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Worum geht’s im Waldbau?

Veröffentlicht am: 03. Januar 2024

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Das wollte Christine Prußky von DIE ZEIT für die Rubrik Wissen „Dreieinhalb Fragen“ von der Studierenden Anika Gaus (7. Semester, B.Sc. Forstwirtschaft) und Professor Dr. Sebastian Hein wissen.

Die Nähe der Begriffe Waldbau, Ackerbau und Weinbau kommt nicht von ungefähr: zeigen sie doch, dass der Mensch seine Umwelt gestalten möchte – ursprünglich um das eigene Überleben zu sichern oder den Wohlstand zu verbessern: Welche Bäume sollen weiterwachsen? Welche dürfen geerntet werden? Aus dieser Erfahrungswelt entstand am Übergang des 18. zum 19. Jhdt. auch der Begriff und die wissenschaftliche Disziplin Waldbau. Zu einer Zeit als sich die Forstwissenschaft als Wissenschaft in der universitären Ausbildung entwickelte.

Heute sieht man waldbauliches Handeln jedoch anders. Man kann seinen Inhalt am besten mit dem Bild von Pfeil, Bogen und Bogenschützen darstellen: Die Spannung des gekrümmten Bogens und der Sehne steht für die Kraft der Natur, die im Wald in eine bestimmte Richtung drängt, z.B. wenn sich auf einer Störungsfläche die Baumartendynamik mit Pionierbaumarten bis hin zu Schlusswaldbaumarten vollzieht.

Die Kunst des Waldbaus als menschliche Aktivität besteht also darin die Kräfte der Natur zu lenken. D.h. den Pfeil der Natur ein bisschen - aber nur so weit von der natürlichen Richtung abzulenken, dass ein einem vertretbaren Maße auch menschliche Ziele erreicht werden können.

Aus dieser Balance zwischen Mensch und Natur lassen nun schon die aktuellen großen Themen des modernen Waldbaus ableiten: Was nimmt sich der Mensch? Wo und wann lassen wir Natur Natur sein? Wie sehr dürfen wir die Kräfte der Natur ablenken, um menschliche Ziele zu erreichen? Was bedeutet das für die Dynamik des gesamten Artenspektrums und des Ökosystems? Wie wirken sich Zielsetzungen unterschiedlicher Waldeigentümer aus? Was bedeuten diese Unterschiede für die Steuerung des Waldwachstums? Wie müssen wir uns verhalten, wenn primär Biodiversitätsziele im Vordergrund stehen? Wie dann, wenn der Wald sich selbst überlassen werden soll?

Dabei gilt auch im Waldbau: „Es ist nicht möglich sich nicht zu verhalten“ (nach Paul Watzlawick zur Theorie der menschlichen Kommunikation). Auf die Walddynamik übertragen: Selbst ohne gezieltes Ablenken des Pfeils der Natur liegt eine Entscheidung des Menschen vor, der Wald ist heute sozusagen nicht (mehr) ohne den Menschen zu denken. Selbst wenn kein Baum gepflanzt oder gefällt wird.

Aber wie hat Frau Prußky in DIE ZEIT die Antwort zusammengefasst? Dies können Sie nun nachlesen in der ersten Ausgabe 2024 (N°1, 2024, Do. 28.12.2023, S. 38), Rubrik Wissen/ Stellenmarkt/ „Dreieinhalb Fragen“ siehe Print und Online-Ausgabe.