Zurück zur Übersicht

"Wirklich oben bist du nie – Reinhard Karl"

Veröffentlicht am: 13. April 2022

Dokumentarfilm von Harald Weiß, unserem Lehrbeauftragten der Film AG an der HFR

Ein Sportkletterer hängt am Fels im Seil und schaut in die Kamera

1978 besteigen Reinhold Messner und Peter Habeler den Mount Everest ohne Flaschensauerstoff. Nur wenige Tage später erreicht der Heidelberger Reinhard Karl als erster Deutscher den höchsten Berg der Welt und wird zum prominentesten deutschen Bergsteiger. Aber Reinhard Karl ist nicht nur Bergsteiger, er ist auch Fotograf, Autor, Sportkletterer; er findet eine neue, freie, ungeschönte Sprache für die unheldenhaften Seiten des Bergsteigens, entwickelt in seinen Bildern einen neuen Blick auf die Berge. 1977 entgrenzt er die bis dahin beim Grad VI endende Schwierigkeitsskala. Sein Leben ist eine Auf- und Ausstiegsgeschichte, eine Suche nach Freiheit von der Fremdbestimmung, eine Suche nach dem eigenen Ich. Im Klettern und Bergsteigen findet er den Weg zum Ziel seiner Suche. Als er 1982 als erster Deutscher auf dem Gipfel des Fitz Roy steht, schreibt er: „Ich habe mein Ich auf den höchsten Punkt gebracht, und dort lege ich es zurück, das Ich, das ich sein will.“ Wenige Monate später wird Reinhard Karl in der Cho Oyu Südwand von einer Eislawine erschlagen.

Freunde und Weggefährten (Reinhold Messner, Bernd Arnold, Oswald Oelz, Bernd Kullmann, Sepp Gschwendtner, …) erzählen über ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Reinhard Karl, seine eigenen Bildern und Texten zeigen die Innenperspektive Reinhard Karls; Ausschnitten aus Fernsehproduktionen der 1970er und 1980er Jahre ergänzen dieses facettenreiche biographische Filmbild.

Der Dokumentarfilm wird am Freitag, 29.04.2022 -17.30 Uhr im Kino Museum Tübingen aufgeführt.