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Kleindenkmale - Zeugen der Landes- und Ortsgeschichte im Schönbuch

Veröffentlicht am: 10. Oktober 2022

Gruppenfoto bei der Preisverleihung

Bild (v.l.n.r.): Dr. Bernd Langner (Geschäftsführer SHB), Josef Kreuzberger (Präsident SHB), die Preisträgerin Jana Schumacher, Martina Blaschka (Landesdenkmalamt), Joachim Walter (Landrat Landkreis Tübingen), Christoph Schurr (HFR). (Bildquelle: SHB 2022)

Bei einer Festveranstaltung in Filderstadt am 27. September 2022 wurden zum 32. Mal die vom Schwäbischen Heimatbund (SHB) mit Unterstützung des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg ausgelobten Kulturlandschaftspreise verliehen. Sie würdigen herausragende Leistungen zur nachhaltigen Erhaltung und Nutzung der südwestdeutschen Kulturlandschaft. Die südwestdeutsche Kulturlandschaft zeichnet sich besonders auch durch eine Vielzahl von Kleindenkmalen wie Brunnen, Gedenksteine und -bäume oder Feldkreuze aus. Deshalb wird der Kulturlandschaftspreis seit dem Jahr 2000 durch eine Prämierung besonderer Leistungen für Erhaltung und Schutz von Kleindenkmalen erweitert.

Zu den Preisträgern des Kleindenkmalpreises 2022 gehört Frau Jana Schumacher aus Tübingen. Josef Kreuzberger, der Präsident des SHB, überreichte der Absolventin der HFR den Preis zusammen mit Ministerialdirektorin Grit Puchan vom Ministerium für den Ländlichen Raum, Sparkassenverbandspräsident Peter Schneider und dem Tübinger Landrat Joachim Walter. Gewürdigt wurde damit eine Bachelorarbeit im Studiengang Forstwirtschaft, in der die Kleindenkmale im Naturpark Schönbuch umfassend erfasst und analysiert werden. Frau Schumacher erweitert darin bestehende Erhebungen der Kleindenkmale im Schönbuchwald um eine große Zahl von Objekten wie Brunnen und Gedenkbäume. Sie wertet die Gesamtheit von 374 Kleindenkmalen nach denkmalpflegerischen Kategorien aus. Dazu gehören z.B. „Recht und Verwaltung“, Wirtschaft und Verkehr“ oder „Denkmale im Zusammenhang mit Personen und Ereignissen“. Der umfangreiche Kleindenkmalbestand im Schönbuch wird damit besser greifbar und in landes- und regionalgeschichtliche Zusammenhänge eingeordnet. Manches ist überraschend, z.B. die Erkenntnis, dass das Setzen von Kleindenkmalen keine abgeschlossene Handlung der Vergangenheit darstellt, sondern auch in den letzten Jahrzehnten ungebrochen weitergeht. Allein im 21. Jhdt. wurden im Schönbuch schon 14 neue Kleindenkmale gesetzt.

Betreut wurde die Bachelorarbeit von Frau Martina Blaschka vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, die die landesweite Kleindenkmalkartierung anleitet, sowie Professor Dr. Christoph Schurr, der an der HFR neben Wald- und Umweltpolitik auch Forstgeschichte lehrt. Frau Schumacher ist inzwischen als Trainee bei der Forstverwaltung im Landkreis Reutlingen tätig.