Was ist Forstwirtschaft

Die Forstwirtschaft im 21. Jahrhundert ist ein hochmoderner Produktions- und Dienstleistungssektor mit vielfältigen Aufgaben und gesellschaftlichen Verpflichtungen.

Nachhaltige Forstwirtschaft garantiert den Erhalt unserer Wälder und sichert die vielfältigsten Funktionen. Unterschiedliche Ansprüche werden an Wälder gestellt. So sieht z. B. der Sägewerker den Wald mit anderen Augen als der Jäger. Die Sicht des Joggers oder Mountainbikers wird eine andere sein als die des Biologen und Ökologen, die eigene Ansichten über den Wald haben. Diese Beispiele lassen sich fast beliebig fortführen. Allen gemeinsam ist, dass sie trotz aller Widersprüche Ansprüche an den Wald haben und dass sie Wald erhalten wollen. Die vielfältigen Interessen müssen abgestimmt und die Umsetzung organisiert werden. Die eine Wahrheit gibt es dabei nicht. Forschungen, ergänzt durch genaue Beobachtungen, schaffen die Voraussetzungen zur sachlichen Diskussion. Neben lokalen und nationalen Sichtweisen müssen in Bezug auf Wälder auch globale Betrachtungsweisen berücksichtigt werden - sei es die Biodiversität, der Klimaschutz, der Lebensraumschutz für die dort lebende Menschen oder die Ökonomie - die Gesellschaften unterschiedlich weit in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungsweisen stellen.

Als zweitgrößtes Ökosystem der Erde beeinflussen Wälder die Lebensbedingungen auf unserem Planeten erheblich. Wälder sind vielfältige Ressourcen. In nachhaltig bewirtschafteten Wäldern wird der natürliche Rohstoff Holz produziert, dessen Eigenschaften weltweit geschätzt werden, z.B. in Form von Bauholz für Häuser und Möbel, als Papier oder Energieträger oder als Bestandteil vieler Gebrauchsgegenstände. Auch die landespflegerische und kulturelle Bedeutung und der Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz (ausdrücklich auch der Wirtschaftswälder) stellt ein Vermögen dar, das zunehmend an Bedeutung gewinnt und mit dem wir sorgsam umgehen müssen. So speichern die Wälder der Erde ca. 1.150 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in allen Kompartimenten inkl. des Mineralbodens.1 Dies entspricht in etwa einer Menge von 4.200 Milliarden Tonnen CO2. Diese Menge entspricht der globalen jährlichen Kohlendioxid-Emission von etwa 115 Jahren!2 Neben den Weltmeeren leisten die Wälder der Welt allein dadurch einen großen Beitrag zur Stabilisierung des Klimas. Verantwortungsvoller Umgang durch die nachhaltige Nutzung oder den Schutz der Ressource „Wald“ ist daher angesagt. Nachhaltige, geregelte Forstwirtschaften müssen deshalb Strukturen zum verantwortungsvollen Umgang mit Waldökosystemen schaffen.

Dahinter stehen aber immer Menschen, die gesellschaftliche Normen mitgestalten und praktisch umsetzen. Menschen sind der wichtigste Part in einem Dienstleistungsunternehmen. Clusterstudien belegen, dass die Forstwirtschaft und damit in Zusammenhang zu bringende „Unternehmungen“ sowohl ein bedeutender „Arbeitgeber“ als auch Wertschöpfer für unsere Volkswirtschaften darstellt. Mehr als 1,3 Millionen Beschäftigte mit einem Umsatz von 181 Mrd. Euro weist die Clusterstudie „Forst- und Holzwirtschaft Bundesrepublik Deutschland“ aus und belegt die vorherigen Aussagen.3

Menschen sind es auch, die neben der Schaffung von ideellen und materiellen Werten Verantwortung für heutige und nachfolgende Generationen durch die Übernahme eines Bildungsauftrags übernehmen. Kaum jemand weiß z.B., dass in der Bundesrepublik Deutschland staatliche und kommunale Forstbetriebe zu den größten Umweltbildungseinrichtungen zählen. Die Forstwirtschaft braucht Menschen, die sich der dargestellten Verantwortung stellen. Das dafür nötige Wissen können Sie an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg erwerben.

1 http://www.ipcc.ch/pdf/special-reports/spm/srl-en.pdf (11.12.2014)

2 http://www.ipcc.ch/pdf/assessment-report/ar5/wg3/ipcc_wg3_ar5_summary-for-policymakers.pdf (11.12.2014)

3 http://www.wald-zentrum.de/pdf/projekte/Clusterstudie.pdf (11.12.2014)

Martin Nafzger
B.Sc. Martin Nafzger

Akademischer Mitarbeiter im Studiengang Forstwirtschaft

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Göran Spangenberg
Dipl.-Ing. (FH) Göran Spangenberg

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