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Am 27.05.2025 fand an der Hochschule Rottenburg die diesjährige E-Mobilität-Veranstaltung statt

Veröffentlicht am: 02. Juni 2025

Als Vortragende durften wir begrüßen:

  • Dominik Bernauer, Ministerialdirigent für Energie im Umweltministerium
  • Dr. Hermann Egger, Leiter Organisationseinheit Verteilnetze und SmardGrid, Fichtner
  • Sven Zahorka, Leiter des ehemaligen NETZlabors Intelligentes Heimladen, Netze BW
Gruppenfoto mit den Referenten

Nach einer kurzen Begrüßung führte Prof. Dr. Tobias Veith in seiner thematischen Einführung in die Bedeutung der E-Mobilität zur Netzstabilisierung und den Netzausbau ein. Auf Basis einer Simulation für 2040 zeigte er, dass gesteuertes Laden wie aktuell vorgesehen zwar zu einem Rückgang der Netzauslastung gegenüber ungesteuertem Laden führt. Die Herausforderungen durch Wärmepumpen und PV-Einspeisung lassen sich aber nur durch bidirektionales Laden lösen. Hinsichtlich der Eigenschaft als Flexibilität muss daher E-Mobilität im Sinne eines Schwarmspeichers als Teil des Energiesystems beim Aufbau von Energiewendekompetenz für die Zukunft durch Netzbetreiber zwingend mitgedacht werden.

Prof. Veith steht auf der Bühne und erläutert eine Folie

Prof. Veith übergab das Wort an Herrn Ministerialdirigent Bernauer. Herr Bernauer zeigte in seinem Vortrag, welche Anstrengungen das Land unternimmt, um E-Mobilität voranzubringen. Diese Anstrengungen reichen von der Unterstützung beim Ausbau der Ladeinfrastruktur bis hin zum Thema Megacharging von LKW. Netzdienliches Laden ist dabei eine zentrale Herausforderung für den Netzausbau. Hier sind alle Beteiligten gefordert: Politik, Regulierung, die Energiebranche selbst aber auch Stakeholder wie die Autobahn GmbH und Nutzer wie Spediteure.

Ministerialdirigent Bernauer auf der Bühne während seines Vortrags

Herrn Ministerialdirigent Bernauer folgte Herr Dr. Egger. Herr Dr. Egger stellte in seinem Vortrag die Herausforderungen für Netzbetreiber bei der Entwicklung der bidirektionalen E-Mobilität vor. Aktuelle Praxisbeispiele zeigen, dass es Netzbetreiber erst einmal die Digitalisierung ihrer Netze umsetzen müssen, um das Potenzial der bidirektionalen E-Mobilität voranbringen zu können. Gleichzeitig gestaltet sich die Umsetzung der Thematik als schwierig, da aktuell der normative Rahmen für Netzdienlichkeit durch E-Mobilität noch nicht final abgesteckt ist. Daher kommt es zu Verzögerungen bei der Genehmigung von Netzanschlussbegehren und folglich zu einem Investitionsstau bspw. bei Ladeparkanbietern.

Dr. Egger auf der Bühne während seines Vortrags

Herr Zahorka zeigte in seinem Beitrag, wie netzdienliches Laden umgesetzt werden kann. An Beispielen aus den Netze BW NETZlaboren demonstrierte er anschaulich, wie die Netze BW in mehreren Pilotprojekten u.a. das netzbewusste Laden an einem Anschlusspunkt, im ländlichen Raum, in der klassischen „Zahnarzt-Allee“ oder auch im alltäglichen Sinne getestet hat. Gerade das von ihm geleitete NETZlabor Intelligentes Heimladen hat belegt, dass die Ladesteuerung bei gegebenem Netzausbau bereits oft ausreicht, um Engpässe aktuell zu vermeiden. Teilnehmende am Netzlabor bekamen großteils gar nicht mit, dass das Laden ihres Fahrzeugs gesteuert wurde und verspürten daher keine Komforteinbuße.

Herr Zahorka auf der Bühne während seines Vortrags

Die Veranstaltung hat sowohl bei Studierenden wie auch bei BesucherInnen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dieses Mal war erstmals insbesondere auch mehr Fachpublikum vor Ort, was vor allem den Austausch während der Podiumsdiskussion und im Nachgang der Veranstaltung bei Brezel und Getränk getrieben hat.

Dieses Jahr hatten wir wieder auf das bereits bewährte Konzept einer kleinen Unternehmensmesse vor der Veranstaltung gesetzt. Hier konnten Studierende insbesondere aus dem Studiengang Erneuerbare Energien in Kontakt mit Unternehmen aus der Branche kommen. Für Unternehmen bot die Veranstaltung die Möglichkeit, sich als zukünftige Arbeitgeber vorzustellen. Studierende wiederum konnten auf diese Weise spannende Unternehmen für ihr Praxissemester, für Abschlussarbeiten und für ihren bevorstehenden Berufseinstieg kennenlernen.

Wir freuen uns bereits auf die E-Mobilität-Veranstaltung 2026.

Kommen Sie bei Interesse oder Fragen gerne auf den Verantwortlichen für die Veranstaltung Prof. Dr. Tobias Veith zu: veith@dont-want-spam.hs-rottenburg.de