„Kooperative Promotionsvorhaben im Rahmen des Brigitte-Schlieben-Lange Programms“
Veröffentlicht am: 12. Februar 2016
Mit dem aktuellen Brigitte-Schlieben-Lange Programm werden erstmals auch Promotionsvorhaben von Wissenschaftlerinnen mit Kind(ern) an einer HAW gefördert. Die Stipendiatinnen sind seit einem halben Jahr an einer HAW beschäftigt und forschen im Verbund mit einer Universität bzw. Pädagogischen Hochschule.
Das Brigitte-Schlieben-Lange Programms ist ein Projekt des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft-Forschung und Kunst. Ziel des Programms ist es, Nachwuchswissenschaftlerinnen und –künstlerinnen mit Kind(ern) bei der Qualifizierung für eine Professur zu unterstützen. Zu den Berufungsvoraussetzungen für eine HAW- Professur gehören sowohl Berufserfahrung, auch außerhalb der Hochschule, als auch eine wissenschaftliche Qualifikation, in der Regel mindestens eine Promotion. Im Rahmen der dritten Ausschreibung des Brigitte-Schlieben-Lange-Programms wurden 28 Bewerberinnen im März 2015 eine Förderung zugesagt. Während der Schwerpunkt des Programms auf der Förderung von Post-Doc-Phasen von Wissenschaftlerinnen liegt, entfallen vier Förderungen auch auf berufsbegleitende Promotionsvorhaben von Akademikerinnen auf dem Weg zu einer Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (Förderlinie III). Zwei dieser Vorhaben werden erstmals in Form einer kooperativen Promotion durchgeführt.
Mit ihrem Promotionsthema bewegt sich Maren Haag an der Schnittstelle von Informationstechnik, Psychologie und Soziologie. An der Hochschule Heilbronn untersucht sie in Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg, inwiefern die Praktiken und Methoden in der Softwareentwicklung bei der Vergeschlechtlichung von Softwareprodukten eine Rolle spielen. Dabei sollen mögliche Hürden, die durch homogene Teams und Fachkultur den Zugang zu Software beeinflussen, identifiziert werden.
Sonja Sälzle arbeitet an der Hochschule Biberach am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung. Die Hochschule Biberach hat den Förderantrag gestellt. Das Promotionsthema Thema von Frau Sälzle ist im Bereich der Erwachsenenbildung angesiedelt. Daher wird die Promotion von der Pädagogischen Hochschule Freiburg in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Freiburg betreut. An letztgenannter hatte Frau Sälzle ihr Diplom-Studium im Bereich der Sozialen Arbeit absolviert. Die Fragestellung ihres Forschungsvorhabens bezieht sich auf den Diskurs des Lebenslangen Lernens. Vor dem Hintergrund, dass betriebliches Lernen eine immer größere Rolle spielt, untersucht Frau Sälzle, welche Kompetenzen Führungskräfte benötigen, um Lernprozesse ihrer Beschäftigten zu fördern.
Beide Wissenschaftlerinnen haben als berufliches Ziel eine Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften. Berufserfahrung, auch außerhalb der Hochschule, können sie bereits vorweisen. Mit dem durch das Brigitte-Schlieben-Lange Programm geförderten Promotionsvorhaben verfolgen sie zwei Ziele. Zum einen wollen sie auch ihr außerhalb einer Universität erworbenes Fachwissen in die wissenschaftliche Arbeit einbringen. Zum anderen ist die Promotion ein wesentlicher Baustein der formalen Berufungsvoraussetzungen für eine HAW-Professur.
Aktuell liegt der Frauenanteil bei den HAW-Professuren in Baden-Württemberg bei 17 %, an den Universitäten bei 18,2%.
Gerade für Akademikerinnen, die eine Professur an einer HAW oder der DHBW anstreben, bietet die Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten (LaKof BW) eine Fülle an Informations- und Unterstützungsangeboten. Dazu gehören auch Seminare und Workshops, die berufstätigen Akademikerinnen den Weg zur (berufsbegleitenden) Promotion aufzeigen.
<link http: www.lakof-bw.de>www.lakof-bw.de