Jahrestagung der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft in Tübingen
Veröffentlicht am: 01. Oktober 2025

Unter dem Motto #GesundeBödenKlimaschutz trafen sich vom 13. bis 18. September 2025 mehr als 600 Forschende und Praktikerinnen an der Universität Tübingen zur Jahrestagung der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG). Rund 300 Vorträge, 17 Exkursionen und über 200 Posterbeiträge boten ein umfassendes Forum für die Diskussion aktueller Forschungsergebnisse zur Bedeutung von Böden im Klimaschutz aber auch zu praktischen bodenkundlichen Themen. Zahlreiche internationale Beiträge und interdisziplinäre Sessions unterstrichen die Dringlichkeit, Böden stärker in Klima- und Landnutzungsstrategien zu integrieren.
Auch die HFR war mit Exkursionsbeiträgen vertreten. Unter dem Titel „Bäume im Stress – Wie sehen die Wälder der Zukunft aus?“ führte die Teilnehmenden zu Bodenprofilen in den Lehrwald Rammert, ins Albvorland bei Hechingen sowie auf die Albhochfläche beim Dreifürstenstein. Im Fokus standen Entstehungsgeschichte der Böden, die von Professor Jürgen Schäffer vorgestellt wurden, sowie waldwachstumskundliche Untersuchungen, die die Reaktion von Bäumen auf Stressfaktoren wie künftig häufiger auftretende Trockenperioden analysieren. Professor Göran Spangenberg (FH Erfurt) präsentierte hierzu Ergebnisse seiner Jahrringanalysen an Douglasien und Fichten, die er im Rahmen seiner Dissertation im Lehrwald der Hochschule durchgeführt hatte. Zudem erhielten die Exkursionsteilnehmenden Einblicke in die eingesetzten Geländemessverfahren. Im Anschluss führte die Exkursion ins Albvorland und auf die Albhochfläche. Dort stellten Professor Sebastian Hein und Stephan Ehekircher (HFR) das Untersuchungsdesign sowie erste Ergebnisse des Verbundprojekts „Drytrees“ gefördert durch die Baden-Württemberg Stiftung vor, das derzeit gemeinsam mit der Universität Tübingen bearbeitet wird.
Obwohl die vorgestellten Waldbestände nach Auffassung der Teilnehmenden noch sehr vital erscheinen, zeigen die vorgestellten Daten, dass die kumulative Wirkung mehrerer Jahre mit ausgeprägter Sommertrockenheit und geringer Wasserverfügbarkeit zunehmend auch bislang weniger gefährdete Standorte gefährdet sind.
In seinen Abschlussworten unterstrich der Altpräsident der DBG, Professor Karl Heinz Feger von der TU in Dresden, dass nur integrative, fächerübergreifende Forschung die komplexen Wechselwirkungen zwischen Klimawandelfolgen, Bodeneigenschaften und Baumwachstum ausreichend beleuchten kann.
Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Schäffer (schaeffer@), Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg hs-rottenburg.de
- Weitere Informationen zur Tagung finden sich auf der Tagungshomepage
- Der Exkursionsführer steht dort zum Download als PDF-Datei zur Verfügung((S.63-81)