- Termindetails
- Datum
- 24.03.2015 | 18:00 Uhr
- Ort
- HFR, Hörsaal West
Vortrag: Spechtringelung – eine rätselhafte >Handschrift<
24.03.2015 | 18:00 Uhr

Beim Ringeln einheimischer Spechte handelt es sich um eine selbst Forstleuten und Ornithologen wenig oder nicht bekannte Form von Rindenbeschädigungen durch einheimische Spechte an gesunden Bäumen, v.a. an Laubhölzern.
Sie ist nicht häufig, kommt aber in ganz Europa und offensichtlich im ganzen Verbreitungsgebiet des Gr. Buntspechts und des Dreizehenspechts vor. Die Ursache ist nach der Maßgabe neuerer Erkenntnisse rätselhaft. Örtlich wie bspw. im Rammert sind die Spuren von Beringelungen streckenweise allgegenwärtig.
Deutlich sichtbar in Erscheinung treten sie nach der Vernarbung der vom Specht hergestellten Hiebswunden. Mit der Beringelung gehen gewisse dauerhafte Schäden im Holz (sog. Punktkrebse) einher, schwerwiegende allerdings erst nach dem Befall solcher Verletzungen durch kambiophage Kleinstinsekten (sog. T-Krankheit bzw. Eichenkrebs); deren Ursache ist noch weniger bekannt als das Ringeln selbst, obwohl der Sachverhalt (die äußerst enge Beziehung zwischen der Ringelung und jenen Insekten) entgegen früherer Meinung schon vor fast 150 Jahren eindeutig beschrieben wurde.