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Nachruf - Prof. Günther Gutschick (*21.09.1935 †18.03.2022)

Veröffentlicht am: 22. März 2022

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Prof. Günther Gutschick. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei seiner Frau und seiner Familie.

Bis zum Eintritt in den Ruhestand am 01.03.1998 war Günther Gutschick Professor unserer Hochschule. Er wurde 1935 in Reichstad im Sudentenland, dem heutigen Zákupy (Tschechische Republik) geboren. Mit der Berufung seines Vaters, Forstdirektor Dr. Viktor Gutschick, zum Leiter der Forstschule am Schadenweilerhof kam Günther Gutschick erstmals nach Rottenburg am Neckar. Von 1956 bis 1961 studierte er in Freiburg und München Forstwissenschaften, woran sich zunächst eine klassische Karriere als Forstbeamter in der Staatlichen Forstverwaltung Baden-Württemberg anschloss. Doch bereits 1968 zog es ihn für drei Jahre in die forstliche Entwicklungshilfe. Er übernahm Aufgaben in Tunesien und Marokko. 1971 kehrte er zurück und übernahm für kurze Zeit die Leitung des Forstamts Tailfingen. Daran anschließend setzte er seine akademisch-wissenschaftliche Ausbildung in England fort. In diese Zeit fiel auch seine Heirat mit der Ärztin Dr. med. Heide-Marie Gutschick, geb. Weber, der er am 01.09.1973 das Jawort gab. 1973 kam die junge Familie nach Rottenburg zurück. Günther Gutschick wurde Lehrer für Standortskunde, naturkundliche Grundlagen und Forstschutz an der damaligen Forstschule Rottenburg. Im Rahmen der Weiterentwicklung der Forstschule, über eine höhere Forstschule zu einer Fachhochschule, veränderten sich auch seine Aufgaben. Im Mai 1979 wurde er zum Professor ernannt.

Seine eigentliche Leidenschaft und Berufung blieb jedoch die internationale, forstliche Entwicklungszusammenarbeit. In mehreren Abordnungen und Beurlaubungen war er für staatliche und kirchliche Entwicklungshilfe-Organisationen in verschiedenen Ländern tätig. Neben mehrjährigen Engagements in Syrien, Peru, Guatemala und Honduras hat er zahlreiche Gutachten und Beratungen im Rahmen von Kurzzeitaufenthalten übernommen – z.B. in Jordanien, Somalia und Ruanda. An der Hochschule in Rottenburg war er zuletzt für den Waldbau und Naturschutz zuständig.

Prägende Gemeinsamkeit aller Stationen seines Arbeitslebens war sein unermüdlicher Einsatz für Kinder, Jugendliche und junge Forstleute. Kennzeichnend dafür waren immer seine christliche Grundüberzeugung und sein darauf basierendes soziales Engagement. Mehrmals hat er deshalb seine berufliche Laufbahn seiner Überzeugung untergeordnet. Verbiegen ließ er sich nicht. Günther Gutschick war der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) bis zuletzt eng verbunden, ein häufiger und gerngesehener Gast, väterlicher Freund und Berater der Kollegen, zahlreicher Absolventinnen und Absolventen.  Außerdem war er Gründer des Bibelkreises der Hochschule und dort regelmäßiger Gast.

Die Hochschule Rottenburg verdankt Günther Gutschick viel. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

gez.                                                                                      

Prof. Dr. Dr. h.c. Bastian Kaiser 
- Rektor -       

 Prof. Stefan Ruge
- Vorsitzender des Vereins der Absolventen und Freunde der HFR