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Holzwirtschaft hautnah erlebt

Veröffentlicht am: 02. November 2021

Studierende in der Produktionshalle

Mit einer zweiteiligen Einführungsexkursion begrüßte der Studiengang Holzwirtschaft seine neuen Studierenden an der Hochschule Rottenburg. Ziel der Veranstaltungen war es den Neuankömmlingen einen Überblick zu verschaffen, was sie in den nächsten sieben Semestern des Holzwirtschaftsstudiums erwarten wird. Eine breit gefächerte Ausbildung entlang der Wertschöpfungskette Holz, vom Wald über das Sägewerk bis zum hochwertigen Holzhaus.

Am 07.10.2021, bereits in der ersten Vorlesungswoche, ging es für die Erstsemester des Studiengangs Holzwirtschaft nach zweijähriger Pause endlich wieder zur traditionellen Einführungsexkursion. In diesem Jahr waren erstmals auch die Studierenden des ersten Semesters Ressourceneffizientes Bauen mit dabei.

Die Exkursion führte unter Leitung von Prof. Dr. Bertil Burian zuerst in das familiengeführte Sägewerk Hermann Keller nach Oberachern, das Fichten-, Tannen- und Douglasien-Rundholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft aus maximal 100 Kilometern Entfernung verarbeitet. Hier erhielt die Gruppe, geführt von Herrn Ackermann und Herrn Müller, Einblicke in alle Betriebsbereiche. Die Führung war dabei so aufgebaut, dass man dem Prozessablauf folgend am Rundholzplatz startete und dann die Sägelinie und Trockenkammern besichtigte. Von der Schnelligkeit des Sägevorgangs sowie über die Höhe der verarbeiteten Holzmengen zeigten sich die Studierenden sehr beeindruckt.

Anschließend wurde das Werk des Fertighausherstellers Weberhaus in Rheinau-Linx besichtigt. Das familiengeführte Unternehmen fertigt pro Jahr ungefähr 700 Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbebauten in Holzbauweise, die in kürzester Zeit vor Ort aufgestellt werden. In einer Führung durch die gesamte Produktion konnten alle Produktionsschritte vom Rohmaterial bis zu den fertigen Wänden hautnah mitverfolgt werden. Dabei war vor allem das Ineinandergreifen von modernster, automatisierter Technik mit traditionellem Handwerk eindrucksvoll. Nach der interessanten Werksführung hatten die Studierenden noch Zeit sich in der „World of Living“ verschiedenste Fertighäuser zu besichtigen.

Das letzte Ziel des Exkursions-Tages und gleichzeitig Überraschung für die Studierenden war der Europapark in Rust mit der Besichtigung der 2012 errichteten Holzachterbahn. In der Holzachterbahn wurden über 21.000 Balken aus Kiefernholz verbaut, die durch 1,6 Millionen Nägel zusammengehalten werden. Die Wagen in der Holzachterbahn werden bis zu 100 km/h schnell und die Fahrgäste erfahren mehrfach kurzfristige Beschleunigung von bis zu 3,5 G. Der krönende Abschluss des Tages war die Einladung von Dr. Volker Klaiber, Mitglied der Geschäftsleitung, eine Probefahrt mit der Holzachterbahn zu unternehmen, die von den Studierenden gerne angenommen wurde. Dabei konnten die Studierenden „Holz dynamisch erleben“.

Der zweite Teil der Einführungsexkursion, der die Holzwirtschaft-Studierenden in den Rammert führte, erfolgte in der darauffolgenden Woche. Dort lernten sie vor allem die unterschiedlichen waldbaulichen Behandlungskonzepte für Nadel- und Laubwälder kennen. Auch wenn die Forstwirtschaft kein klassisches Berufsfeld für Holzwirtschaft-Absolventen ist, ist dem Studiengang die Vermittlung von prozessorientiertem Denken und Handeln Entlang der Wertschöpfungskette „vom Wald bis zum Energie-Plus Haus in Holzbauweise“ sehr wichtig. Daher ist es sinnvoll sich auch die Rohstoffquelle Wald unter dem Gesichtspunkt der stofflichen Nutzung näher anzuschauen.

In den beiden Tagen konnten die Studierenden Einblicke in viele Bereiche der Holzwirtschaft bekommen und können nun gespannt sein auf die kommenden sieben Semester.