Die drei häufigsten im Maisfeld gefangenen Arten 2024 und Gesamt: Zilpzalp, Blaumeise und Kohlmeise: © M. Rieger

Abbildung 0.1: Die drei häufigsten im Maisfeld gefangenen Arten 2024 und Gesamt: Zilpzalp, Blaumeise und Kohlmeise: © M. Rieger


Projektleitung:
Prof. Dr. Thomas Gottschalk

Projektmitarbeiter:innen:
Mirjam Rieger, László Kövér

ehrenamtliche Beringer:innen 2024:
Elisabeth Haseloff, Markus Hundsdorfer, Dieter Kästner, Stella Klasan, Thomas Stahl, diverse Helfer:innen

studentische Hilfskräfte 2024:
Timo Härtner, Janina Heintel, Lotta Kempf, Hannah Knudsen, Jule Koch, Anne Nevoigt, Lara Regelmann, Melanie Schramma, Emil Wilhelmi, Clara Winter

Rottenburg, den 10.04.2025


1 Einleitung

Der Nutzen von Maisfeldern für die Vogeldiversität in der Agrarlandschaft wird generell als niedrig eingeschätzt. Allerdings gibt es dazu – vor allem außerhalb der Brutzeit – nur sehr wenige standardisierte Datenerfassungen (u.a. Gottschalk & Kövér 2016), weshalb seit 2016 in Zusammenarbeit mit der Beringungszentrale Hiddensee und den Markierungszentralen Radolfzell und Helgoland bundesweite Netzfänge in Maisfeldern durchgeführt wurden. Getragen wurde das Projekt von einem Team aus ehrenamtlichen Beringer:innen und Beringungshelfer:innen, welche seit 2022 zusätzlich durch Fänge von der Projektmitarbeiterin Mirjam Rieger und einem Team aus studentischen Hilfskräften unterstützt wurden. Ziel des Projektes war es, Aussagen über die Vogeldiversität und -abundanz von Maisfeldern zu erhalten und diese auf mögliche Zusammenhänge zu ausgewählten Flächenparametern (bspw. Mais- oder Wald/Gehölzanteil im Umfeld, Lage der Netze im Feld, Wuchshöhe, Grad der Verunkrautung, …) zu prüfen. Von Juli bis zur Ernte der Felder im Herbst wurden hierzu Vögel in Maisfeldern in unterschiedlichen Landnutzungsstrukturen mit Japannetzen gefangen und beringt. Anhand von Wiederfängen können darüber hinaus Erkenntnisse über Aufenthaltsdauern und Gewichtszunahmen gewonnen werden (Gottschalk 2017, Gottschalk & Kövér 2019), zudem wurden 2022 und 2023 Individuen ausgewählter Arten (Feldsperling, Rotkehlchen, Kohlmeise, Teichrohrsänger) mit Radiosendern ausgestattet, um deren Bewegungsmuster innerhalb von Maisfeldern und angrenzenden Strukturen zu untersuchen.


2 Methodik

2.1 Durchführung der Fänge

Die Durchführung der Fänge erfolgte nach einem standardisierten Protokoll, welches den Beringer:innen im Vorfeld zugeschickt wurde. Die Vögel wurden mit Japannetzen im Maisfeld zwischen Mitte Juli bis zur Ernte der Felder (2024 war dies Anfang September bis Mitte Oktober) gefangen, wobei die einzelnen Fangtage möglichst gleichmäßig über den gesamten Zeitraum verteilt wurden. Um eine Standardisierung der Fänge zu gewährleisten, wurde für die Fangschneise jeweils eine Reihe Mais entfernt und an deren Stelle die Netze aufgestellt, zudem wurde die Netzzahl pro Fangplatz konstant gehalten. Die erforderliche minimale Fangzeit pro Fangtag betrug vier Stunden (mit vereinzelt wetterbedingten Abweichungen), zudem sollten (wenn möglich) an mindestens 10 Tagen Fänge durchgeführt werden. Aufgrund früher Ernten gelang dies 2024 nicht auf allen Fangplätzen (Tab. 2.3).

Folgende Daten waren für jeden Fang zu erfassen: (1) Fangzeit, (2) Netznummer, (3) Netztasche, (4) Netzseite, (5) Ringnummer, (6) Vogelart, (7) Fangstatus (Erst- oder Wiederfang), (8) Geschlecht, (9) Alter, (10) Flügellänge und (11) Gewicht. Des Weiteren erfolgte pro Netz in regelmäßigen Abständen (etwa alle ein bis zwei Wochen) eine Erfassung der Verunkrautung des jeweiligen Feldabschnittes und der Maishöhe, sowie eine einmalige Einmessung der Lage eines jeden Netzes (gemessen an der Netzmitte). Mithilfe der Netzkoordinaten wurde der minimale Abstand der Netze zum Maisfeldrand bestimmt. Die Kartierung der Landnutzungsstruktur innerhalb eines 1000 m Radius um die Netze wurde 2024 selbstständig von allen Beringer:innen durchgeführt.

2.2 Untersuchungsgebiete

Seit dem Start des Projektes in 2016 wurde jährlich an acht bis 22 Standorten in insgesamt elf Bundesländern im Mais gefangen (Abb. 2.1, Tab. 2.1). Drei Beringer nahmen jedes Jahr an den Untersuchungen teil. 2024 waren insgesamt elf Beringer:innen auf vierzehn Fangplätzen tätig (Abb. 2.1, Tab. 2.1).

Während der Saison 2024 wurde zwischen dem 22. Juli und 17. Oktober auf einer Gesamtlänge von 1292 Netzmetern (Gesamtnetzfläche: 3219 m²) an insgesamt 158 Tagen gefangen (Tab. 2.1 und 2.3) und somit ein Gesamtaufwand von über 201000 Stunden * Netzquadratmeter (hm²) geleistet. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren war der Aufwand zwar geringer, aber nach wie vor auf einem hohen Niveau (Tab. 2.1). Die Fangaktivität war relativ konstant über die Saison verteilt (Abb. 2.2).

