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Mountainbiker am neuen Eseltrail stellen keine Gefahr für Wildtiere im Rammert dar

Veröffentlicht am: 21. September 2023

Studierende des Studiengangs Nachhaltiges Regionalmanagement untersuchten den Eseltrail im Rammert

Fuchs im Wald

Im Oktober letzten Jahres wurde der Eseltrail am Nordhang des Rammert eröffnet. Der 1,6 km lange Trail wurde durch den DAV Rottenburg gebaut und finanziert. Wissenschaftlich begleitet wurde der Trail durch Prof. Dr. Monika Bachinger (Tourismus) und Prof. Dr. Thomas Gottschalk (Naturschutz).

Um mögliche Auswirkungen auf die Wildtiere im Rammert durch Mountainbiker, die den Trail nutzen, zu untersuchen, haben die vier Studierenden Nikolas Einhaus, Simone Johansson, Anna Koch und Jana Krieger des Studiengangs Nachhaltiges Regionalmanagement der Hochschule für Forstwirtschaft 12 Wildtierkameras entlang des Trails angebracht. Die Kameras waren knapp ein Jahr lang im Einsatz und haben in diesem Zeitraum 22.000 Bilder aufgenommen. Eine Fleißarbeit stellte die Auswertung der Bilder dar. Hierbei wurde das Verhalten der abgebildeten Tiere überprüft und geschaut, ob sich die Tiere ungestört verhielten oder auf der Flucht waren. Um einen möglichen Zusammenhang zwischen vorbeifahrenden Radfahrern und reagierenden Wildtieren zu überprüfen, wurden die Uhrzeiten vorbeifahrender Radfahrer mit den Uhrzeiten der Wildkamerabilder abgeglichen. Die Radfahrzeiten wurden mit Hilfe einer am Trail eingebauten Induktionsschleife und einem Pyrosensor erfasst. Insgesamt wurden 2039 Tiere mit den Kameras erfasst, darunter acht Säugetierarten und mehrere Vogelarten. Am häufigsten vertreten war das Reh mit 760 erfassten Individuen, gefolgt von Wildschwein, Fuchs und Dachs. Durch den Vergleich der Uhrzeiten, der am Trail fahrenden Radfahrer und der Uhrzeit der Kamerabilder, der erfassten Wildtiere, konnten 40 Tiere identifiziert werden, welche sich zeitgleich mit Mountainbikern in der Nähe des Trails aufhielten. Ein Fluchtverhalten zeigten nur fünf dieser Tiere, drei Eichhörnchen und zwei Rehe. Dies legt nahe, dass Wildtiere im Rammert kaum durch Mountainbiker am Eseltrail gestört werden. Die in diesem Bereich des Rammert vorkommenden Tiere sind Störungen durch Freizeitnutzung und Waldbewirtschaftung gewohnt, so Prof. Dr. Thomas Gottschalk, der die Arbeiten der Studierenden betreute. Die Hauptaktivität der untersuchten Tierarten fällt auf die frühen Morgen- und Abendstunden, wie die Auswertung der Kamerafallen zeigte.