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Vom Baum bis zum Polter – praxisorientierte Lösungen für die digitale Prozesskette im Wald

Veröffentlicht am: 17. Juni 2021

Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg präsentierte Ergebnisse aus dem Forschungsvorhaben „Waldwirtschaft 4.0“

Begrüßen die Zuhörer persönlich und virtuell im Digitalprojekt „Waldwirtschaft 4.0“: Bastian Kaiser (links), Rektor der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, und Projektleiter Dirk Wolff.

Begrüßen die Zuhörer persönlich und virtuell im Digitalprojekt „Waldwirtschaft 4.0“: Bastian Kaiser (links), Rektor der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, und Projektleiter Dirk Wolff. Copyright: Anton Lehmkuhl/ist.contact@dont-want-spam.itsakuhl.com

Wie sich die Wälder Baden-Württembergs mit digitalen Werkzeugen besser bewirtschaften lassen, haben die Forscherinnen und Forscher in der Veranstaltung „Waldwirtschaft 4.0“ an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) präsentiert. 104 Interessierte verfolgten die Auftaktveranstaltung am vergangenen Freitag, die einen Überblick über die bearbeiteten Themen gab, über den Live-Stream. In den sich daran anschließenden Online-Workshops diskutierten 96 Teilnehmer die Ergebnisse des Forschungsvorhabens, das seit Oktober 2018 Themen zur Digitalisierung in der Holzernte untersuchte.

„Wir sehen an der Resonanz auf unsere multimediale Veranstaltung, dass das Thema Digitalisierung in der Waldwirtschaft einen immer breiteren Raum einnimmt. Hier neben Modellen auch praxisorientierte Lösungen zu präsentieren, verdeutlicht unseren Anspruch an eine moderne wie anwenderfreundliche Forschung und das beständige Aufnehmen von Impulsen aus Gesellschaft und Wirtschaft“, sagte Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rektor der HFR.

In den insgesamt 15 Fachvorträgen und fünf Workshops stellte das Projektteam unter Leitung von Prof. Dr. Dirk Wolff, Fachbereich Waldarbeit und Forsttechnik der HFR, praxisorientierte Lösungswege für Forstbetriebe vor. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die digitale Hiebsplanung, die Ernte- und Zukunftsbäume, Rückegassen, Polterstandorte und Rettungspunkte mit einer geografischen Position verortet und mit verschiedenen Attributen beschreibt.

In den anschließenden Beiträgen der Studierenden und Projektmitarbeiterinnen ging es darum, diese Daten an die folgenden Prozess-Stationen wie Ernten, Rücken, Poltern und Transport in digitaler Form zu übergeben. „Wir konnten zeigen, dass eine digitale Verkettung sowohl bei der mechanisierten Holzernte als auch beim motormanuellen Einschlag schon heute vom Baum bis zum Holzpolter mit der vorhandenen Technik möglich ist“, berichtet Prof. Dr. Dirk Wolff.

Weitere Themengebiete waren die Besucherlenkung in der Nähe von Hiebsflächen und die Verbesserung der Rettungskette im Wald für Forstbeschäftigte sowie für Erholungssuchende. Auch hier eignen sich die forstlichen Hiebsplanungsdaten für die Weitergabe an die Rettungsleitstellen oder den Eintrag in Tourismusportale.

Welche Mittel und Wege für welchen Forstbetrieb geeignet sind und welche Einflussfaktoren und administrative Hürden dem jedoch entgegenstehen, wurde in den Workshops rege diskutiert.

„Wichtig ist nun, die Erkenntnisse auch gemeinsam mit der Praxis in der Praxis umzusetzen“, benennt Wolff abschließend das weitere Vorgehen.

Hintergrundinformationen:

„Waldwirtschaft 4.0“ ist ein Teilprojekt im „Cluster Forst und Holz“, zur Digitalisierungsstrategie des Landes Baden-Württemberg „digital@bw“ in dem weitere Digitalisierungsprojekte der Landesforstverwaltung gebündelt sind, darunter auch die schon erfolgreich in Betrieb genommenen Projekte WildtierPortal BW und WaldExpert BW. „Waldwirtschaft 4.0“ hat ein Projektvolumen von rund 350.000 Euro.

Interessierte finden weitere Informationen, die Aufzeichnungen der Veranstaltungen sowie die Präsentationen auf der Website des Projektes www.waldwirtschaft-digital.de.

Fragen beantwortet Ihnen gerne:

Dorit Ohlau via Mail ohlau@dont-want-spam.hs-rottenburg.de 

orstwirtschaftsmeister Hubert Hipp schlägt eine Funkmarkierung an die Stirnseite der Fichte ein, um den Stammabschnitt im Wald mit einer Geoposition zu versehen.

Forstwirtschaftsmeister Hubert Hipp schlägt eine Funkmarkierung an die Stirnseite der Fichte ein, um den Stammabschnitt im Wald mit einer Geoposition zu versehen. Copyright: Anton Lehmkuhl/ist contact@dont-want-spam.itsakuhl.com