Die teilnehmenden Beringer:innen von 2024 sowie die Verteilung der über 25 Fangplätze in Deutschland, an denen seit 2016 Vögel im Mais gefangen wurden.

Abbildung 2.1: Die teilnehmenden Beringer:innen von 2024 sowie die Verteilung der über 25 Fangplätze in Deutschland, an denen seit 2016 Vögel im Mais gefangen wurden.

Tabelle 2.1: Tabelle 2.2: Fangzeitraum, Fangaufwand und Fangzahlen in den Jahren 2016 bis 2024.
Anzahl
Erstfänge
Wiederfänge
Jahr Zeitraum Fangplätze Tage Stunden [h] Netzfläche [m²] Aufwand [hm²] Anzahl pro 1000hm² Anzahl pro 1000hm² Anzahl Arten
2016 20.07. - 28.10. 12 114 556 1776 85445 613 7,2 13 0,2 37
2017 06.07. - 20.10. 12 137 667 1639 94022 1059 11,3 89 0,9 43
2018 02.07. - 28.09. 10 85 395 1955 73702 511 6,9 91 1,2 31
2019 13.07. - 19.10. 10 110 576 1303 71058 518 7,3 14 0,2 31
2020 14.07. - 27.10. 12 150 784 1660 104051 1027 9,9 56 0,5 40
2021 22.07. - 25.10. 8 99 601 1074 76804 645 8,4 37 0,5 42
2022 17.07. - 02.11. 19 202 1089 4020 230992 2367 10,2 495 2,1 47
2023 18.07. - 28.10. 22 257 1288 4348 263832 2694 10,2 131 0,5 54
2024 22.07. - 17.10. 14 158 857 3219 201456 1540 7,6 154 0,8 46
Aufsummierter Fangaufwand in Netzquadratmeterstunden (hm²) pro Woche und Jahr (2016 - 2024).

Abbildung 2.2: Aufsummierter Fangaufwand in Netzquadratmeterstunden (hm²) pro Woche und Jahr (2016 - 2024).

Tabelle 2.3: Tabelle 2.4: Teilnehmer:innen und Orte der vierzehn Fangplätze an denen 2024 im Maisfeld Vögel gefangen wurden. Zudem ist der zeitliche und materielle Fangaufwand angegeben. Anmerkung: hinter ‘Mirjam Rieger et al.’ verbergen sich das Team aus studentischen Hilfskräften sowie Mirjam Rieger.
Fangtage
Netz
Beringer:in Standort Kürzel Stunden [h] Juli Aug Sept Okt Nov Sum Länge [m] Höhe [m] Fläche [m²]
Thomas Stahl Brandstätt BY-BS-24 53 0 7 1 0 0 8 40 2.5 100,0
Thomas Stahl Försdorf BY-FD-24 77 0 4 8 3 0 15 40 2.5 100,0
Elisabeth Haseloff Hanstorf MV-EH-24 55 1 3 6 3 0 13 114 2.4 273,6
Stella Klasan Rossin MV-SK-24 40 0 7 3 0 0 10 98 2.5 245,0
Mirjam Rieger et al.  Molbergen N1 NI-N1-24 60 0 6 4 0 0 10 100 2.5 250,0
Mirjam Rieger et al.  Molbergen N2 NI-N2-24 60 0 6 4 0 0 10 100 2.5 250,0
Mirjam Rieger et al.  Garrel R1 NI-R1-24 84 1 5 8 1 0 15 100 2.5 250,0
Mirjam Rieger et al.  Garrel R2 NI-R2-24 88 0 6 7 3 0 16 150 2.5 375,0
Mirjam Rieger et al.  Varrelbusch V1 NI-V1-24 72 2 5 5 0 0 12 100 2.5 250,0
Mirjam Rieger et al.  Varrelbusch V2 NI-V2-24 60 0 5 5 0 0 10 100 2.5 250,0
Mirjam Rieger et al.  Hoheging W1 NI-W1-24 60 2 4 4 0 0 10 100 2.5 250,0
Mirjam Rieger et al.  Hoheging W2 NI-W2-24 56 2 4 4 0 0 10 100 2.5 250,0
Dieter Kästner Haßloch- Ellerstadt RP-DK-24 50 0 3 4 2 0 9 90 2.5 225,0
Markus Hundsdorfer Frankenthal RP-MH-24 40 3 3 4 0 0 10 60 2.5 150,0
Gesamt 857 11 68 67 12 0 158 1292 3218,6

3 Ergebnisse und Diskussion

Die Fangdichte (Fänglinge pro 1000 hm²) der Erstfänge lag 2024 mit 7.6 Fänglingen pro 1000 hm² deutlich unter den Fangdichten der vergangenen Jahre (nur in 2016 und 2019 wurden niederigere Dichten erzielt), trotzdem wurde mit 46 Vogelarten eine relativ hohe Artenvielfalt festgestellt (Tab. 2.1). Im Laufe des Projektes wurden insgesamt 10974 Individuen von 76 Arten erstberingt und 1080 Wiederfänge erzielt.

3.1 Landschaftsanteile

2024 umfasste der Maisanteil im Umfeld von 500 m um die Untersuchungsflächen zwischen 16 % bis 65 % (RP-DK-24 bzw. NI-N2-24) und im Umfeld von 1000 m zwischen 6 % bis 45 % (RP-DK-24 bzw. NI-N1-24). Der Anteil von Wald und Gehölzen lag innerhalb eines Radius von 500 m zwischen 4 % und 42 % (NI-R2-24 bzw. NI-W1-24) und bei 1000 m zwischen 3 % und 56 % (NI-R2-24 bzw. NI-V2-24). Geringere Spannen erreichte der Grünlandanteil mit 0 % bis 20 % (RP-MH-24 bzw. RP-DK-24) für 500 m und 2 % bis 16 % (NI-R2-24 bzw. RP-DK-24) für 1000 m. Vergleicht man die Anteile der beiden Radien, so fällt auf, dass mit höherem Radius der Maisanteil überwiegend kleiner wird, wohingegen vor allem der Anteil Wald und Gehölze sowie Siedlungen ansteigt (Abb. 3.1). Welcher Radius letztendlich den bedeutendsten Einfluss auf die Vogeldiversität und -abundanz hat, wird noch eingehend statistisch geprüft. Detaillierte Auswertungen zu Fangdichten in Abhängigkeit von Landschaftsanteilen finden sich in Kapitel Fangaufwand und Fangdichten.

