Zurück zur Übersicht

„Die Vögelein schweigen im Walde, warte nur balde…“

Veröffentlicht am: 19. Dezember 2017

Die Masterstudierenden der Forstwirtschaft läuteten mit einer gelungenen Auftaktsitzung am 01.12.2017 die Diskussionsphase im ersten Interdisziplinären Praxisprojekt ein.

Vor dem realen Hintergrund der Stadt Meßstetten auf der Schwäbischen Alb nehmen die Studierenden an einem fiktiven Planspiel teil, in dessen Verlauf Gegner, Befürworter und neutrale Konfliktparteien an einem „Runden Tisch“ um die mögliche Ausweisung eines Bestattungswaldes ringen.

Die Wünsche, Vorbehalte und Erwartungen der Parteien werden im Verlauf des Planspiels durch die Studierenden repräsentiert. Sie sind abwechselnd für die Sitzungsleitung, die Dokumentation des Fortschritts und das Informieren der Öffentlichkeit verantwortlich. Für die Verhandlungsführung nehmen sie sich reale Konfliktszenarien und deren Lösungsstrategien zum Vorbild.

Bei der Auftaktveranstaltung wurden die Studierenden durch den – echten - Bürgermeister der Stadt Meßstetten, Herrn Frank Schroft, begrüßt und mit der raumordnerischen, demographischen und kulturellen Situation seiner Stadt vertraut gemacht. Die Mitarbeiter der Unteren Forstbehörde beim Zollernalbkreis rundeten die Einführung mit Fachvorträgen zu Standortsverhältnissen, Baumartenverteilung und zur forstlichen Planung ab. Während einer Rundfahrt durch das Gemeindegebiet konnten die Studierenden sich selbst ein Bild von Wald, Landschaft und Siedlungsstruktur machen.

Die fiktive Ausgangssituation für das Planspiel ist angereichert mit Konflikten. Die Stadt bietet die Bühne und Kulisse für das Planspiel, das nun bis zum Ende des Wintersemesters stattfinden wird. Dazu fand gleich die konstituierende Sitzung des „Runden Tischs“ statt, bei der die Studierenden die Regeln der Gesprächsführung vereinbarten und die nächste Sitzung vorbereiteten. Die Aufnahme der Arbeit wurde in einer Pressemitteilung verkündet.

In den folgenden Wochen werden regelmäßig Sitzungen stattfinden. So planen die Studierenden zunächst eine Expertenanhörung zu den strittigen Fragen. Bei der abschließenden Runde am 23.01.2018 wird sich zeigen, ob zum Vorhaben ein Interessenausgleich erreicht werden konnte.

Obwohl derzeit in der Stadt Meßstetten kein Bestattungswald konkret in Planung ist, wird der Diskussionsprozess von der Stadt mit großem Interesse verfolgt.

Anmerkung: Die Ausbildung an der HFR wird von Studierenden und Arbeitgebern insbesondere wegen des hohen Praxisbezugs geschätzt. Die zwei Praxisprojekte im zweiten und dritten Semester des Masterstudiengangs Forstwirtschaft sind Schlüsselelemente dieses Praxisbezugs, mit denen die Studierenden gezielt an die Lösung von Problemen im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld der modernen Forstwirtschaft herangeführt werden sollen.