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3 Pfeile – Projekt: Japan-Expertise nun durch Bundesministerium gefördert

Veröffentlicht am: 09. Januar 2020

Auszeichnung und Herausforderung zugleich: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft – auch zuständig für den Waldbereich – hat das Forschungsvorhaben der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg „Nachhaltige Waldsysteme für die Zukunft – Hochentwickelte Waldbewirtschaftung im Dialog Deutschland-Japan“ zur Förderung ausgewählt.

Logo: Gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Auszeichnung und Herausforderung zugleich: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft – auch zuständig für den Waldbereich – hat das Forschungsvorhaben der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg „Nachhaltige Waldsysteme für die Zukunft – Hochentwickelte Waldbewirtschaftung im Dialog Deutschland-Japan“ zur Förderung ausgewählt.

Die kommenden drei ½ Jahre ab dem 01.01.2020 werden daher mit umfangreicher Förderung des BMEL/ BLE ganz im Zeichen der Globalen Nachhaltigkeitsziele der UN (Sustainable Development Goals, SDG) stehen, mit besonderem Fokus auf Ziel N° 15, „Life on Land“, hier „Nachhaltige Waldbewirtschaftung“. Ähnlich wie Pfeile beim Bogenschießen werden drei Themen von gemeinsamem deutsch-japanischem Interesse ins Ziel genommen:

Schwerpunkt ist dabei als Ziel 1 der sogenannte naturnahe, nachhaltige Waldbau: Wie kann dieses Konzept an Herausforderungen im Klimawandel trotz unterschiedlicher Naturräume angepasst werden? Dabei stellt Japan einen anspruchsvollen Prüfstein für die in Deutschland entwickelten Konzepte der Z-Baum-Bewirtschaftung sowie für die Überführung gleichaltriger Reinbestände in naturnahe, strukturierte Mischbestände dar. Dazu werden in Japan entsprechende Versuchsflächen angelegt und durch die japanischen Partner dauerhaft beobachtet. Die dortigen Erfahrungen werden dann auch in die Optimierung dieser Konzepte in Deutschland einfließen. Von deutscher Seite möchte man aber zusätzlich auch an die frühen positiven Erfahrungen vom Anfang des 20. Jahrhunderts zum Wachstum wertvoller japanischer Baumarten in deutschen Versuchsgärten anknüpfen: Angesichts des im Klimawandel verstärkt auftretenden Eschentriebsterbens oder der Ahornrußrindenkrankheit sollte hier nichts ungeprüft bleiben, um gegebenenfalls auch mit fremdländischen Baumarten multifunktionale Wälder zu erhalten.

Von japanischer Seite wird der Austausch in den Themenbereichen Nachhaltiges Wildtiermanagement (Ziel 2) und Nachhaltige Umweltbildung/ Waldpädagogik (Ziel 3) vorangetrieben. Bei der allgemeinverständlichen Vermittlung von Waldwissen für den Zugang zum Wald und für das Verständnis der Zusammenhänge von Mensch und Natur gilt Deutschland als vorbildlich: Wie kann zum Beispiel ein Zertifikat zur Umwelt- und Waldbildung auf die spezifischen japanischen Verhältnisse übertragen und angepasst werden? Wie könnten ein dortiges Curriculum und sein didaktischer Rahmen gestaltet werden?

„Diese drei thematischen Pfeile werden wir intensiv mit unterschiedlichen Formen des Dialogs flankieren“, kündigen der Projektleiter, Prof. Dr. Sebastian Hein, und Diplom-Regionalwissenschaftler Japan Christoph End von der Hochschule für Forstwirtschaft an: „Workshops, Weiterbildungen und auch Austausch auf der Führungsebene deutscher und japanischer Forstbetriebe werden vertiefen, was wir in nun schon über 10 Jahren an forstlichem Austausch mit Japan grundgelegt haben.“ Und beide haben dabei die nächste Vision im Blick: „Zwei weitere Pfeile sollten aber im deutsch-japanischen Waldaustausch nicht fehlen: Das Lernen von Japan in der dort weit entwickelten <Medizinischen Waldtherapie> und in der international renommierten <Holzbauarchitektur>. Vielleicht wird ein waldreiches Bundesland, wie zum Beispiel Baden-Württemberg, bald die Japan-Expertise aus Rottenburg nutzen und mit zwei weiteren Pfeilen ins Schwarze treffen?“

  • Link zur Stellenausschreibung

Kontakt:

Prof. Dr. Sebastian Hein (hein@dont-want-spam.hs-rottenburg.de)

Christoph End (end@dont-want-spam.hs-rottenburg.de)