Prozentualer Anteil ausgewählter Landnutzungstypen in 2024 innerhalb eines 500 m (links) bzw. 1000 m Radius (rechts) um die Fangplätze. *Anmerkung: 'sonstiges' beinhaltet alle restlichen Landnutzungstypen, bspw. (abgeerntetes) Getreide, Soja, Raps, Gemüse und (Blüh)brachen.*

Abbildung 3.1: Prozentualer Anteil ausgewählter Landnutzungstypen in 2024 innerhalb eines 500 m (links) bzw. 1000 m Radius (rechts) um die Fangplätze. Anmerkung: ‘sonstiges’ beinhaltet alle restlichen Landnutzungstypen, bspw. (abgeerntetes) Getreide, Soja, Raps, Gemüse und (Blüh)brachen.

*Links:* Anteil Mais sowie Wald- und Gehölzstrukturen pro Fangplatz innerhalb eines 1000 m Radius um den Fangplatz von 2018 bis 2024. *Rechts:* Histogramm der Mais- (*oben*) sowie Wald- und Gehölzanteile (*unten*) von 2018 bis 2024.

Abbildung 3.2: Links: Anteil Mais sowie Wald- und Gehölzstrukturen pro Fangplatz innerhalb eines 1000 m Radius um den Fangplatz von 2018 bis 2024. Rechts: Histogramm der Mais- (oben) sowie Wald- und Gehölzanteile (unten) von 2018 bis 2024.

3.2 Flächenbegleitende Parameter

Ausschlaggebend für die Nutzung von Maisfeldern durch Singvögel ist neben der umgebenden Landnutzung ebenfalls die Verunkrautung der Fläche, da Ackerwildkräuter sowohl Insekten anziehen als auch Sämereien produzieren und somit eine wichtige Nahrungsgrundlage für Singvögel darstellen können. 2024 schwankte die mittlere Verunkrautung in den Maisfeldern zwischen 3 % und 80 % (BY-BS-24 bzw. BY-FD-24) und die mittlere Maishöhe zwischen 154 cm (RP-DK-24) und 312 cm (NI-V2-24) (Tab. 3.1, Abb. 3.3 oben). Zudem gab es insbesondere bei der Verunkrautung auch innerhalb der jeweiligen Fläche Schwankungen im Jahresverlauf , sowie zwischen den einzelnen Netzen (Abb. 3.3 oben).

Ein weiterer wichtiger Parameter für das Vorkommen von Vögeln im Mais ist die Lage der Netze im Maisfeld, genauer gesagt der minimale Abstand des Netzes zum Maisfeldrand (Tab. 3.1, Abb. 3.3 unten). Erste Analysen legen nahe, dass häufige Arten verstärkt Randbereiche des Maisfeldes nutzen (Details siehe Kapitel Fangaufwand und Fangdichten).

*Oben:* Verunkrautung (*links*) sowie Maishöhe (*rechts*) im Saisonverlauf 2024 pro Fangplatz. Einzelmesswerte pro Netz sind als Punkte dargestellt, mittlere Werte pro Fangplatz als Linien. Der julianische Tag bezeichnet hierbei die durchlaufende Tagesnummer seit dem 1. Januar: 200 wäre bspw. der 19. Juli, 225 der 13. August, 250 der 07. September und 275 der 02. Oktober 2024. *Unten:* kleinster Abstand der Netzmitte zum Maisfeldrand im Jahr 2024. * *Anmerkung: Für eine übersichtlichere Darstellung wurden die acht Flächen von Mirjam Rieger et al. als NI-MR-24 zusammengefasst.*

Abbildung 3.3: Oben: Verunkrautung (links) sowie Maishöhe (rechts) im Saisonverlauf 2024 pro Fangplatz. Einzelmesswerte pro Netz sind als Punkte dargestellt, mittlere Werte pro Fangplatz als Linien. Der julianische Tag bezeichnet hierbei die durchlaufende Tagesnummer seit dem 1. Januar: 200 wäre bspw. der 19. Juli, 225 der 13. August, 250 der 07. September und 275 der 02. Oktober 2024. Unten: kleinster Abstand der Netzmitte zum Maisfeldrand im Jahr 2024. * Anmerkung: Für eine übersichtlichere Darstellung wurden die acht Flächen von Mirjam Rieger et al. als NI-MR-24 zusammengefasst.

Tabelle 3.1: Tabelle 3.2: Struktur und flächenbegleitende Parameter der Maisfelder an den vierzehn Fangplätzen in 2024. Die Lage der Netze beschreibt den minimalen Abstand der Netzmitte zum Maisfeldrand. k.A. = keine Angabe
Fangplatz Lage der Netze (min, max) [m] Breite der Schneise [cm] Maishöhe (min, max) [cm] Unterwuchs (min, max) [%] Anbautyp Bewirtschaftung Pestizid
BY-BS-24 k.A. k.A. 294 (270, 300) 3 (0, 10) k.A. k.A. k.A.
BY-FD-24 k.A. k.A. 183 (160, 210) 80 (50, 90) k.A. k.A. k.A.
MV-EH-24 41 (23, 84) 160 231 (140, 290) 60 (20, 90) Körner ökologisch Nein
MV-SK-24 78 (33, 121) 100 233 (190, 260) 6 (5, 10) Silo konventionell k.A.
NI-N1-24 32 (3, 78) 150 265 (210, 320) 56 (15, 100) Silo konventionell k.A.
NI-N2-24 32 (3, 73) 150 256 (180, 290) 49 (20, 85) Silo konventionell k.A.
NI-R1-24 25 (3, 67) 150 273 (230, 310) 5 (0, 15) Silo konventionell Ja
NI-R2-24 75 (9, 148) 150 296 (230, 330) 44 (15, 75) Körner konventionell Ja
NI-V1-24 39 (17, 54) 150 294 (195, 335) 47 (15, 90) Silo konventionell k.A.
NI-V2-24 59 (14, 109) 150 312 (290, 335) 33 (10, 65) Silo konventionell k.A.
NI-W1-24 16 (6, 24) 150 226 (145, 275) 53 (10, 100) Silo konventionell Nein
NI-W2-24 79 (37, 117) 150 249 (225, 265) 20 (5, 70) Silo konventionell Nein
RP-DK-24 10 (8, 11) 140 154 (90, 200) 12 (5, 15) k.A. konventionell k.A.
RP-MH-24 19 (13, 24) 150 274 (250, 280) 14 (0, 35) Körner konventionell Ja

