Zurück zur Übersicht

Urban Forestry – Stadtwald Sindelfingen immer im Fokus!

Veröffentlicht am: 11. November 2020

Gruppenfoto der Exkursionsteilnehmer auf einer Straße im Wald. Daneben steht ein geparktes Auto.

Die Exkursion des Masterstudiengangs Forstwirtschaft führte am 30.10.20 in den Stadtwald Sindelfingen. Im dicht besiedelten Ballungsgebiet müssen vielfältigste Ansprüche täglich unter einen Hut gebracht werden. Verantwortlich im Stadtwald ist dafür Revierleiter Markus Klas. Wie sieht sich ein Forstbetrieb im urbanen Bereich? Was macht eine „Urban Forestry“ aus?

"Der Forstbetrieb des Stadtwalds Sindelfingen ist Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger! Und unser Team engagiert sich jeden Tag für diesen Wald!"

Unterschiedliche Gruppen haben unterschiedliche Ansprüche an die Wälder, das sorgt oft für Konflikte. Am Beispiel des Pilotprojekts „Rad-Schnellweg“ konnte Markus Klas das eindrucksvoll erklären. Diskussionen über die Zukunft der Mobilität betreffen auch den Wald – wie kann z.B. Radfahren gefördert werden ohne Waldflächen zu zerstören? Eine Frage, die neben Förstern auch die wachsende Fahrrad-Lobby beschäftigt.

Die Autobahnen A8 und A81 sowie diverse Bundes- und Kreisstraßen rahmen den Stadtwald Sindelfingen ein – daraus folgt ein großer Aufwand für die Verkehrssicherung, das sind ca. 280 Hektar (!) reine Verkehrssicherungsfläche. Für diese Spezial-Tätigkeiten wurde mittlerweile eine zusätzliche Fachkraft eingestellt – die Revierleiter konnten diesen Service, welcher gesetzliche Anforderungen hinsichtlich der Kontrolle und Dokumentation beinhaltet, nicht mehr zusätzlich leisten.

Kommunikation mit den Waldbesuchenden ist das A und O“, sagt Klas, „das erfolgt informell bei der täglichen Arbeit im Wald und über die Pressestelle der Stadt Sindelfingen.“

Für die Stadt Sindelfingen ist der Wald zusätzlich wichtig für die Realisierung von städtischen Bauprojekten. Ohne die Waldflächen könnten kaum noch Ausgleichsmaßnahmen für die Generierung von Ökopunkten durchgeführt werden. Gezielte Aktionen für geschützte, seltene Arten, wie den Laubfrosch und Gelbbauchunke statt pauschaler Flächenstilllegung werden immer wichtiger und sind zukunftsweisend.

Die Bedeutung des Waldes wächst überproportional zum Bevölkerungswachstum in den Städten, verstärkt durch die Effekte der Corona-Regelungen wird es auch in Zukunft immer mehr Waldbesuchende geben – eine Herausforderung für alle Beteiligten. Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg bedankt sich bei Markus Klas und seinem Team für die eindrucksvolle Stadtwald-Exkursion.