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Fächerübergreifende Exkursion nach Niederösterreich und Kroatien

Veröffentlicht am: 16. September 2022

In der Zeit vom 26. Mai bis 3. Juni 2022 unternahmen 35 Studierende der Hochschule Rottenburg der Studiengänge Forstwirtschaft, Nachhaltiges Regionalmanagement und Ressourcenmanagement Wassrer, begleitet von den Professoren Rainer Luick und Stefan Ruge sowie den Revierleitern Lorenz Truffner und Reinhold Gerster eine fächerübergreifende Exkursion nach Niederösterreich und Kroatien.

Nach langer Busfahrt war das erste Ziel das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal in Niederösterreich mit dem letzten Urwaldrest Mitteleuropas, dem Rothwald. Im Jahr 2017 erfolgte die Anerkennung des Wildnisgebiets als Teil des UNESCO Weltnaturerbes „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“. Die aktuelle Größe des Wildnisgebiets beträgt rund 7.000 Hektar. Nach dem Besuch des Informationszentrums „Haus der Wildnis“, in dem sehr anschaulich Bildungsinhalte aus und mit der Natur vermittelt werden, wurden uns die Geschichte, Ziele und der Zustand des Wildnisgebietes auf einer Tageswanderung unter Führung von Reinhard Pekny und Maria von Rochow eindrucksvoll erläutert.

    Der nächste Exkursionsort war der Naturpark Lonjsko Polje in Nord-Ost-Kroatien. Untergebracht waren wir in urigen, liebevoll restaurierten Eichen-Blockhäusern. Themen waren hier die Save-Auen, deren traditionelle Bewirtschaftung, extensive Weidewirtschaft und die Fauna mit Schwerpunkt auf der Vogelwelt.

      Am nächsten Tag reisten wir westwärts in eine ganz andere Welt, den Risnjak Nationalpark im dinarischen Gebirge. Hier empfing und führte uns Djuro Huber, einer der renommiertesten Bärenforscher Europas. Die erste Halbtagswanderung führte uns zur Kupa-Quelle mit geologischen und floristischen Erläuterungen. Einige Studierende ließen es sich nehmen, im eiskalten Quellsee ein Bad zu nehmen.

      Nach einem hochinteressanten Vortrag über Bärenforschung unternahmen wir an den folgenden beiden Tagen Tageswanderungen im Karstgebirge der Dinariden, entlang derer von Djuro Huber sowie von zwei Rangern Informationen zur Lebensweise und Lebensraum von Braunbären, Luchsen und Wölfen sowie zum Nationalparkmanagement gegeben wurden. Beeindruckt waren wir von den riesigen, teilweise 55 m hohen, sattgrünen Weiß-Tannen, die hier in ihrem Optimum wachsen.

        Abgerundet wurde die Exkursion in einer wiederum landschaftlich und klimatisch völlig anderen Welt auf der Insel Rab, wo wir in einem großen Touristenhotel untergebracht waren, was zu lebhaften Diskussionen über Vor- und Nachteile von Hotels bzw. Individualunterkünften führte. Hier besuchten wir auf der Halbinsel Kalifront den größten noch erhaltenen und halbwegs naturnahen Stein-Eichenwald (Quercus ilex). Weitere Themen waren Tourismus, dessen Auswirkungen auf Landschaft und Ökonomie. Abgeschlossen wurde unsere Exkursion durch den Besuch der Altstadt von Rab.

          Abschließend lässt sich festhalten, dass es auf der Exkursionsroute optimal möglich war, Themen aus den Studiengängen Forstwirtschaft, Ressourcenmanagement Wasser und Nachhaltiges Regionalmanagement gemeinsam und interdisziplinär zu vermitteln, oft an denselben Objekten.

          Wir lernten vier völlig unterschiedliche Landschaften, deren Nutzungsgeschichte und gegenwärtige Nutzung kennen.

          Unser Dank gilt Matthias Schickhofer, der uns fachlich fundiert begleitete und uns durch seine schier unerschöpflichen Kontakte viele Türen in seinem Heimatland Österreich und Kroatien öffnete, Maria von Rochow, die uns im Wildnisgebiet führte und fortan begleitete, allen örtlichen Führern*innen, dem Verein der Absolventen und Freunde der Hochschule Rottenburg e.V. und der Hochschule Rottenburg für finanzielle Unterstütztung sowie unserem bewährten Busfahrer Michael Dun Bavand, der uns sicher durch Deutschland, Österreich und Kroatien kutschierte und an fast allen Exkursionspunkten interessiert teilnahm.