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Workshop „Seegras als Rohstoff“

Veröffentlicht am: 27. November 2023

Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Seegras als Rohstoff und die Integration in zeitgemäße Herstellungsprozesse für (Bau-)Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen – Machbarkeitsstudie (SeeRoMa)“ fand am 16.11.2023 in Scharbeutz ein Workshop zusammen mit Akteuren entlang der Wertschöpfungskette statt.

Präsentation des Wirtschaftsexperten während des Workshops

Das Forschungsprojekt wird von Prof. Dipl.-Ing. Ludger Dederich von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg geleitet. Partner im Vorhaben ist das Institut für nachhaltiges Ressourcenmanagement, für das sich FDIR. Dipl.-Forstwirt Norbert Wagemann einbringt. Eine wesentliche Bereicherung ist die Unterstützung des Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Ekkehard Köhler von der Universität Siegen (siehe auch: https://www.hs-rottenburg.net/forschung/projekte-schwerpunkte/forst-und-holzwirtschaft/aktuelle-projekte/#c12896).

Im Rahmen des Projekts wird Treibsel, das auf natürlicher Weise an den Küsten von Nord- und Ostsee anfällt, in einen strukturierten, kontinuierlich betriebenen Wertschöpfungsprozess eingebracht, um eine Vermarktbarkeit zu realisieren. Um das Aufkommen nutzbar zu machen, muss ein Markt etabliert werden, für den der Rohstoff Seegras für eine Produktgruppe für das Bauwesen weiterentwickelt wird.

Als Markstein diente der Workshop, an dem Kommunen, Seegrashandel, Architekten und Forschende teilgenommen haben. Die Vertreter der Gemeinden Scharbeutz, Timmendorfer Strand und Wyk auf Föhr waren wichtige Teilnehmer, da sie jährlich mehrere tausend Tonnen Treibsel angeschwemmt bekommen und daher als Praktiker über einen großen Erfahrungsschatz im Umgang damit verfügen. Vor diesem Hintergrund wurden Strategien diskutiert, wie eine Marktentwicklung zu realisieren ist. Die Zeichen dafür stehen gut: Derzeit findet ein Paradigmenwechsel innerhalb der Baubranche statt, durch den Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen immer stärker in den Fokus rücken. So bestehen Chancen für die Verwendung von Seegras, für das in einem ersten Schritt die Verwendung als geregelter Baustoff für das manuelle Stopfen in Vorbereitung ist.

Als wichtiges Ergebnis des Workshops konnte festgestellt werden, dass ein Markt für Seegras als Rohstoff für die Verwendung als Dämmung im Bauwesen machbar ist. Im weiteren Projektverlauf werden die Ernteaufbereitung an den Küsten sowie die weitergehende Regelung als Bauprodukt im Mittelpunkt stehen. Hier soll insbesondere eine schonende Erntetechnik für die Aufnahme von Seegras am Strand entwickelt werden. Als Fazit des Workshops wurde von Anbieter- und Abnehmerseite bekräftigt, dass eine Fortsetzung des Forschungsvorhabens notwendig ist, um das Ziel „Treibsel vom Problemstoff zum Rohstoff“ zu wandeln, zeitnah zu erreichen.