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Hochschule zu Gast beim Bundespräsidenten

Veröffentlicht am: 07. Februar 2020

HFR stellt auf der Woche der Umwelt drei Forschungsprojekte vor

Logo: Woche der Umwelt

Bei der „Woche der Umwelt“ am 8. und 9. Juni 2020 im Park von Schloss Bellevue werden rund 190 Aussteller innovative Ideen und Projekte rund um die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit präsentieren. Unter ihnen ist auch die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR), die sich gegen 440 Mitbewerber durchsetzen konnte. Bei der Auswahl der Projekte kam es den Veranstaltern vor allem auf die Vielfalt neuer, umweltfreundlicher Technologien, Produkte, Dienstleistungen und Konzepte für eine verantwortungsvolle Gestaltung unserer Zukunft an. Die HFR konnte gleich mit allen eingereichten Projekten punkten:

    Kaffee-Ernte in Burundi: Die Ernte wird auf dem Kopf getragen

    Das erste Projekt befasst sich mit der Umgestaltung burundischer Kaffeeplantagen in multifunktionale Agroforstsysteme. Dies leistet wesentliche Beiträge zum Ressourcenschutz (Boden, Wasser, pflanzliche Rohstoffe), zum Klimaschutz (CO2-Speicherung) und über die Nutzung des Holzes zur Energiebereitstellung in einem sehr energiearmen Land. Parallel zu den naturwissenschaftlichen Aspekten werden gesellschaftliche Fragestellungen in der Umsetzung aufgegriffen und durch die wissenschaftliche Begleitforschung nachgewiesen. Burundi ist eines der ärmsten Länder der Erde mit einem sehr hohen Bevölkerungswachstum. Demzufolge ist die Ernährungssicherheit prekär. Durch Agroforstsysteme kann die Lebenssicherung der Kleinbauern signifikant verbessert werden.

    Blick auf eine Waldtestfläche mit neuartigen Werkstoffproben

    Im zweiten Projekt geht es um einen der größten Einsatzbereiche von Plastik im Wald, den Wuchshüllen, in denen junge Pflanzen vor hungrigen Wildtieren geschützt werden. Diese Hüllen werden aus Plastik hergestellt und stehen damit im Widerspruch zu den grundlegenden Gedanken der Waldwirtschaft: Kreislauf - Nachhaltigkeit – Naturnähe. Die Hochschule entwickelt zusammen mit ihren Projektpartnern Materialalternativen aus nachwachsendem Wald-Rohstoff, die im Wald nachgewiesen bio-abbaubar, ökobilanziell besser und mindestens funktionsgleich zu den bisherigen Produkten sind.

    Zwei Schafe laufen durch den Weinberg

    Im Projekt "Schafe im Weinbau" wird ein neues Doppelnutzungsmodell entwickelt, das eine Steigerung der Flächeneffizienz durch die Generierung zusätzlicher Produkte verspricht. Weil das Fraßverhalten der Schafe einen erheblichen Anteil der zeitaufwendigen Pflege der Rebkultur ablösen kann, können sie als vollwertige "Mitarbeiter" des Weinbaus angesehen werden. Schafe machen das händische Stammputzen der Rebstöcke überflüssig und bewerkstelligen die kostenintensive Freistellung der Traubenzone. Als „Rasenmäher“ können sie die Begleitwuchsregulation übernehmen und machen daher den Einsatz von Herbiziden überflüssig. Die Tiere sind Sympathieträger und eröffnen innovative Marketingoptionen. Eine solche Bewirtschaftungsumstellung kann bislang ruhende Ökosystemleistungen aktivieren, zumal viele Reben auf naturschutzfachlich hoch interessanten Flächen liegen.

    Ihre Fragen zu den Projektinhalten beantworten: