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Baukasten für die forstliche Öffentlichkeitsarbeit: Bodenschutzwald im Modell erklärt

Veröffentlicht am: 08. Mai 2023

Bodenschutzwald zum Anfassen und Ausprobieren? Das geht! Mit einem einfachen Holzmodell haben Sarah Scholz und Ulrich Potell die Waldfunktion "Bodenschutz" zum Leben erweckt und in einem Video erläutert. Beide studieren im Masterstudiengang Forstwirtschaft.

Die Studierenden Sarah Scholz und Ulrich Potell präsentieren das Holzmodell "Bodenschutz"

"Uns war wichtig, dass wir ein Fachthema aus der Waldbewirtschaftung mit einfachen Mitteln für die Zielgruppe "Gemeinderat" oder "interessierte Waldöffentlichkeit" aufbereiten", erklärt Potell. "Die Aufgabenstellung aus dem Kurs „Externe Kommunikation des Forstsektors“ hat Sarah und mich dazu inspiriert, den Begriff des Baukastens einmal wörtlich zu nehmen und ein Modell von einem Bodenschutzwald anzufertigen."

Das Modell zeigt Wald an einem Hang mit einem Gefälle von bis zu 35%, wie man ihn typischerweise entlang des Albtraufs vorfindet. Dieser Wald hat als Bodenschutzwald mehrere wichtige Aufgaben. Er soll den Boden am Hang stabilisieren und bei Starkregen als Puffer für das Regenwasser wirken. Im Modell können die gesteckten Bäume entfernt werden. Die Bodenpartikel werden durch Schaumstoffwürfel dargestellt. Die Wirkung von Starkregen auf den Boden ist beängstigend realistisch: Ohne Wald geht ein Erdrutsch auf die Siedlung am Hangfuß nieder. Mit Wald fließt das Wasser verzögert und gleichmäßig ab - ein Teil des Wassers wird sogar im Wald zurückgehalten.

"Das Modell stellt den Wald und seine Wirkung dar. Aber zu unserem Kommunikationspaket gehören auch eine Bedienungsanleitung, Hintergrundinformationen in Form von Häufigen Fragen und Antworten sowie ein Erklärvideo", zählt Scholz auf. "Erst dann können die Forstleute den Baukasten wirkungsvoll für ihre eigene Kommunikation einsetzen. Deshalb haben wir das Video mit den spielbaren Szenarien aufgenommen und es der Hochschule zur Verfügung gestellt."

"Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, eine Simulation erzählt mehr als 1000 Bilder", ist sich Potell sicher. Und die Wirkung beim Publikum bleibt nicht aus. "Auf der Messe ForstLive in Offenburg hatte ich das Modell dabei und habe direkt einige Kaufangebote von Forstleuten erhalten, die sich Unterstützung bei Gesprächen mit Gemeinderäten und Öffentlichkeit wünschen. Anscheinend haben wir einen Nerv getroffen. Das freut mich sehr, denn Anwendbarkeit ist und bleibt der Kern des Studiums an der HFR."