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Im Rahmen der Vorlesung Feuerungssysteme bei Prof. Thorwarth besichtigen die Studierenden der Erneuerbaren Energien am 05.12. das Restmüllheizkraftwerk in Stuttgart-Münster

Veröffentlicht am: 08. Dezember 2025

Studierende im Müllheizkraftwerk

Im dritten und vierten Semester befassen sich die Studierenden der Erneuerbaren Energien mit Feuerungssystemen sowie Brennstoffarten und -vorkommen. Um die theoretischen Grundlagen der Verbrennungsprozesse praktisch zu erleben, besichtigten sie das Müllheizkraftwerk Stuttgart aus nächster Nähe.

Die Anlage in Münster ist innerhalb des EnBW-Kraftwerksparks ungewöhnlich, da sie vor allem der thermischen Müllbehandlung und Fernwärmeerzeugung dient. Etwa ein Drittel des baden-württembergischen Restmülls wird dort jährlich verbrannt. Durch Kraft-Wärme-Kopplung werden gleichzeitig Strom und Fernwärme für das 275 km lange Stuttgarter Fernwärmenetz erzeugt. Bei der Lehrfahrt standen die neue Großwärmepumpe sowie zwei neue Gas- und Dampfturbinenanlagen im Fokus, die den Übergang von kohle- und ölbasierten Systemen zu Wärmepumpen und GuD-Technik zeigen. Besonders eindrucksvoll war der Einblick in den gesamten Prozess der Müllverbrennung – von der Anlieferung über die Verbrennung bis zur Abgasreinigung und der Nutzung von Nebenprodukten wie Asche.

Nach einem Einführungsvortrag starteten die Studierenden – mit Warnwesten und Schutzhelmen ausgestattet – zu einem Rundgang über das Kraftwerksgelände. Besonderes Highlight war der Blick in die Müllkessel, wo sie die Verbrennung auf dem Rost bei 900–1100 °C beobachten konnten. Zudem erhielten sie Einblicke in den Arbeitsalltag, etwa im Kransteuerstand beim Durchmischen des Mülls oder in der Leitzentrale bei der Überwachung der Anlage.

Während des Besuches konnten die Studierenden ihre Fragen stellen und in den Dialog mit den Experten vor Ort treten. Die Hochschule bedankt sich bei der EnBW für das informative Programm und den offenen Austausch.