Zurück zur Übersicht

Veröffentlichung mit Leitdetails für Bauteilanschlüsse in Holzbauweise für Vorhaben in den Gebäudeklassen 4 und 5

Veröffentlicht am: 12. August 2021

Mit der Novellierung der Landesbauordnung Baden-Württemberg im Jahr 2015 entstand die Frage, wie die im seinerzeit einmaligen § 26 Absatz 3 der Bauordnung geforderte Rauchdichtheit für Bauteilanschlüsse für Bauvorhaben in Holzbauweise in den Gebäudeklassen 4 und 5 zu gewährleisten ist.

Titelseite des Holzbau Handbuch: Leitdetails für Bauteilanschlüsse in den Gebäudeklassen 4 und 5

Daher wurde ein Forschungsvorhaben zur Entwicklung einer Holzbaurichtlinie für Baden-Württemberg durchgeführt. Ein Projektteam aus Mitarbeitern der Hochschule Magdeburg Stendal und der Technischen Universität München hat sich unter Leitung von Prof. Ludger Dederich (Hochschule Rottenburg) der bisher nicht untersuchten Fragestellung angenommen. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg förderte dieses Projekt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklungen.

Ein erstes wichtiges Ergebnis der Forschungsarbeit zeigt, dass eine absolute Rauchdichtheit von Bauteilanschlüssen ebenso wenig möglich ist wie eine absolute Luftdichtheit. Beide Ziele sind selbst unter Laborbedingungen nicht realisierbar, was umso mehr für die bauliche Praxis gilt. Mit der Veröffentlichung „Leitdetails für Bauteilanschlüsse in den Gebäudeklassen 4 und 5“ in der Schriftenreihe holzbau handbuch des Informationsdienst Holz liegen nun die wesentlichen Erkenntnisse der Untersuchungen vor. Auf 72 Seiten werden der Hintergrund des Forschungsvorhabens, die gewählte Methodik sowie die Ergebnisse beschrieben. Von praktischer Bedeutung sind die in einem umfangreichen Kapitel dargestellten Bauteilanschlüsse. Basierend auf den Prinzipien der modernen Holzbauweisen zeigen sie, wie das geforderte Schutzziel der Rauchdichtheit zu gewährleisten und die Übernahme in konkrete Bauvorhaben möglich ist.

Die Veröffentlichung stellt keine eingeführte Regel der Technik dar und erklärt bislang nicht, wann welche Teile der aufgezeigten Lösungen Eingang in eingeführte Regeln der Technik finden. Diese lassen sich jedoch im Rahmen von individuellen Brandschutzkonzepten oder vorhabenbezogenen Bauartgenehmigungen nutzen. Deshalb stellt die Veröffentlichung eine wichtige, aktuelle und anwendungsorientierte Erweiterung des Leitfadens „Brandschutzkonzepte für mehrgeschossige Gebäude und Aufstockungen“ in der gleichen Schriftenreihe dar.

Die Veröffentlichung steht unter dem Link https://informationsdienst-holz.de/publikationen/leitdetails-fuer-bauteilanschluesse-gebaeudeklasse-4-und-5 als Download nicht nur Bauschaffenden zur Verfügung.