3.3 Fangaufwand und Fangdichten

Wie in den Vorjahren erreichte der Fangaufwand seinen Höchststand zum Monatswechsel August/September, nur einige wenige Flächen konnten im Oktober noch befangen werden (Abb. 3.4 links). Die wöchentliche Dichte der Fänglinge hingegen stieg sowohl 2024 als auch in allen Untersuchunsjahren im Laufe des Augusts an, um dann im September und Oktober ihren Höhepunkt zu erreichen (Abb. 3.4 rechts). Dabei lagen die Dichten 2024 jedoch konstant unter dem wöchentlichen Durchschnitt und lediglich die beiden Flächen in Bayern (BY-BS-24, BY-FD-24) konnten Dichten über 25 Fänglingen pro 1000 hm² erzielen. Diese hohen Fangzahlen zum Ende der Saison 2024 setzten sich überwiegend aus Fängen von Blau- und Kohlmeise zusammen (Abb. 3.5).

Die höchste relative Fangdichte (gut 17 Erstfänge pro 1000 hm²) konnte 2024 in Försdorf, Bayern (BY-FD-24) ermittelt werden, wobei auf dieser Fläche Blaumeisen knapp die Hälfte der Fänglinge ausmachten (Tab. 3.3, Abb. 3.8). In Brandstätt, Bayern (BY-BS-24), Hoheging, Niedersachsen (NI-W1-24) und Varrelbusch, Niedersachsen (NI-V2-24) konnten mit 14, 12 bzw. 10 Fänglingen pro 1000 hm² ebenfalls Fangdichten über 10 erzielt werden (Tab. 3.3). Die geringste Fangdichte mit weniger als fünf Erstfängen pro 1000 hm² gab es in Garrel R2, Niedersachsen (NI-R2-24) (Tab. 3.3). Die Fangdichten bei den Wiederfängen lagen – mit einer Ausnahme – unter zwei Fänglingen pro 1000 hm².

Erste Auswertungen bezüglich der Fangdichte in Abhängigkeit der Lage der Netze, des Mais- sowie Wald- und Gehölzanteils innerhalb eines 1 km Radius lieferten interessante vorläufige Ergebnisse, welche jedoch mit Vorsicht interpretiert werden müssen, da bisher nur ein Teil der Daten (2022 bis 2024) enthalten ist. So nahmen für die häufigsten acht Arten die Fangdichten mit steigendem Abstand der Netze zum Maisfeldrand ab, eine Ausnahme bilden hier Teichrohrsänger und Fitis (kein Zusammenhang, Abb. 3.6 links).
Für die Fangdichte in Abhängigkeit von Mais- beziehungsweise Wald- und Gehölzanteilen innerhalb eines 1 km Radius zeigte sich ein weniger deutliches Bild. Dies liegt vor allem daran, dass sich beide Anteile bis zu einem gewissen Grad gegenseitig beeinflussen. So können Flächen mit hohem Wald- und Gehölzanteil beispielsweise nur einen niedrigen bis maximal mittleren Maisanteil aufweisen und vice versa. Die Auswertungen lassen vermuten, dass Fangdichten von Blaumeise und Feldsperling mit zunehmendem Maisanteil abnehmen, beim Teichrohrsänger zunehmen und für die restlichen Arten kein Zusammenhang ersichtlich ist (Abb. 3.6 Mitte). Mit zunehmendem Wald- und Gehölzanteil sanken die Fangdichten von Teichrohrsängern und stiegen für Blaumeise, Rotkehlchen und Zilpzalp an (Abb. 3.6 rechts).

*Links:* Aufsummierter wöchentlicher Fangaufwand pro Fangplatz in 2024 (*oben*) und pro Jahr (*unten*). *Rechts:* Mittlere wöchentliche Fangdichten (Erst- und Wiederfänge) pro Fangplatz in 2024 (*oben*) und gesamt (*unten*). Graue Striche geben die mittlere wöchentliche Fangdichte aller dargestellten Fangplätze von 2024 wieder, schwarze Striche die mittlere wöchentliche Fangdichte von 2016 bis, 2024. * *Anmerkung: Für eine übersichtlichere Darstellung wurden die acht Flächen von Mirjam Rieger et al. als NI-MR-24 zusammengefasst.*

Abbildung 3.4: Links: Aufsummierter wöchentlicher Fangaufwand pro Fangplatz in 2024 (oben) und pro Jahr (unten). Rechts: Mittlere wöchentliche Fangdichten (Erst- und Wiederfänge) pro Fangplatz in 2024 (oben) und gesamt (unten). Graue Striche geben die mittlere wöchentliche Fangdichte aller dargestellten Fangplätze von 2024 wieder, schwarze Striche die mittlere wöchentliche Fangdichte von 2016 bis, 2024. * Anmerkung: Für eine übersichtlichere Darstellung wurden die acht Flächen von Mirjam Rieger et al. als NI-MR-24 zusammengefasst.

