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Elektrofahrzeuge besuchen die HFR

Veröffentlicht am: 09. September 2019

Am Sonntag, 08.09.2019, besuchten rund 50 Elektromobil-Fahrer mit ihren Fahrzeugen die Hochschule Rottenburg.

E-Autos stehen vor dem Laborgebäude der HFR nebeneinander

Die Hochschule war das Ziel einer Rundfahrt ausgehend vom Electrify BW Treffen, das vom 06.09.2019 bis 08.09.2019 in Horb stattfand. Prof. Dr. Dr. h.c. Kaiser, Rektor der Hochschule, führte die Teilnehmenden durch die Laborgebäude. Die Teilnehmenden setzen sich auch privat sehr stark mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Daher stieß der Schwerpunkt der nachhaltigen Holzverwertung und -verwendung der Hochschule auf besonderes Interesse.

Nach der Führung kam es zu einer spannenden Diskussion, wie Elektrofahrzeuge mittelfristig unser Energiesystem unterstützen können. Prof. Dr. Veith führte aus, dass private PKW durchschnittlich nur maximal rund eine Stunde pro Tag unterwegs sind. Anders ausgedrückt könnten private Elektrofahrzeuge 23 Stunden am Stromnetz als verteilte virtuelle Speicher genutzt werden. Die Teilnehmenden diskutierten, wie dieses sogenannte Vehicle to Grid den Ausstieg aus der Kernenergie und der Kohle bis 2022 bzw. 2038 befördern könnte. Sie brachten umfassende Beispiele aus eigener Erfahrung ein, dass Elektrofahrzeuge dem Energiesystem dienen können und wie sie selbst ihre Fahrzeuge laden.

Zentrale Voraussetzung für die Nutzung der verbauten Speicher zu anderen Zwecken als Energiebereitstellung für den Fahrzeugantrieb sind gesetzliche Rahmenbedingungen, die dies ermöglichen. Die technische Möglichkeit des gesteuerten Entladens am Netz besteht bereits, wie Prof. Veith ausführte. Erst durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Automobilindustrie, Anbietern von Ladesäulen und Energieunternehmen können notwendige Geschäftsmodelle entwickelt und umgesetzt werden.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass der Ausstieg aus fossilen Energieträgern nur durch eine Kombination aus Erneuerbaren Energien wie PV und Wind und dezentrale Speicher gelingen kann. In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass die Chancen und Möglichkeiten in Europa für den regenerativen Umbau länderübergreifend gemeinsam genutzt werden sollten: Wasserspeicher als größte natürliche Energiespeicher im Norden und in den Alpen, küstennahe Windverfügbarkeit, PV im Süden und Biomasse in ganz Europa. Gleichzeitig müsse die regionale Wirtschaft als Verbraucher mit eingebunden und so auch regionale Potenziale der verbrauchsnahen Erzeugung genutzt werden. Dadurch werden zukünftig sogenannte regionale Energiezellen europaweit kooperieren können.

Es ist angedacht, die Diskussion beim nächsten eMobil-Treffen in Horb fortzuführen.