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Junge Menschen interpretieren ein altes Medium neu

Veröffentlicht am: 19. April 2018

Großes Interesse am Ideenwettbewerb iCANVAS in Rottenburg

Die Stadt, der Handels- und Gewerbeverein (HGV) und die Hochschule Rottenburg haben im Herbst des vergangenen Jahres einen gemeinsamen Wettbewerb ausgeschrieben, der zum Ziel hatte, kreative Informationsmedien zu erfinden, mit denen die Hochschule, die Stadt, der Einzelhandel und andere Veranstalter Bürgerinnen und Bürger – quasi im Vorbeilaufen über ihre Aktivitäten informieren können. Jetzt befasst sich eine gemeinsame Jury mit den eingegangenen Vorschlägen. Die Preisverleihung soll im Juni stattfinden.

Mehr als 25 Ideen von Schülerinnen und Schülern sowie von Studierenden aus zwei Hochschulen des Landes sind bei Christina Gsell, der Betriebsleiterin der WTG Rottenburg in den vergangenen Wochen eingegangen. Dabei handelte es sich teilweise um detaillierte Projektausarbeitungen mit ganz konkreten Hinweisen für deren Umsetzung und in fast allen Fällen um aufwendig und liebevoll erarbeitete Modelle (ca. im Maßstab 1:15).

„Mein Büro füllte sich von Tag zu Tag mehr“, freut sich Christina Gsell, „und ich hatte so als Erste Gelegenheit, die tollen Ideen buchstäblich nebeneinander zu stellen und zu vergleichen.“

Genau das wird in den nächsten Tagen die Aufgabe einer gemeinsamen Jury mit Mitgliedern aus der Stadtverwaltung, des HGV und der Hochschule sein. Obwohl der Wettbewerb mit 1.500,- Euro für den ersten Preis durchaus attraktiv dotiert ist, sind die Initiatoren von dieser Resonanz doch positiv überrascht.

„Dass sich so viele junge Menschen mit der Fragestellung auseinandersetzen, wie die frühere Funktion einer Litfaßsäule heute interpretiert und umgesetzt werden kann, ist großartig!“, freut sich HGV-Vorstand Jochen Friedrich.

Die eingereichten Ideen „spielen“ mit der Form, mit der Technik, dem Material und mit der Funktionalität. So reicht das Spektrum von kreativen Plakatwänden bis zu elektronischen Medien, vom Holz bis zu Faschinen, die mit Steinen befüllt werden, von großflächigen Informationen bis hin zu „Gucklöchern“ und manche der Vorschläge laden in einer Zeit immer schnellere Informationsaufnahmen durch die Integration bequemer Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein – ein Angebot zur „Entschleunigung im Alltag“.

„Schön finde ich auch, dass es Modelle gibt, die Formen und Farben verwenden, die einfach zu Rottenburg gehören“, stellt Rektor Bastian Kaiser fest, „da findet sich das Rot der Stadt und das Grün der Hochschule wieder, die Form des Neckarbogens oder das Dreieck des Hochschul-Logos.“

Die Mitglieder der teilnehmenden Arbeitsgruppen haben sich bei der Erarbeitung Ihrer Ideen viele Gedanken gemacht. Genau diese Aufgabe kommt nun auf die Jury zu, die sich jedoch sicher ist, aus den vielen guten Vorschlägen die besten herauszufinden. Ein wichtiges Kriterium dafür wird die Umsetzbarkeit sein, denn der Gewinnervorschlag soll in der Stadt und auf dem Campus der Hochschule tatsächlich gebaut und erprobt werden.

Ein erfreuliches Zwischenergebnis ist jedoch schon erreicht: Junge Menschen aus und in Rottenburg haben sich mit ihrer Stadt, der Hochschule Rottenburg und den vielfältigen Angeboten befasst, die man hier bewerben könnte. Damit haben sie die Innenstadt und den Schadenweilerhof gedanklich schon viel näher zusammengebracht.