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Von der Bachelor-Arbeit bis zur begutachteten Publikation

Veröffentlicht am: 03. August 2023

Leonie Münzer, Absolventin des Studiengangs B.Sc. Forstwirtschaft der Hochschule Rottenburg, hat die Chance genutzt, die ihr die Mitarbeit im Forschungsprojekt „3 Pfeile - Forstlicher Dialog zweier hochentwickelter Waldnationen Deutschland & Japan, Förderung: BMEL/ FKZ: 28I-038-01)“ bot.

Gruppenfoto im Wald vor einer Holzsäule mit Schriftzeichen

Ihre „Vergleichende Analyse japanischer und deutscher Plenterwälder“ wurde so weit vorangetrieben, dass nun Teile daraus als begutachteter wissenschaftlicher Beitrag in einer internationalen forstlichen Fachzeitschrift vorliegen.

Die waldwachstumskundliche Analyse der Hiba-Wälder (Thujopsis dolabrata) in nördlichen Japan in der Präfektur Aomori (Hauptinsel Honshu) zeigt verblüffende Ähnlichkeiten mit Tannen-Fichten-Plenterwäldern wie sie auch in Baden-Württemberg für ihre nachhaltige Bewirtschaftung berühmt sind: „Solche seltenen Waldstrukturen mit Bäumen sehr unterschiedlicher Dimension auf engem Raum beieinander (A.d.R.: Def. „Plenterwälder“) haben sich offensichtlich in beiden Naturräumen völlig unabhängig voneinander entwickelt, ohne dass diese Waldkulturen damals schon in intensivem Austausch standen.“ stellt der Projektleiter Prof. Dr. Sebastian HEIN begeistert fest.

Und Projektkoordinator Christoph End fügt hinzu: “Wir wissen von bayerischen Forstleuten, die um 1900 in Japan als Experten zur Entwicklung der Forstwirtschaft von der japanischen Regierung angestellt waren: Deren Beschreibung dortiger „plenterähnlicher“ Bewirtschaftung ist eine wichtige historische Quelle zur vergleichenden Analyse der frühen forstlichen Wissenszirkulation“.

Die gelungene Bachelorarbeit von Frau Münzer konnte übrigens nur deshalb so zielstrebig zu dieser wissenschaftlichen Anerkennung geführt werden, da die Erstautorin selbst Japanisch spricht (3. Fremdsprache, Beginn bereits VOR dem Abitur). Zusätzlich konnte sich Frau Münzer durch zwei mehrmonatige Stipendienaufenthalte (Baden-Württemberg-Stipendium und Erasmus+) die historischen Originalquellen vor Ort einsehen und die Messungen aus den 1930er Jahren mit ihrer aktuellen Inventur ergänzen.

Die in deutsch-japanischer Co-Autorenschaft erschienene Publikation ist zugleich eine von inzwischen mehreren begutachteten Fachbeiträgen, die aus den Japan-Kooperationen der HFR erschienen sind: sichtbare Wegmarken der langjährigen Zusammenarbeit mit den japanischen Partnerhochschulen.

Kontakt:
Leonie MÜNZER (Landesforsten Rheinland-Pfalz, leonie.muenzer@dont-want-spam.wald-rlp.de)
Prof. Dr. Sebastian HEIN (Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, hein@dont-want-spam.hs-rottenburg.de)
Christoph END (Diplom-Regionalwissenschaftler Japan, MBA, end@dont-want-spam.hs-rottenburg.de)

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