Phänologie (= zeitliches Auftreten) der häufigsten sieben Vogelarten pro Jahr im Mais basierend auf wöchentlichen Fangdichten (nur Erstfänge). Schwarze Striche geben die mittlere wöchentliche Fangdichte für alle Jahre wieder. Man beachte die unterschiedlichen y-Achsen Skalierungen. *Anmerkung: 'sonstiges' beinhaltet alle gefangenen Arten, die nicht separat abgebildet wurden (siehe Tab 3.3).*

Abbildung 3.5: Phänologie (= zeitliches Auftreten) der häufigsten sieben Vogelarten pro Jahr im Mais basierend auf wöchentlichen Fangdichten (nur Erstfänge). Schwarze Striche geben die mittlere wöchentliche Fangdichte für alle Jahre wieder. Man beachte die unterschiedlichen y-Achsen Skalierungen. Anmerkung: ‘sonstiges’ beinhaltet alle gefangenen Arten, die nicht separat abgebildet wurden (siehe Tab 3.3).

Tabelle 3.3: Tabelle 3.4: Fangaufwand, -zahlen und -dichten der vierzehn Fangplätze von 2024, sowie Wiederfangraten (Anteil Wiederfänge an der Gesamtsumme). hm² = Fangstunden x Netzfläche.
Anzahl
Erstfänge
Wiederfänge
Fangplatz Tage Stunden [h] Aufwand [hm²] Anzahl pro 1000hm² Anzahl pro 1000hm² Anzahl Arten Wiederfangrate [%]
BY-BS-24 8 53 5267 75 14,2 10 1,9 12 11,8
BY-FD-24 15 77 7725 137 17,7 17 2,2 10 11,0
MV-EH-24 13 55 14980 128 8,5 2 0,1 19 1,5
MV-SK-24 10 40 9922 63 6,3 0 0,0 18 0,0
NI-N1-24 10 60 15000 116 7,7 4 0,3 20 3,3
NI-N2-24 10 60 15000 76 5,1 9 0,6 17 10,6
NI-R1-24 15 84 21125 127 6,0 25 1,2 17 16,4
NI-R2-24 16 88 33000 151 4,6 18 0,6 17 10,7
NI-V1-24 12 72 18000 149 8,3 26 1,4 14 14,9
NI-V2-24 10 60 15000 152 10,1 16 1,1 14 9,5
NI-W1-24 10 60 15000 186 12,4 19 1,3 25 9,3
NI-W2-24 10 56 14000 71 5,1 5 0,4 14 6,6
RP-DK-24 9 50 11362 57 5,0 0 0,0 12 0,0
RP-MH-24 10 40 6075 52 8,6 3 0,5 7 5,5
Modellierte Fangdichten (Erst- und Wiederfänge) der häufigsten Arten in Abhängigkeit zum Abstand der Netze zum Feldrand (*links*) und zum Mais- sowie Wald- und Gehölzanteil (*mittig*, *rechts*) für die Jahre 2022 - 2024. Für die Vorhersagen wurde ein konstanter Fangaufwand im Saisonverlauf angenommen, weshalb Arten mit extremen Phänologien in den bei uns fangschwachen Randbereichen zu Beginn und Ende der Saison (bspw. Buchfink mit starkem Anstieg im Oktober) höhere Fangdichten aufweisen, als die Rohdaten vermuten lassen.

Abbildung 3.6: Modellierte Fangdichten (Erst- und Wiederfänge) der häufigsten Arten in Abhängigkeit zum Abstand der Netze zum Feldrand (links) und zum Mais- sowie Wald- und Gehölzanteil (mittig, rechts) für die Jahre 2022 - 2024. Für die Vorhersagen wurde ein konstanter Fangaufwand im Saisonverlauf angenommen, weshalb Arten mit extremen Phänologien in den bei uns fangschwachen Randbereichen zu Beginn und Ende der Saison (bspw. Buchfink mit starkem Anstieg im Oktober) höhere Fangdichten aufweisen, als die Rohdaten vermuten lassen.

3.4 Artzusammensetzung

2024 wurden mit 46 Arten vergleichsweise viele Arten im Mais gefangen (Tab. 2.1), zudem konnten im Rahmen des Projektes zwei neue Arten (Zwergschnepfe, Gebirgsstelze) im Maisfeld nachgewiesen werden, weshalb sich die Gesamtzahl aller gefangenen Arten seit 2016 auf 76 beläuft (Abb. 3.7). Von diesen 76 Arten wurden von fünfzehn Arten jeweils über 100 Individuen, von neun Arten nur je zwei Individuen und von zehn Arten ein einziges Individuum gefangen und beringt (Tab. 3.5).

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren waren 2024 Zilpzalps die am häufigsten gefangenen Individuen (Tab. 3.5). Zusammen mit Blaumeise und Kohlmeise machten sie somit – auch in der Gesamtbilanz – über 45 % der Erstfänge aus. Die wöchentlichen Fangdichten von Blau- als auch Kohlmeisen lagen in der Saison 2024 überwiegend unter den durchschnittlichen Dichten seit 2016, wohingegen die Phänologie des Zilpzalps aus der Saison 2024 vor allem zur Hauptzugzeit deutlich über dem Gesamtdurchschnitt seit 2016 lag (Abb. 3.5). Auch Rotkehlchen zeigten vor allem zu Beginn der Saison höhere Dichten als im Durchschnitt, wohingegen Buchfink, Feldsperling und Teichrohrsänger unterdurchschnittliche Fangergebnisse erzielten (Abb. 3.5, Tab. 3.5). Auffällig waren 2024 die vergleichsweise niedrigen Fangdichten sonstiger Arten vor allem gegen Ende der Saison (Abb. 3.5), welche unter anderem durch die geringen Anzahlen an Goldammern und Rohrammern bedingt wurden (Tab. 3.5). Ebenfalls unterdurchschnittliche Fangdichten gab es 2024 bei Fitis, Stieglitz, Günfink und Hausrotschwanz. Verhältnismäßig häufig wurden 2024 neben Zilpzalp und Rotkehlchen unter anderem auch Haussperling und Bluthänfling gefangen, zudem gab es vergleichsweise viele Trauerschnäpper, Schwanzmeisen und Wintergoldhähnchen (Tab. 3.5).

