Referent: Dr. Carola Paul / TU München

Zur Zeit verhandeln auf der Klimakonferenz COP 23 in Bonn rund 20.000 Politiker und Fachleute (wieder einmal) darüber, wie auf die dramatischen, anthropogen bedingten Veränderungen des Weltklimas reagiert werden soll. Schon jetzt ist klar, auch in Bonn wird es zu keinen nennenswerten Beschlüssen kommen. Jeder Staat hat Angst, dass wenn er Zugeständnisse macht, dies ev. die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit beeinträchtigen könnte. So wollten gerade mehrere Bundesländer die Bundesregierung dazu zwingen, gegen die EU zu klagen, welche strengere Grenzwerte für Quecksilber, Stickoxid und Feinstaub beschlossen hat, die vor allem die Verstromung von Kohle betreffen.

Vermutlich wird sich das Klima – auch in Baden-Württemberg - schneller und drastischer verändern als noch manche Modelle simulieren. Bäume, die jetzt bei uns, z. B. im Rheintal zu wachsen beginnen / gepflanzt werden, müssen sich ev. in 50 Jahren Bedingungen stellen, die denen von Rom entsprechen. Diese absehbaren Entwicklungen sind für die Forstwirtschaft, die von langfristigen Entscheidungen geprägt ist, eine enorme Herausforderung. Das betrifft konkret schon jetzt die Baumartenauswahl. Studien zu Klimadaten, Artverbreitung und Mortalität führen alle zur Notwendigkeit von Anpassungsstrategien. Nicht nur, um stabile Wälder zu erhalten, sondern auch, um die ökonomischen Interessen der Waldbesitzer zu wahren.

Donnerstag, 16. November 2017 um 18 Uhr s.t. in der Aula der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg