Werkstattgespräch Waldpolitik - Waldbewirtschaftung
Veröffentlicht am: 29. Januar 2025
Bei einem Werkstattgespräch im Kurs Wald- und Umweltpolitik diskutierten Fee Brauwers, Referentin beim HDH (Hauptverband der deutschen Holzindustrie), und Elmar Seizinger, Leiter Wald bei FSC Deutschland, mit den Studierenden im Master-Studiengang Forstwirtschaft an der HFR über wichtige Themen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung.

Foto: Nach erfolgreicher Werkstattarbeit – die Diskussionsteilnehmer vor dem Torbogen des Schadenweiler Hofs. Elmar Seizinger (FSC), links, und Fee Brauwers (HDH), rechts, rahmen die Studierenden aus dem Studiengang Master Forstwirtschaft ein.
In ihren Impulsreferaten stellten beide Referenten sich selbst, ihre Organisationen und deren wesentlichen Aufgaben vor. Gleichzeitig gingen Sie auf heutige und zukünftige Schwerpunkte der Wald- und Umweltpolitik ein.
F Brauwers machte aus ihrer Überzeugung kein Hehl, dass Holz ein unverzichtbarer, enorm wichtiger Rohstoff im Kampf gegen den Klimawandel ist: heimisch, naturnah erzeugt, ständig nachwachsend und Kohlenstoff speichernd, mit enormem Potential z.B. im Bauwesen. So ist eine Verdoppelung der Holzbauquote in Deutschland bereits mit dem Einsatz von 4 Mio m³ Rohholz/Jahr möglich.
E Seizinger unterstrich die positiven Auswirkungen der Zertifizierung auf die Qualität der Waldbewirtschaftung, die Sicherung der Herkunft von Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft im Zuge einer Chain of Custody und die Berücksichtigung vielfältiger Ansprüche an den Wald, z.B. durch Partizipation. Er ging auch auf die Unterschiede der Zertifizierung nach FSC in verschiedenen Ländern ein und begründete diese mit den unterschiedlichen Ausgangsniveaus, bei denen die Zertifizierung beginnt.
Schwerpunkt der lebendigen Diskussion waren Themen wie heimische und (noch) nicht heimische Baumarten, Biotop- und Totholz sowie Stilllegungsflächen, Chancen und Grenzen der Holzverwendung, insbesondere im Bauwesen, und Regeln für eine gute Waldnutzung. Beide Referenten sahen auch die Notwendigkeit, das Problem von Wildschäden durch überhöhte Schalenwildbestände deutschlandweit in den Griff zu bekommen, um die Investitionen in neue, vielfältige und resiliente Waldbestände zu sichern.
Fazit des Werkstattgesprächs: auch wenn zu manchen Themen unterschiedliche Positionen gibt, ist es wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben, Argumente auszutauschen und gemeinsam für einen zukunftsfähigen Wald zu streiten.