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Von A wie Austausch bis Z wie Zukunft – ein buntes Semester

Veröffentlicht am: 31. Januar 2022

Eine Studentin denkt (Denkblase) an die Studieninhalte: Holz, Käfer, §, Euro, Moose und vieles mehr

Ein buntes Semester im Studiengang M.Sc. Forstwirtschaft neigt sich dem Ende zu. Bunt? Bei einer Lehrfahrt ins Forstliche Bildungszentrum Königsbronn standen nicht nur innovative Fälltechniken auf der Tagesordnung, sondern auch Austausch und Networking mit Forstwirtschafts-Azubis und Forststudierenden der Universität Freiburg. In einem zweitägigen Kommunikationstraining an der Hochschule ging es neben Feedback- und Reflexionstechniken um intensives Kennenlernen – nicht nur untereinander, sondern insbesondere sich selbst („du grün – ich gelb?“). Bei einem Besuch in „Wohllebens Waldakademie“ in der Eifel wurde gemeinsam mit dem gleichnamigen Bestsellerautor breit und kontrovers diskutiert. Auch die anschließende Exkursion und der Projektauftakt zur gemeinsamen Entwicklung von Waldparkplätzen in Bad Dürkheim hinterließ neue Eindrücke.

Aber auch viele Vorlesungen standen im Zeichen von Austausch und Diskussion. So berichtete Dr. Christof Oldenburg, online aus Göttingen zugeschaltet, aus der niedersächsischen Borkenkäfer-Kalamitätspraxis. Anne Schmidt vom SWR beantwortete vielfältige Fragen zu Journalismus und Kommunikation. Barbara Schmid aus Alzey plauderte aus dem Nähkästchen einer Umweltamtsleiterin. Und ein interaktives Werkstattgespräch mit Christoph Schramm vom BUND (Landesverband Baden-Württemberg) führte gemeinsame und unterschiedliche Positionen zu „wilden Wald-Thesen“ vor Augen.

Schließlich bereicherte auch die Kreativität der Studierenden selbst das Semester: Neben umfangreichen Konzeptionen zur Entwicklung von Waldparkplätzen zu „Willkommensportalen des Waldes“ entwarfen sie Baukästen zur externen Kommunikation. Die Themen reichten von Waldkindergärten bis hin zur „Möblierung“ des Waldes. In einem anderen Modul wurden Geschäftsmodelle kreiert und kritisch auseinandergenommen: „deluxe-back-to-the-wood-retreats“ und „nächtliche Waldsafaris in den silva obscura“ als neue Cashcows des Forstbetriebs?

Zusammenfassend also mehr als offensichtlich: Ein buntes Semester! Nur, war denn da nebenbei auch noch Zeit zum Lernen? Ein Blick auf die vierseitige Liste mit „Learnings“ der Studierenden aus der Teamarbeit im interdisziplinären Praxisprojekt Waldpolitik zeigt: Es wurde in diesem Semester gelernt, und zwar sehr intensiv und äußerst vielfältig. Mit Sicherheit kam Fachwissen dabei nicht zu kurz – zwei umfangreiche mündliche Prüfungen lassen auch noch auf sich warten. Worauf es für die Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft und Zukunft aber vor allem ankommt, sind vielfältigeKompetenzen: Gemeinsam zu planen und zu handeln, Identitäten zu reflektieren, vorausschauend zu analysieren, sachlich und überzeugend zu argumentieren, verschiedene Perspektiven zu integrieren und Wissen interdisziplinär zu vernetzen – zusammengefasst nach Gerhard de Haan: Auf die Gestaltungskompetenz kommt es an.

Und wo bleibt der Wald? Im und rund um den Wald sind diese Gestaltungskompetenzen mehr denn je gefragt. Vielfältige Interessen und Ansprüche wollen ausgeglichen und erfüllt werden, und nebenbei soll der Wald ja auch noch unser Klima retten. Das bunte, praxisnahe und schwungvolle Wintersemester 2021/22 hat die Masterstudierenden ein Stück weitergebracht, in Zukunft engagiert verantwortungsvolle Aufgaben anzupacken. Und nebenbei, so ist von Studentin Anna Sannwald zu hören „…hat es auch sehr viel Spaß gemacht“.