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Waldklimafonds fördert Verbundprojekt [TheForestCleanup]

Veröffentlicht am: 13. März 2020

Bildermosaik: unterschiedliche Plastikreste im Wald

Die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe/ Waldklimafonds fördert das Verbund-Forschungsvorhaben [TheForestCleanup] der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg: „Entwicklung innovativer Wuchshüllen aus NaWaRo & Konzepte zur Vermeidung von Plastikakkumulation im Wald“. Die kommenden drei Jahre ab dem 01.03.2020 werden daher mit Unterstützung des BMEL ganz im Zeichen der Globalen Nachhaltigkeitsziele der UN (Sustainable Development Goals, SDG) stehen, auch hier mit besonderem Fokus auf Ziel N° 15, „Life on Land“/ „Nachhaltige Waldbewirtschaftung“. 

Schwerpunkte des Verbundprojekts sind der Aufbau neuartiger Wuchshüllen sowie die Entwicklung von Konzepten zum Rückbau bisheriger konventioneller Wuchshüllen aus der Waldwirtschaft. Im Projekt kooperieren zwei wissenschaftliche Einrichtungen (Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, Hohenstein Institut für Textilinnovation gGmbH: www.hohenstein.com), drei Unternehmenspartner (Sachsenröder GmbH & Co. KG: https://sachsenroeder.com, TECNARO: www.tecnaro.de, Schoeller Technocell: www.felix-schoeller.com) und eine Innovationsagentur (BIOPRO Baden-Württemberg: www.bio-pro.de) sowie drei Landesforstbetriebe aus unterschiedlichen Naturräumen in Deutschland: Staatsbetrieb Sachsenforst, www.sbs.sachsen.de; Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen, www.wald-und-holz.nrw.de sowie Forst Baden-Württemberg, www.forstbw.de

Hintergrund und Details: Weltweit befindet sich der Einsatz von Plastik in der Umwelt in öffentlicher Kritik. Die Waldbewirtschaftung hat dabei aufgrund des durch sie langjährig entwickelten und fest verankerten Kreislaufgedankens ein originäres Interesse an der Entwicklung von Alternativen zu Plastik. Wuchshüllen und Wuchsgitter (meist aus PE, PP, HDPE, PVC) spielen dabei mit einer Neuausbringung im zweistelligen Millionenbereich in der Waldbewirtschaftung in Deutschland eine sehr bedeutsame Rolle, sowie auch durch ein Vielfaches an nicht wieder eingesammelten Wuchshüllen, die noch in den Wäldern stehen und nach ihrem Funktionsende bald abgebaut werden müssen. 

„Die Verwendung seltener Baumarten im Klimawandel, der Waldumbau in stabile Mischbestände und die kostengünstige Wiederbewaldung nach klimabedingten Sturmereignissen lassen weiterhin stark steigende Einsatzzahlen erwarten.“, schätzt Projektleiter Prof. Dr. Sebastian Hein ein. Das Vorhaben [TheForestCleanup] zielt daher auf den strategischen Auf- und Rückbau von Wuchshüllen: Im Projektteil „Aufbau“ werden innovative WH entwickelt mit den Eigenschaften: (1) hergestellt aus nachwachsenden (Holz-)Rohstoffen (Substitution), (2) unter Labor- und Waldbedingungen zertifiziert und vollständig biologisch abbaubar, (3) mindestens funktionsgleich zu bisherigen, konventionellen Wuchshüllen und (4) in der Ökobilanz besser. „Die ökobilanzielle Bewertung wird es möglich machen die unterschiedlichen Produktvarianten hinsichtlich ihrer Umweltwirkungen zu vergleichen, aber auch Optimierungspotentiale bereits im Entwicklungsprozess zu identifizieren“ erwartet Prof. Dr. Michael Rumberg. Im Projektteil „Rückbau“ werden technische und sozio-ökonomische Konzepte zur Entfernung alter Plastikwuchshüllen in deutschen Wäldern entwickelt. Zudem wird in bundesweiter Betrachtung das System Wuchshülle-Waldwirtschaft-Mensch analysiert: z.B. Bilanzierung von Verwendungszahlen, Entsorgung und Kosten, Kundenpräferenzen, öffentliche & forstbetrieblich-interne Kommunikationskonzepte, Recht, forstlicher Förderpraxis und Beschaffungswesen. Dabei werden forstliche Stakeholdern umfassend in den Innovations- und Diskussionsprozess integriert.

Kontakt:
Prof. Dr. Sebastian Hein (hein@dont-want-spam.hs-rottenburg.de) (Projektleitung)
Prof. Dr. Michael Rumberg (rumberg@dont-want-spam.hs-rottenburg.de) (Ökobilanzierung)
Yannic Graf (graf@dont-want-spam.hs-rottenburg.de) (Projektkoordinator)

Weitere Informationen zum Einsatz von Wuchshüllen in der Forstwirtschaft:

 

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