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Das Agroforstprojekt „Klibuka“ in Burundi geht in die nächste Runde

Veröffentlicht am: 24. Juli 2023

Agroforstfläche mit Kaffeesträuchern bei Giheta in Burundi

Am 01.12.2022 startete das Projekt „Klimaschutzmaßnahmen in Burundi und Optimierung der dortigen Agroforstaktivitäten von kaffee-anbauenden Kleinbauernfamilien“ der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) und der Faculté d'Agronomie et de la Bio-Ingénierie (FABI) der Université du Burundi. Das vom Staatsministerium Baden-Württemberg geförderte Vorhaben, knüpft an das vorangegangene Projekt „Begleitforschung zum Aufbau von Agroforstsystemen in Burundi“ an, welches von 2019 bis 2021 sehr erfolgreich durchgeführt wurde. Auch das neue Projekt wird in Kooperation mit WeltPartner und der burundischen Kaffee-Kooperative COCOCA durchgeführt.

Aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums und der geringen Größe Burundis, reicht die verfügbare landwirtschaftliche Fläche kaum zur Ernährungssicherung der Bevölkerung aus. Dies führt nicht zuletzt zur Übernutzung der Böden, zu Erosion und einem Rückgang der Bodenfruchtbarkeit, was die ohnehin prekäre Ernährungssicherheit weiter verschlechtert. Die Abhängigkeit von Holz, als wichtigste Energiequelle Burundis, bedingt die hohe Abholzungsrate im Land und verschärft die genannten Probleme. Hinzu kommen ein geringer Bildungs- und Entwicklungsgrad sowie der fortschreitende Klimawandel, welche die Vulnerabilität der Bevölkerung und den Druck auf die Naturressourcen weiter erhöhen.

Die Einführung von Agroforstsystemen, insbesondere auf den exportorientierten Kaffeeplantagen, ermöglicht es, diesen Problemen zielgerichtet entgegenzuwirken. Kaffeeanbau in Agroforstsystemen stellt eine höchst effektive Maßnahme dar, um auf den winzigen Flächen der burundischen Kleinbauernfamilien den Ertrag nachhaltig zu erhöhen, die Ernährungssicherheit, den Klimaschutz und die Biodiversität zu verbessern sowie die wichtigen Ressourcen Boden und Wasser zu schützen. Durch die angestrebte biologische und Fairtrade-Zertifizierung des Kaffees soll dessen Vermarktung zusätzlich verbessert werden.

Im Rahmen der Vorgängerprojekte wurden bereits auf den Parzellen von über 10.000 Kleinbauernfamilien in 18 Kooperativen der burundischen Organisation COCOCA nahezu 300.000 Bäume und Bananenstauden gepflanzt und sowohl durch natur-, als auch gesellschaftswissenschaftliche Forschung begleitet. Es ist geplant, den Agroforstanbau künftig auf insgesamt 36 Kooperativen auszuweiten.

Die wissenschaftliche Begleitforschung fokussiert sich hierbei auf folgende Schwerpunkte:

  • Übergeordnet: Anlage einer Versuchsfläche zu kontrollierten Messungen und Untersuchungen auf dem Gelände der Université Burundi.
  • Arbeitspaket 1: Klimaschutzmaßnahmen durch CO2-Speicherung und waldbauliche Leistungen von Schattenbäumen.
  • Arbeitspaket 2: Natürliche Insektizide zur Bekämpfung der Anthestia-Wanze im Kaffeeanbau.
  • Arbeitspaket 3: Agroökonomische Aspekte zur Verbesserung der sozioökonomischen Situation und der Ernährungssicherheit der Kleinbauernfamilien.

Neben den genannten Zielen wird das Projekt zur Stärkung der Forschung an der HFR und der Universität Burundi, der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Förderung der burundischen Doktorandenschule beitragen. Zudem soll die Kooperation zwischen burundischen und deutschen Bildungseinrichtungen gefördert und ein Transfer der Forschungsleistungen stattfinden.

STECKBRIEF "KLIBUKA"

PROJEKTTITEL:        

Klimaschutzmaßnahmen in Burundi und Optimierung der dortigen Agroforstaktivitäten von kaffee-anbauenden Kleinbauernfamilien

MITTELGEBER:            

Staatsministerium Baden-Württemberg/Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg - Gefördert durch Mittel des Landes Baden-Württemberg

PROJEKTLAUFZEIT:        

01.12.2022 – 31.12.2024 (mit gepl. Verlängerung bis Ende 2027)

PROJEKTVERANTWORTUNG:   

Prof. Dr. Heidi Elisabeth Megerle

PROJEKTMITARBEITER/INNEN:

M.Sc. Jannis Bahnmüller

PROJEKTPARTNER:

Université du Burundi, Faculté d’Agronomie et Bio-Ingenierie (FABI)
WeltPartner eG

ANSPRECHPARTNER

Heidi Elisabeth Megerle
Prof. Dr. habil. Heidi Elisabeth Megerle

Professur für Angewandte Geographie und Planung;
Studiengangsleiterin B.Sc. Ressourcenmanagement Wasser

T. +49 7472/951-243
F. +49 7472/951-200
M.megerle@dont-want-spam.hs-rottenburg.de

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Jannis Bahnmüller
M.Sc. Jannis Bahnmüller

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