75% aller Erst- und über 95% aller Wiederfänge setzten sich 2024 aus den acht häufigsten Arten zusammen, jedoch kam es zwischen den Fangplätzen zu großen Unterschieden in der Artzusammensetzung (Abb. 3.8). Besonders hervorzuheben sind hier große Anteile an Blau- und/oder Kohlmeise in BY-BS-24, BY-FS-24 und RP-MH-24, Feldsperling in NI-W1-24, Teichrohrsänger in MV-SK-24 und Zilpzalp in NI-N1-24, NI-R2-24, NI-V1-24, NI-V2-24 und NI-W2-24. Darüber hinaus gab es Fangplätze, auf denen die häufigsten acht Arten lediglich die Hälfte aller Erstfänge ausmachten (MV-EH-24, RP-DK-24). Auf diesen beiden Flächen setzten sich ‘sonstige’ Arten vor allem aus Rohrammer, Heckenbraunelle und Wintergoldhähnchen (MV-EH-24) beziehungsweise Mönchsgrasmücke und Schwanzmeise (RP-DK-24) zusammen.

Seltenheiten der Saison 2024, jeweils von links nach rechts: *Oben:* einer der zwei **Grauschnäpper**, gefangen am 02.09.2024 in Hoheging W1, Niedersachsen © C. Winter, drei diesjährige **Schwanzmeisen**, gefangen am 24.09.2024 in Garrel R1, Niedersachsen © E. Wilhelmi. *Unten:* eine adulte **Zwergschnepfe**, gefangen am 15.10.2024 in Hanstorf, Mecklenburg-Vorpommern © E. Haseloff, ein diesjähriger **Wendehals**, gefangen am 27.08.2024 in Garrel R2, Niedersachsen © A. Nevoigt, sowie ein adulter männlicher **Kleinspecht**, gefangen am 24.08.2024 in Hoheging W1, Niedersachsen © M. Rieger.

Abbildung 3.7: Seltenheiten der Saison 2024, jeweils von links nach rechts: Oben: einer der zwei Grauschnäpper, gefangen am 02.09.2024 in Hoheging W1, Niedersachsen © C. Winter, drei diesjährige Schwanzmeisen, gefangen am 24.09.2024 in Garrel R1, Niedersachsen © E. Wilhelmi. Unten: eine adulte Zwergschnepfe, gefangen am 15.10.2024 in Hanstorf, Mecklenburg-Vorpommern © E. Haseloff, ein diesjähriger Wendehals, gefangen am 27.08.2024 in Garrel R2, Niedersachsen © A. Nevoigt, sowie ein adulter männlicher Kleinspecht, gefangen am 24.08.2024 in Hoheging W1, Niedersachsen © M. Rieger.

