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Ländlicher Tourismus im Fokus: HFR startet zwei Forschungsprojekte im Rahmen des „Brückenprogramms Touristik“ des MWK

Veröffentlicht am: 31. März 2021

Blick auf Bergkuppen des Schwarzwaldes

Touristische Betriebe leiden besonders stark unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Auch in Deutschland sind sie hart von der Krise betroffen. Vor allem im ländlichen Raum stehen sie vor der Frage, wie sie die Zeit überbrücken und einen potenziellen Neustart möglichst gut vorbereiten können. Hier setzen die beiden von der HFR mit Praxispartnern entwickelten Projekte ein. Beide Projekte zielen darauf ab, ländliche Tourismusregionen und deren Betriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Projekte werden aus dem „Brückenprogramm Touristik“ des MWK finanziert und beschäftigen Absolventinnen der HFR. „Die Projekte adressieren wesentliche Themen für den Tourismus im ländlichen Raum. Ich freue mich, dass wir Beiträge dazu leisten können, dass ländliche Tourismusregionen trotz der Corona-Pandemie noch wettbewerbsfähiger werden und gleichzeitig unseren Absolventinnen wertvolle Einblicke in die Tourismusarbeit vor Ort geben zu können“, so Prof. Dr. Monika Bachinger, die die Projekte für die HFR leitet. Nähere Informationen zu den Projekten sind untenstehend verfügbar. 

Projekt 1: Neue Social-Media-Strategie für die Initiative „Landerleben Schwarzwald“ (Instaland)

Die Initiative „Landerleben Schwarzwald“ und die HFR entwickeln im Rahmen des Projektes „Instaland“ gemeinsam eine Social-Media-Strategie. Diese wird pilothaft auf dem Medienkanal „Instagram“ umgesetzt und soll nach Ablauf des Projektes selbstständig von den Mitgliedern der Initiative weitergeführt werden.

Die Initiative „Landerleben Schwarzwald“ ist ein touristisches Netzwerk, das aus 28 vorwiegend kleinen Unternehmen und Gemeinden aus dem Landkreis Freudenstadt besteht. Die Initiative wurde gegründet, um kleinen Betrieben und Gemeinden den Marktzugang zu erleichtern. Die Initiative bündelt die werblichen Aktivitäten ihrer Mitglieder und macht sie dadurch sichtbarer. Dies führt zu einer höheren Aufmerksamkeit bei potentiellen Kundengruppen, wovon die Mitglieder profitieren. „Das Brückenprogramm Tourismus ist eine hervorragende Chance für die Anbieter des Agrotourismusprogramms ‚Landerleben im Schwarzwald‘ eine zeitgemäße, attraktive Kommunikation mit interessierten Gästen und Bürgern aufzubauen“, sagt Monika Krämer, Sachgebietsleiterin Tourismus im Landkreis Freudenstadt.

Ziel des Projektes ist es, eine Social-Media-Strategie für die Initiative „Landerleben“ zu erstellen. Vor dem Hintergrund der Analyse von Kundenpräferenzen und den werblichen Aktivitäten von ähnlichen  Initiativen im ländlichen Raum, wird das Projektteam zielgruppenspezifische Posts für Instagram entwickeln, auf der Plattform veröffentlichen und bezüglich der Nutzerreaktionen hin analysieren. Nach Ende des Projektes sollen die Mitglieder des Netzwerkes sich in der Lage fühlen, Posts in Text und Bild zu verfassen, die der Zielgruppe und der entwickelten Strategie entsprechen. Unterstützt wird das Projekt von Julia Haelke, Absolventin der PH Karlsruhe und der HFR: „Ich freue mich auf ein spannendes Projekt und darauf, die 28 Betriebe und die Menschen, die dahinterstehen kennenzulernen und auf dem Weg ins Social Media Marketing zu unterstützen. Ich hoffe, dass die Aufmerksamkeit unter Besuchern für diese schöne Region und die besonderen touristischen Angebote mithilfe dieses Projektes steigt“. Informationen zur Initiative „Landerleben Schwarzwald“ finden Sie unter www.landkreis-freudenstadt.de/Startseite/Freizeit/Landerleben.html

Screenshot des Online Kick-Off Gespräch für das Projekt „Instaland“ mit Monika Bachinger, Julia Haelke und Monika Krämer

Online Kick-Off Gespräch für das Projekt „Instaland“ mit Monika Bachinger, Julia Haelke und Monika Krämer (v.l.).

Projekt 2: Aufbau eines digitalen Wanderwegemanagements im Murgtal (Digihike)

Der Zweckverband „Im Tal der Murg“ und die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) starten gemeinsam das Projekt „Digihike“. Das bis Ende des Jahres laufende Projekt verfolgt das Ziel, die Erlebnisqualität für Wandernde im Murgtal zu steigern. Davon sollen sowohl Gäste als auch Mitarbeitende in den Gemeinden profitieren.

Im Rahmen des Projekts „Digihike“ wird ein digitales Wanderwegemanagement aufgebaut, um eine Grundlage für die Aufwertung der Wege und eine eventuelle spätere Zertifizierung zu schaffen: „Das Projekt ist eine tolle Sache für die Region. Durch das digitale Wegemanagement kann die Erlebnisqualität auf den Wegen besser organisiert und verbessert werden. Die lokale Wertschöpfung und unsere Wettbewerbsfähigkeit mit anderen Regionen werden dadurch gestärkt“, freut sich Patrick Schreib, Tourismusdirektor in Baiersbronn.

Im Rahmen des Projektes werden die vorhandenen Wege analysiert und deren Infrastruktur erfasst. Dafür wird die Projektmitarbeiterin Tamara Glasbrenner in den nächsten Wochen und Monaten im Murgtal unterwegs sein und, ausgerüstet mit GPS Gerät, Stift und Klemmbrett, die Wege begehen. „Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe. In meiner Freizeit gehe ich gerne wandern und schon im Studium hat mir die Arbeit mit Geografischen Informationssystemen viel Spaß gemacht. Da das Projekt diese beiden Aspekte miteinander kombiniert, hat es mich sofort angesprochen“, sagt die 27-Jährige Absolventin der HFR. Um das digitale Wegemanagement der beteiligten Kommunen nachhaltig zu sichern, erstellt Tamara Glasbrenner zudem ein Handbuch zu dessen Funktionsweise und führt im Laufe des Jahres Workshops für die Mitarbeitenden der Kommunen im Murgtal durch. „So können die Beteiligten vor Ort das System selbstständig aktuell halten, auch nach Ablauf des Projektes“, ist sich Frau Glasbrenner sicher. Informationen zum Murgtal finden Sie unter www.murgtal.org, die Homepage der Baiersbronn Touristik finden Sie unter www.baiersbronn.de.

Screenshot des Online Kick-Off Gespräch im Projekt „Digihike“ mit Patrick Schreib, Monika Bachinger (oben, v.l.), Tamara Glasbrenner und Françoise Geyer vom Zweckverband „Im Tal der Murg“

Online Kick-Off Gespräch im Projekt „Digihike“ mit Patrick Schreib, Monika Bachinger (oben, v.l.), Tamara Glasbrenner und Françoise Geyer vom Zweckverband „Im Tal der Murg“ (unten, v.l.)

Das „Brückenprogramm Touristik“ fördert die Vernetzung von Studierenden und Hochschulen mit der Touristikbranche in Baden-Württemberg. Für ca. 25 solcher Kooperationsprojekte stellt die Landesregierung 1 Million Euro bereit.