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Digitale Grußworte zum 20 jährigen Jubiläum – Waldpädagogik made in BW in Fernost

Veröffentlicht am: 29. November 2021

Blick in den Festsaal

Zweifachen Anlass zur Feier gab es im Oktober bei der Forstakademie Gifu (www.forestac.co.jp), eine der vier Partnerhochschulen der HFR in Japan. Erstens beging man dort den 20. Jahrestag nach Gründung der präfekturalen Forstakademie, mit der seit 2014 ein sehr aktives Partnerschaftsabkommen besteht. Zweitens feierte das im vergangenen Jahr eröffnete Waldpädagogikzentrum „morinos“ seinen ersten Geburtstag. Unter den Ehrengästen befand sich auch der Gouverneur der Präfektur, Hajime Furuta, welcher anlässlich der Kooperationsvereinbarung mit der HFR 2014 in Rottenburg zu Gast war und gemeinsam mit der Wissenschaftsministerin Bauer eine der japanischen Eiben, Symbolbaum der Präfektur Gifu, im Arboretum der Hochschule pflanzte. Auch Vertreter der Hochschule aus Rottenburg und dem Haus des Waldes aus Stuttgart waren zu diesem festlichen Akt nach Japan eingeladen worden, konnten jedoch wegen der anhaltenden Einreisebeschränkungen, die Reise nach Fernost nicht antreten. Kein Grund jedoch, dieser feierlichen Veranstaltung gänzlich fern zu bleiben und so entschied man sich kurzerhand eine gemeinsame Videobotschaft von Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rektor der HFR, nach Japan zu schicken, die dort, versehen mit japanischen Untertiteln, am Tag des Jubiläums den Gästen vorgespielt wurde. Rektor Kaiser betonte darin, unterstützt durch eine Reihe von Photographien der gemeinsamen Aktivitäten der letzten acht Jahre, die gewachsene Freundschaft und die in der Zwischenzeit beeindruckenden Ergebnisse wie z.B. gemeinsam durchgeführte Forst-Symposien 2015 und 2016 in Deutschland und Japan oder auch die zahlreichen Austausche und gegenseitigen Besuche von Studierenden, Professoren und Forstakteuren beider Regionen.

Für das Waldpädagogik Zentrum „morinos“ stand unter anderem das Haus des Waldes in Stuttgart Vorbild und in einem durch das BMEL geförderte Projekt 3Pfeile, wird im „3. Pfeil“ in gemeinsamen Aktivitäten die Zusammenarbeit im Themenfeld der Waldpädagogik und Umweltbildung ins Ziel genommen. Berthold Reichle, Leiter des Haus des Waldes in Stuttgart, der selber schon bei den Partnern in Japan als Waldpädagogik Experte vor Ort war weiß: „Das die Art der Waldpädagogik, die wir seit Jahren in Baden-Württemberg etabliert haben und stetig verbessern nun auch in Japan zur Anwendung kommt, ist ein eindrücklicher Beleg für die hohe Qualität und den Anspruch, den wir selber an die Waldpädagogik haben.“ Bislang verhinderten zwar auch hier die Reiseeinschränkungen persönliche Begegnungen in den letzten zwei Jahren, doch ist für das kommende Jahr geplant, deutsche und japanische Waldpädagogen zu einem persönlichen Austausch zusammen zu bringen und auch, mit Unterstützung des Kultusministeriums BW, die Waldpädagogik in Japan in den Bildungsprozess innerhalb der Schulen einzuführen. Die bei einem der Besuche in BW kennen gelernte Waldbox von ForstBW, einem PkW Anhänger mit Ideen und Materialien für den waldpädagogischen Einsatz direkt vor Ort findet in Gifu nun mit dem „Morino de Van“ (https://youtu.be/W6Ua-KE4bV0) eine wunderbare Nachahmung und auch der neu angelegte Barfußpfad „hadashi no kaijou“ (https://youtu.be/Yl-TNbiURsM) auf dem Campus der Akademie in Gifu stammt aus den persönlichen Erfahrungen, die Prof. Hagiwara bei seinen mehrfachen Aufenthalten in Baden-Württemberg gemacht hat. „Morino de Van und der Barfußpfad sind nur zwei von vielen Beispielen aus Baden-Württemberg, die wir jetzt umgesetzt haben und mit denen wir Kernthemen der Waldpädagogik auch in Japan leicht verständlich vermitteln können“, so der Professor für Waldpädagogik, der unter anderem bereits vor Jahren einen Waldkindergarten an der Akademie ins Leben gerufen hat und mit seinen Aktivitäten die Akademie in Sachen Waldpädagogik zu einem landesweiten Musterbeispiel entwickelt.

Die enge Zusammenarbeit der Hochschule in Rottenburg, dem Haus des Waldes in Stuttgart und der Forstakademie Gifu unterstreicht auf beeindruckende Weise, wie wichtig und fruchtbar gerade auch der internationale und interkulturelle Austausch in der Waldpädagogik sein kann.

Kontakt

Prof. Dr. Sebastian Hein (Hochschule Rottenburg): hein@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

Christoph End (Hochschule Rottenburg): end@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

Berthold Reichle (Haus des Waldes, Stuttgart): berthold.reichle@forstbw.de