Tabelle 3.5: Tabelle 3.6: Anzahl Erstfänge (N) sowie deren Fangdichten (D, Ind. pro 1000 hm²) pro Vogelart , die 2016 - 2024 im Mais gefangen wurden.
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
Gesamt
Vogelart N D N D N D N D N D N D N D N D N D N D %
Blaumeise 67 0,78 214 2,28 61 0,83 71 1,00 221 2,12 150 1,95 491 2,13 615 2,33 297 1,47 2187 1,82 19,93
Zilpzalp 69 0,81 146 1,55 98 1,33 89 1,25 216 2,08 71 0,92 328 1,42 319 1,21 376 1,87 1712 1,43 15,60
Kohlmeise 55 0,64 160 1,70 73 0,99 73 1,03 133 1,28 88 1,15 307 1,33 326 1,24 183 0,91 1398 1,16 12,74
Buchfink 37 0,43 51 0,54 12 0,16 47 0,66 19 0,18 48 0,62 326 1,41 116 0,44 85 0,42 741 0,62 6,75
Teichrohrsänger 77 0,90 68 0,72 47 0,64 34 0,48 60 0,58 24 0,31 88 0,38 243 0,92 59 0,29 700 0,58 6,38
Feldsperling 12 0,14 39 0,41 63 0,85 47 0,66 32 0,31 34 0,44 219 0,95 180 0,68 57 0,28 683 0,57 6,22
Rotkehlchen 65 0,76 71 0,76 19 0,26 25 0,35 37 0,36 52 0,68 89 0,39 83 0,31 114 0,57 555 0,46 5,06
Fitis 31 0,36 53 0,56 44 0,60 31 0,44 42 0,40 17 0,22 92 0,40 52 0,20 23 0,11 385 0,32 3,51
Mönchsgrasmücke 26 0,30 60 0,64 4 0,05 4 0,06 49 0,47 12 0,16 32 0,14 55 0,21 48 0,24 290 0,24 2,64
Rohrammer 48 0,56 13 0,14 4 0,05 3 0,04 8 0,08 13 0,17 23 0,10 124 0,47 23 0,11 259 0,22 2,36
Goldammer 15 0,18 12 0,13 13 0,18 1 0,01 24 0,23 9 0,12 73 0,32 98 0,37 13 0,06 258 0,21 2,35
Sumpfrohrsänger 25 0,29 10 0,11 3 0,04 4 0,06 7 0,07 22 0,29 14 0,06 78 0,30 28 0,14 191 0,16 1,74
Heckenbraunelle 4 0,05 20 0,21 16 0,22 15 0,21 18 0,17 7 0,09 32 0,14 18 0,07 25 0,12 155 0,13 1,41
Amsel 11 0,13 28 0,30 11 0,15 5 0,07 20 0,19 10 0,13 10 0,04 19 0,07 25 0,12 139 0,12 1,27
Stieglitz 1 0,01 12 0,13 0 0,00 0 0,00 63 0,61 16 0,21 16 0,07 12 0,05 3 0,01 123 0,10 1,12
Haussperling 1 0,01 2 0,02 3 0,04 21 0,30 3 0,03 2 0,03 20 0,09 21 0,08 23 0,11 96 0,08 0,87
Gartenrotschwanz 3 0,04 12 0,13 2 0,03 6 0,08 3 0,03 5 0,07 20 0,09 26 0,10 18 0,09 95 0,08 0,87
Grünfink 7 0,08 16 0,17 0 0,00 1 0,01 12 0,12 0 0,00 38 0,16 11 0,04 5 0,02 90 0,07 0,82
Singdrossel 9 0,11 18 0,19 2 0,03 0 0,00 6 0,06 6 0,08 9 0,04 28 0,11 10 0,05 88 0,07 0,80
Bluthänfling 4 0,05 4 0,04 0 0,00 0 0,00 16 0,15 7 0,09 9 0,04 11 0,04 26 0,13 77 0,06 0,70
Dorngrasmücke 6 0,07 4 0,04 15 0,20 2 0,03 3 0,03 5 0,07 13 0,06 15 0,06 12 0,06 75 0,06 0,68
Hausrotschwanz 1 0,01 2 0,02 1 0,01 13 0,18 4 0,04 1 0,01 39 0,17 9 0,03 5 0,02 75 0,06 0,68
Baumpieper 6 0,07 3 0,03 2 0,03 1 0,01 4 0,04 6 0,08 5 0,02 23 0,09 10 0,05 60 0,05 0,55
(Wiesen)Schafstelze 6 0,07 1 0,01 4 0,05 6 0,08 1 0,01 7 0,09 8 0,03 21 0,08 4 0,02 58 0,05 0,53
Star 0 0,00 3 0,03 3 0,04 0 0,00 0 0,00 6 0,08 10 0,04 19 0,07 3 0,01 44 0,04 0,40
Sumpfmeise 3 0,04 1 0,01 0 0,00 1 0,01 4 0,04 3 0,04 9 0,04 14 0,05 8 0,04 43 0,04 0,39
Schilfrohrsänger 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 3 0,04 7 0,03 28 0,11 3 0,01 42 0,03 0,38
Neuntöter 1 0,01 3 0,03 3 0,04 3 0,04 1 0,01 0 0,00 2 0,01 16 0,06 3 0,01 32 0,03 0,29
Schwarzkehlchen 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 25 0,09 3 0,01 28 0,02 0,26
Braunkehlchen 4 0,05 1 0,01 1 0,01 4 0,06 0 0,00 1 0,01 0 0,00 9 0,03 6 0,03 26 0,02 0,24
Gartengrasmücke 3 0,04 5 0,05 1 0,01 0 0,00 4 0,04 3 0,04 1 0,00 7 0,03 2 0,01 26 0,02 0,24
Zaunkönig 2 0,02 1 0,01 0 0,00 0 0,00 1 0,01 2 0,03 6 0,03 9 0,03 2 0,01 23 0,02 0,21
Klappergrasmücke 0 0,00 4 0,04 0 0,00 2 0,03 1 0,01 2 0,03 2 0,01 7 0,03 0 0,00 18 0,01 0,16
Bachstelze 2 0,02 0 0,00 0 0,00 1 0,01 2 0,02 1 0,01 3 0,01 5 0,02 2 0,01 16 0,01 0,15
Trauerschnäpper 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 2 0,02 0 0,00 4 0,02 2 0,01 6 0,03 15 0,01 0,14
Rauchschwalbe 0 0,00 3 0,03 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 3 0,01 5 0,02 2 0,01 13 0,01 0,12
Feldschwirl 0 0,00 1 0,01 0 0,00 2 0,03 1 0,01 0 0,00 3 0,01 3 0,01 1 0,00 11 0,01 0,10
Schwanzmeise 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 10 0,05 11 0,01 0,10
Blaukehlchen 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 1 0,01 0 0,00 1 0,00 5 0,02 2 0,01 10 0,01 0,09
Wintergoldhähnchen 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 3 0,01 6 0,03 10 0,01 0,09
Weidenmeise 4 0,05 1 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 3 0,01 0 0,00 8 0,01 0,07
Drosselrohrsänger 0 0,00 1 0,01 0 0,00 1 0,01 0 0,00 1 0,01 1 0,00 4 0,02 0 0,00 8 0,01 0,07
Nachtigall 2 0,02 1 0,01 1 0,01 1 0,01 0 0,00 1 0,01 0 0,00 1 0,00 0 0,00 7 0,01 0,06
Gartenbaumläufer 0 0,00 3 0,03 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 3 0,01 0 0,00 7 0,01 0,06
Waldlaubsänger 0 0,00 0 0,00 0 0,00 3 0,04 3 0,03 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0 0,00 7 0,01 0,06
Kleiber 2 0,02 2 0,02 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 1 0,00 0 0,00 0 0,00 6 0,00 0,05
Kleinspecht 1 0,01 1 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 1 0,00 0 0,00 2 0,01 6 0,00 0,05
Sommergoldhähnchen 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 1 0,01 2 0,01 1 0,00 1 0,00 6 0,00 0,05
Mehlschwalbe 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 6 0,02 0 0,00 6 0,00 0,05
Eisvogel 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 4 0,02 0 0,00 5 0,00 0,05
Feldlerche 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 4 0,02 0 0,00 4 0,00 0,04
Buntspecht 0 0,00 3 0,03 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 3 0,00 0,03
Gelbspötter 0 0,00 3 0,03 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 3 0,00 0,03
Wendehals 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 1 0,00 0 0,00 1 0,00 3 0,00 0,03
Bergfink 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 2 0,01 0 0,00 0 0,00 3 0,00 0,03
Grauschnäpper 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 2 0,01 3 0,00 0,03
Sperber 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 3 0,01 0 0,00 0 0,00 3 0,00 0,03
Girlitz 1 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 2 0,00 0,02
Schlagschwirl 1 0,01 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 2 0,00 0,02
Gimpel 0 0,00 2 0,02 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 2 0,00 0,02
Rebhuhn 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 2 0,00 0,02
Tannenmeise 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0 0,00 2 0,00 0,02
Misteldrossel 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 2 0,00 0,02
Wacholderdrossel 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 2 0,03 0 0,00 0 0,00 0 0,00 2 0,00 0,02
Jagdfasan 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 1 0,00 2 0,00 0,02
Rohrschwirl 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 2 0,01 0 0,00 2 0,00 0,02
Wiesenpiper 1 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0,01
Ortolan 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0,01
Waldbaumläufer 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0,01
Grauammer 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,01 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0,01
Gelbbrauenlaubsänger 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0,01
Elster 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0 0,00 1 0,00 0,01
Haubenmeise 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0 0,00 1 0,00 0,01
Turmfalke 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 0 0,00 1 0,00 0,01
Gebirgsstelze 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 1 0,00 0,01
Zwergschnepfe 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 1 0,00 1 0,00 0,01
Artzusammensetzung der Erst- (*innerer Kreis*) und Wiederfänge (*äußerer Ring*) pro Fangplatz sowie die Summe aller dargestellten Fangplätze ('Sum', *unten rechts*) in 2024. Die Zahlen hinter dem Flächenkürzel geben die Anzahl Erst- und Wiederfänge an. *Anmerkung: 'sonstiges' beinhaltet alle gefangenen Arten, die nicht einzeln dargestellt wurden.*

