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Exkursion ins Allgäu: Wintertraum trotz Klimawandel

Veröffentlicht am: 27. Januar 2020

Kann man guten Gewissens überhaupt noch Skifahren? Hat Skifahren angesichts des Klimawandels noch Zukunft? Diese und ähnliche Fragen brachten 12 Studierende des Studiengangs Nachhaltiges Regionalmanagement im Rahmen einer Exkursion mit ins Oberallgäu.

Gruppenfoto mit den Teilnehmern am Gipfelkreuz mit Schneeschuhen

Dort trafen die Studierenden Vertreterinnen und Vertreter des Tourismus, des Natur- und Umweltschutzes und der Kommunalpolitik, und erfuhren, wie kontrovers, aber auch fundiert sich diese Akteure mit dem Skitourismus auseinandersetzen. Immer wieder stand als Beispiel für den, von Gegnern kritisierten Ausbau von Skigebieten das Riedberger Horn im Mittelpunkt. Hier findet das Birkhuhn eines seiner bedeutendsten Brutgebiete. Die Fläche liegt in der Schutzzone C des Alpenplans. Gleichwohl sollte eine „Skischaukel“ entstehen, um zwei benachbarte Skigebiete zu verbinden. Die Auseinandersetzung um die Investition spaltete die Region.

Wie wichtig dabei der unvoreingenommene, unparteiische Blick ist, lernten die Studierenden im Gespräch mit Max Löther vom Naturpark Nagelfluhkette. In der Diskussion um den individuellen Skitouren- und Schneeschuhsport zeigte sich, dass es weniger die seilbahngebundenen Abfahrtsläufer, sondern die individuellen Tourengeher sind, die Probleme für den Naturschutz generieren. Dass die Region Oberallgäu sich intensiv mit dem Folgen des Klimawandels auseinandersetzt, wurde im Gespräch mit Herrn Bernhard Joachim von der Allgäu GmbH deutlich. Die Studierenden erfuhren, dass bereits heute 60% der Ersteintritte der Nebelhornbahn von Winterwanderern gelöst werden. Der Urlaub im Winter ist insofern schon mitten im Wandel. Neben dem klassischen Skitourismus werden eine Vielzahl an weiteren Winteraktivitäten treten – beispielsweise auch das Übernachten in Iglus, von denen die Studierenden einige besuchen konnten.

Dies ergänzte Herr Maximilian Hillmeier, Tourismusdirektor in Bad Hindelang. Er zeigte auf, wie das mehrfach ausgezeichnete Ökomodell Bad Hindelang dazu beiträgt, Naturschutz und Tourismus in Einklang zu bringen. Dass dies ganz häufig auch am Willen der handelnden Akteure hängt, erfuhren die Studierenden nicht zuletzt auch im Gespräch mit Herrn Thomas Frey vom Bund Naturschutz Oberallgäu, der auf die aktuelle Diskussion um den Ausbau einer Liftanlage am Grünten und auf die Bedeutung der Regionalplanung verwies: im Grunde sei ein Gesamtkonzept notwendig, das alle Gemeinden einbindet und Investitionen in einen überörtlichen Kontext stellt. „Das waren sehr detaillierte Hintergrundinformationen und sehr ehrliche Standpunkte der Gesprächspartner“, so das Fazit der Studierenden „ wir haben uns sehr willkommen gefühlt – ein Dank ans Allgäu“.