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Der Wald und seine Dienstleistungen: Das Oberallmig Klimaschutzprojekt der OAK Schwyz

Veröffentlicht am: 19. Juli 2017

Am 26.06.2017 war das 1. Semester des Masterstudiengangs Forstwirtschaft im Rahmen der Lehrveranstaltungen „Klimawandel“ und „Umweltinformationsinstrumente“ bei Herrn Prof. Rumberg zu Gast bei der Oberallmeindkorporation (OAK) Schwyz in der Schweiz. Begleitet wurde der Studiengang auch von Herrn Schmidtke, dem Geschäftsführer der SILVACONSULT AG, Winterthur.

Als eine der ältesten und größten, nichtstaatlichen Korporationen der Schweiz, gewährte uns die OAK Schwyz einen Einblick in ihre Organisation. Vor Ort erklärte Felix Lüscher, der Bereichsleiter Wald, wie die OAK Schwyz aufgebaut ist, mit welchen Herausforderungen der Betrieb in den letzten Jahren konfrontiert wurde und wie sich im Zuge von Problemlösungen neue Geschäftsfelder aufgetan haben.

Anstoß für das Klimaschutzprojekt war neben der Idee der Bewertung der Waldfunktionen der Beitrag, den der Wald als CO2-Senke zum Klimaschutz beitragen kann, enorm. Aus diesem Grund hat die OAK Schwyz in Zusammenarbeit mit der SILVACONSULT AG das Klimaschutzprojekt durchgesetzt. Ziel des Projektes ist es, nachweislich Holzvorräte aufzubauen, wodurch mehr CO2 im Wald dauerhaft gespeichert wird. Auf diese Weise werden CO2-Zertifikate „produziert“, die anschließend verkauft werden können. Die OAK Schwyz zeigt mit dem Erfolg des Projektes, wie die Bewirtschaftung des Waldes durch neue Geschäftsfelder wirtschaftlicher gemacht werden kann und zudem noch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.

Bei einem Waldbegang am Nachmittag wurde den Studierenden dann eindrücklich vermittelt, welch hohen Stellenwert die Schutzwaldfunktion einnimmt. An den steil abfallenden Hängen rund um das besiedelte Tal kann es zu Steinschlägen, Lawinenabgängen und Erosion kommen. Der Wald schützt die Gemeinden und deren Einwohner vor diesen Naturgefahren. Zur Aufrechterhaltung dieser Schutzfunktionen ist eine Bewirtschaftung, auch wenn sie aufgrund der erschwerten Bedingungen defizitär ist, deshalb unumgänglich. Die Tatsache, dass der Wald nicht nur wirtschaftliche Funktionen, sondern auch unwirtschaftliche Schutzfunktionen erfüllt, führte u. a. zu der Überlegung, die sogenannten Ökosystemleistungen des Waldes zu erfassen und monetär zu bewerten.

Herrn Lüscher ist es an diesem Tag gelungen, den Studierenden die unterschiedlichen Funktionen des Waldes vor Augen zu führen und eine Vermarktungsform für die Ökosystemdienstleistung Klimaschutz aufzuzeigen.