Abbildung 3.8: Artzusammensetzung der Erst- (innerer Kreis) und Wiederfänge (äußerer Ring) pro Fangplatz sowie die Summe aller dargestellten Fangplätze (‘Sum’, unten rechts) in 2024. Die Zahlen hinter dem Flächenkürzel geben die Anzahl Erst- und Wiederfänge an. Anmerkung: ‘sonstiges’ beinhaltet alle gefangenen Arten, die nicht einzeln dargestellt wurden.

Artzusammensetzung der Erst- (*innerer Kreis*) und Wiederfänge (*äußerer Ring*) pro Jahr sowie die Summe aller Jahre ('Sum', *unten rechts*). Die Zahlen hinter dem Flächenkürzel geben die Anzahl Erst- und Wiederfänge an. *Anmerkung: 'sonstiges' beinhaltet alle gefangenen Arten, die nicht einzeln dargestellt wurden.*

Abbildung 3.9: Artzusammensetzung der Erst- (innerer Kreis) und Wiederfänge (äußerer Ring) pro Jahr sowie die Summe aller Jahre (‘Sum’, unten rechts). Die Zahlen hinter dem Flächenkürzel geben die Anzahl Erst- und Wiederfänge an. Anmerkung: ‘sonstiges’ beinhaltet alle gefangenen Arten, die nicht einzeln dargestellt wurden.

Anzahl Arten (*links*) und Erstfänge (*rechts*) die pro Beringer:in und Jahr gefangen wurde. Die Gesamtzahl Arten pro Beringer:in ist grau hinterlegt. *Anmerkung: Für eine übersichtlichere Darstellung hat die x-Achse der Anzahl Erstfänge eine Unterbrechung.*

Abbildung 3.10: Anzahl Arten (links) und Erstfänge (rechts) die pro Beringer:in und Jahr gefangen wurde. Die Gesamtzahl Arten pro Beringer:in ist grau hinterlegt. Anmerkung: Für eine übersichtlichere Darstellung hat die x-Achse der Anzahl Erstfänge eine Unterbrechung.

3.5 Wiederfänge und Wiederfunde

2024 gab es durchschnittliche Wiederfangraten, der Gesamtdurchschnitt seit 2016 liegt bei 9%. Hohe Wiederfangraten konnten vor allem ab der 37. Kalenderwoche (Mitte September) erzielt werden (Abb. 3.11).

Für die Saison 2024 konnten bisher zwei Wiederfunde beziehungsweise Kontrollfänge aus dem europäischen Ausland erbracht werden. In Rossin, Mecklenburg-Vorpommern (01.09.2024) wurde ein diesjähriger Teichrohrsänger kontrolliert, welcher nur zwölf Tage zuvor (20.08.2024) in Ventes Ragas in Litauen erstberingt wurde. Die Entfernung zwischen den beiden Beringungsorten betrug 515 km. Ein in Hoheging, Niedersachsen beringter Zilpzalp (02.09.2024) wurde 200 Tage später und 283 km entfernt leider frischtot in Monster in den Niederlanden wiedergefunden (21.03.2025, Toedesursache vermutlich Scheibenanflug).
Darüberhinaus erreichten uns noch zwei Wiederfunde aus der Saison 2023: Eine diesjährige Blaumeise aus Seelow, Brandenburg (12.09.2023) wurde im Folgejahr 674 km entfernt in Schifflange, Luxemburg (29.02.2024) wiedergefangen und ein diesjähriger Teichrohrsänger aus Döbberin, Brandenburg (17.09.2023) wurde nach acht Tagen im 717 km entfernten Sint Amands, Belgien wiedergefangen (25.09.2023).

Wöchentliche Wiederfangraten pro Jahr (farbige Punkte) sowie Gesamt (schwarze Balken).

Abbildung 3.11: Wöchentliche Wiederfangraten pro Jahr (farbige Punkte) sowie Gesamt (schwarze Balken).

4 Dank

Ein besonderer Dank gebührt allen ehrenamtlich tätigen Beringer:innen und Helfer:innen des Projektes, welche uns teilweise schon seit 2016 unterstützen, sowie dem Team aus studentischen Hilfskräften, welche zusammen mit Mirjam Rieger weitere Flächen bearbeitet haben. Ebenso bedanken wir uns bei den Landwirt:innen, die ihre Maisfelder für die Untersuchung zur Verfügung gestellt haben. Seit April 2022 wird das Projekt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt. 2016, 2018, 2019 und 2020 wurde das Projekt vom Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK) und 2017 von der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft e.V. (DO-G) finanziell gefördert. Die Arbeit und der Aufenthalt von László Kövér wurde von 2017 bis 2021 durch das Projekt EFOP-3.6.3.-VEKOP-16-2017-00008 finanziert.


5 Literatur

Gottschalk, T. & Kövér, L. 2016. Gast- und Rastvögel im Sommer und Herbst in einem Maisfeld bei Gießen. Vogelwarte, 54 (1): 1-14.
Gottschalk, T. 2017. Nutzung von Maisfeldern durch Vögel im Sommer und Herbst. Mais 44:134-137.
Gottschalk, T. & Kövér, L. 2019. Wie viele Vögel nutzen Maisfelder im Sommer und Herbst? Mais 46:181-184.