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Österreich-Kroatien Exkursion 2022

Veröffentlicht am: 20. Juni 2022

Blick auf einen Bergwald. Im Hintergrund felsige Berggipfel.

Nach zweijähriger pandemiebedingter Verhinderung konnte vom 26. Mai bis 3. Juni endlich die von den Professoren Dr. Rainer Luick und Stefan Ruge lang geplante Exkursion auf den Balkan stattfinden. 

Mit 35 Studierenden aus den Studiengängen Forstwirtschaft, Ressourcenmanagement Wasser und Nachhaltiges Regionalmanagement ging es zunächst nach Niederösterreich ins rund 7000 ha große Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal. Wildnisgebiet ist die strengste Schutzgebietskategorie in Europa. Vielfältiger Prozessschutz wie z.B. durch regelmäßige Lawinenabgänge ist das Markenzeichen dieser großflächigen Schutzgebiete. 

Die Region Lonsjko Polje in den Save-Auen war der erste Schwerpunkt in Kroatien. Leider leben immer weniger Menschen in den für diese Region typischen Holzhäusern.
Ein Bild vom deutschen Ornithologen Martin Schneider-Jacobi im Infozentrumaus den 1990 Jahren dokumentiert den Storchenreichtum, den es hier einmal gab. Störche gibt es immer noch, aber es werden mit dem Verschwinden der Menschen und dem Aufgeben der Häuser immer weniger. 

Beeindruckend waren die großflächigen Allmendweiden auf denen noch immer selten gewordene heimische Nutztierrassen wie das Turopolje Schwein, das Possavina Pferd und Podolac Rinder weiden. 

Urwaldreste mit Rotbuchen und Weißtannen in den Dinariden im Risnjak Nationalpark und im Schutzgebiet Bijele und Samarske stijene waren die nächsten Stationen. Die hier vorkommenden Provenienzen dieser Arten wachsen in diesen Karstregionen schon seit Jahrtausenden unter klimatischen Standortsverhältnissen, die es dann vermutlich schon bald auch bei uns geben wird. Kaum jemand von den TeilnehmerInnen hatte zuvor Rotbuchen und Weißtannen gesehen, die über 400 Jahre alt waren. 

Wunderschöne farbliche Eindrücke gab es an der Karstquelle der Kupa. Für drei Tage hat uns der renommierte kroatische Bärenforscher Djuro Huber begleitet. Ohne sein erfahrenes Beobachtungsauge wären uns beispielsweise die „Bärenlitfaßsäule“ nicht aufgefallen. An bestimmten Bäumen hinterlassen Bären Haare und weitere Duftmarken, um territoriale Informationen für Artgenossen zu hinterlegen. 

Mit der Insel Rab in der Kvarner Bucht waren dann fast alle biogeographischen Großregionen in Kroatien auf dem Programm. Auf Rab gibt es auf der Halbinsel Kalifront mit dem Dundowald-Schutzgebiet letzte großflächige Reste des mediterranen Erdbeerbaum-Steineichenwaldes im Adriaraum und vielleicht sogar im gesamten Mittelmeerraum. 

Es war eine beeindruckende Reise, nicht nur landschaftlich und informativ, sondern auch kulinarisch wird die Exkursion allen in bester Erinnerung bleiben.