern, um eventuelle Gefährdungsbeurteilungen durchzuführen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen letztlich Anforderungen und Empfehlungen für Fördermaßnahmen von Elektroabscheidern erarbeitet werden.

Es ist das erste Projekt, das die vergleichsweise günstigen Elektrofilter in einem größeren Maßstab über mehrere Heizperioden (Laufzeit: 3 Jahre) untersucht. Die Anlagen in den Haushalten werden jährlich mehrfach beprobt, die Betriebsdaten der Abscheider aufgezeichnet und ausgewertet. Auf dem Prüfstand der Forschungspartner werden die Abscheider durchgehend betrieben und überwacht, um fundierte Aussagen über Alterungseffekte treffen zu können. Schwerpunktaufgabe des HFR-Labors ist zudem die Analyse der Filterstäube und Aschen aller im Projekt erfassten Anlagen.

Ansprechpartner

Stefan Pelz
Prof. Dr. Stefan Pelz

Professur für Forstnutzung – Holzverwendung und Holzenergie; Wissenschaftlicher Leiter des Institut für Angewandte Forschung (IAF); Studiengangsleiter M.Sc. Nachhaltige Energiewirtschaft und -technik (SENCE)

T. +49 7472/951-235
F. +49 7472/951-200
M.pelz@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

Raum: 323, Südflügel

Julian Drewes
M.Sc. Julian Drewes

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

T. +49 7472/951-171
F. +49 7472/951-200
M.drewes@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

Raum: 1.08, Kienzle-Bau

Florian Empl
M.Sc. Florian Empl

Projektmitarbeiter

T. +49 7472/951-262
F. +49 7472/951-200
M.empl@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

Raum: 1.08, Kienzle-Bau

Logos: BMEL, DBFZ, exodraft, FNR, KW, HFR, OekoSolve, TFZ