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Neues Lehrformat „Blended Intensive Program“: M.Sc Forst-Studierende in Kraukau

Veröffentlicht am: 18. Juni 2025

In der Woche vom 19. bis 23. Mai 2025 nahmen drei M.Sc. Forst - Studierende der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg am Blended Intensive Program (BIP) an der Universität Rolniczy in Krakau/ Polen teil.

Das neue und sehr beliebte internationale ERASMUS-Austauschformat stand mit dem Thema „Waldbiodiversität“ eine top-aktuelle Gelegenheit, sich mit Studierenden und Lehrenden aus ganz Europa fachlich und kulturell auszutauschen:

Rund 30 Studierende und 14 Professor*innen aus 10 EU-Ländern (Finnland, Rumänien, Serbien, Niederlanden, Spanien, Polen, Deutschland, Griechenland, Lettland und Litauen) hatten sich in der Woche zusammengefunden. Zur intensiveren Vorbereitung liefen virtuelle Meetings ab, bei denen auch Prof. Dr. Steffi Heinrichs von der HFR ihre aktuellen Forschungsergebnisse zum Thema vorstellen konnte. 

Das Besondere an Austauschformat BIP ist, dass Studierende verschiedener Fachrichtungen aus europäischen Ländern zusammenkommen, um interdisziplinär und international ein je frei wählbares Thema zu erörtern: diesmal zum oben genannten Thema aus vielerlei Perspektive: von Waldbewirtschaftung über NGO-Management, Umweltrecht bis hin zu Umweltwissenschaften.

Montag – Auftakt mit Theorie und Teamfindung: Der erste Tag begann mit einer Begrüßung durch Prof. Dr. Maciej Pach, gefolgt von zwei spannenden Fachvorträgen: Prof. Jerzy Szwagrzyk sprach über die Biodiversität in Polen, und Prof. Anna Gazda beleuchtete die Herausforderungen durch invasive Arten.

Anschließend stellten die einzelnen Ländergruppen die nationale Biodiversitätsstrategie ihres jeweiligen Heimatlandes vor – darunter auch Deutschland, vertreten durch die „Rottenburger Delegation“. Aus Deutschland waren neben Studierenden der HFR auch Teilnehmer*innen von der Hochschule Trier vom Umwelt-Campus Birkenfeld vertreten. So erhielten die übrigen Teilnehmenden Einblicke in die deutsche Biodiversitätsstrategie – insbesondere im Schwerpunkt Wald und Umweltrecht.

Danach sollten alle Teilnehmenden in internationalen Gruppen Präsentationen zu Themen wie „Soziale Wälder“, „Wassermanagement im Wald“ oder „Alternative Baumarten“ im Zusammenhang mit Biodiversität erarbeiten – illustriert mit Beispielen aus dem eigenen Land.

Dienstag – Erste Exkursion: Biodiversität im Nationalpark erleben: Am Dienstag fand die erste von mehreren Exkursionen statt. Ziel war der Nationalpark Piwniczna Forest, wo sowohl bewirtschaftete als auch unbewirtschaftete Waldbestände vorgestellt wurden. Besonders eindrucksvoll waren die buchenreichen Wälder, die interessante Einblicke in polnische Waldverhältnisse gaben und viele Vergleiche zu heimischen Wäldern zuließen.

Mittwoch – Vorträge und Projektarbeit: Zurück im Hörsaal der Universität folgten die Studierenden Vorträgen von Professor*innen aus Finnland und Lettland, die internationale Perspektiven auf Biodiversitätsfragen eröffneten. Der Nachmittag stand wieder im Zeichen der Gruppenarbeit – es wurde intensiv recherchiert, diskutiert und an den Präsentationen gefeilt.

Donnerstag – Zweite Exkursion: Artenvielfalt im Ojcowski Nationalpark: Die zweite Exkursion führte in den Ojcowski Nationalpark. Dort erhielten die Teilnehmenden zunächst einen Überblick über das Management von Wiesen und Wäldern sowie über Maßnahmen zur Eindämmung invasiver Arten. Auch Konflikte mit angrenzenden privaten Flächen, die touristisch genutzt werden, wurden thematisiert. Vor Ort konnten die Studierenden vielfältige Praxisbeispiele erleben – darunter Waldbewirtschaftung mit Schafen und Ziegen sowie der Schutz verschiedener Fledermausarten.

Freitag – Abschlusspräsentationen und gemeinsames Essen: Am letzten Tag stellten alle Gruppen ihre Ergebnisse in einer gemeinsamen Abschlusspräsentation vor. Die Vielfalt der Ansätze und Perspektiven zeigte, wie unterschiedlich Biodiversität gedacht und gestaltet werden kann. Am Abend klang die Woche bei einem gemeinsamen Abendessen auf dem Uni-Campus in entspannter Atmosphäre aus – mit vielen neuen Kontakten, Eindrücken und Ideen im Gepäck.

Fazit: Die Exkursion nach Polen war für uns nicht nur fachlich bereichernd, sondern auch eine tolle Gelegenheit, neue Menschen, Sichtweisen und Arbeitsweisen kennenzulernen. Wir danken dem International Office der Hochschule herzlich für die Möglichkeit zur Teilnahme: „BIP – ein echtes Highlight im Studium!“

 

Text + Fotos: Anika Gaus, cand. M.Sc. Forst, Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg