Zurück zur Übersicht

HFR und Aristoteles Universität Thessaloniki starten neues Forschungsprojekt zur innovativen Aufforstung verbrannter Wälder auf griechischer Insel

Veröffentlicht am: 18. März 2021

Blick auf verbrannter Wälder auf griechischer Insel

Kahle Hänge und tote Bäumen auf Teilen der Insel Thassos nach den Waldbränden von 2016.

Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und die griechische Aristoteles Universität in Thessaloniki starten ein neues Forschungsprojekt zur Aufforstung großer, im Jahr 2016 von Waldbränden zerstörter Flächen auf der nordägäischen Insel Thassos mithilfe von Fernerkundung und innovativer Drohnentechnologie.

Das einjährige Projekt wird von der Deutsch-Griechischen Versammlung DGV (http://www.grde.eu/) finanziell und organisatorisch unterstützt. Die DGV ist eine Initiative zwischen Griechenland und Deutschland zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit und Erarbeitung von Strategien zur Problemlösung auf kommunaler Ebene. Wissenschaftler beider Universitäten mussten in einem Vorläuferprojekt im Jahr 2019 feststellen, dass Brandflächen nach wiederholten Waldbränden, die innerhalb immer kürzerer Zeitintervalle stattfinden, unwiderruflich kahl bleiben können und sich nur wenige neue Sämlinge ansamen. Das kann die Wiederbewaldung der in der Antike als „Grüne Insel“ bezeichneten Insel Thassos langfristig beeinträchtigen.

Mit Hilfe einer eingehenden Analyse von Satellitenbildzeitreihen und Felddaten sollen nun Untersuchungsflächen ausfindig gemacht werden, die besonders wenig oder keinen neuen Baumwuchs zeigen. Der Fokus soll dabei auf Landschaftsausschnitten liegen, die wiederholt in den 1980er Jahren und in 2016 durch Waldbrände beeinträchtigt wurden, teilweise gefolgt von heftigen Regenfällen wie in 2020, welche die Erosionsgefahr erhöht haben. Solche kahlen Flächen werden nun durch bodenkundliche Feldaufnahmen und Drohnendaten auf deren Standorteigenschaften untersucht. Eine probeweise Aussaat von Samen der dort vorherrschenden Kalabrischen Kiefer (Pinus brutia) mit unterschiedlichen Methoden soll zeigen wie effektiv eine großflächige Aussaat aus der Luft mithilfe von Drohnen sein könnte. Bei Erfolg ergeben sich neue Perspektiven für die ökonomische und ökologische Wiederaufforstung mediterraner Wälder nach Brandereignissen, deren Notwendigkeit aufgrund der negativen Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher werden.

Das Projekt wird auf deutscher Seite von Prof. Dr. Sebastian Hein, Prof. Dr. Jürgen Schäffer und Dr. Jan Dempewolf durchgeführt und unterstützt von Studierenden der Hochschule Rottenburg. Auf griechischer Seite findet eine enge Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Prof. Dr. Theocharis Zagas von der Aristoteles Universität Thessaloniki, der lokalen Forstbehörde und der örtlichen Verwaltung der Insel Thassos statt.

Eleftherios Kyriakidi, Bürgermeister von Thassos sitzt an seinem Büroschreibtisch

Eleftherios Kyriakidi, Bürgermeister von Thassos.

In diesem Zusammenhang erklärte der Bürgermeister von Thassos, Herr Eleftherios Kyriakidis:

„Wir von der Gemeinde Thassos freuen uns, dass zwei große Universitäten aus zwei verschiedenen Ländern, Griechenland und Deutschland, an innovativen Forschungsaktivitäten zur Wiederaufforstung verbrannter Waldgebiete unserer Insel zusammenarbeiten.

Thassos ist eine Insel, die in der Vergangenheit wiederholt von katastrophalen Bränden betroffen war, während Wiederaufforstungsarbeiten in großen Gebieten praktisch sehr schwierig sind.

Wir danken der Abteilung für Forstwirtschaft und Umwelt der Aristoteles Universität von Thessaloniki, der Universität Rotenburg in Deutschland und dem Forstamt von Thassos herzlich.

Wir bedanken uns auch an der Deutsch-Griechischen Versammlung (DGV http://www.grde.eu/ )  für ihre Bemühungen sowie die entscheidende finanzielle und organisatorische Unterstützung.

Als Gemeinde von Thassos unterstützen wir diese Bemühungen und hoffen auf das erfolgreiche Ergebnis und den Abschluss der Arbeit.“

Die Hochschule Rottenburg freut sich, mit diesem Projekt auch direkt den Wiederaufbau von Wäldern als den thematischen Fokus des diesjährigen Internationalen Tag des Waldes unterstützten zu können.

Kontakt:

Prof. Dr. Sebastian Hein (Waldbau), Hochschule Rottenburg, hein@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

Prof. Dr. Jürgen Schäffer (Erosion), Hochschule Rottenburg, schaeffer@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

Prof. Dr. Theocharis Zagas (Waldbau), Aristoteles Universität Thessaloniki, zagas@dont-want-spam.for.auth.gr

Dr. Jan Dempewolf (Drohne, Fernerkundung), Hochschule Rottenburg, dempewolf@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

Logos: Hochschule Rottenburg, Aristotle University of Thessaloniki, 21 March International Day of Forests, grde.eu